Test

Test: Softube Volume 4 - Plug-in Sammlung mit vielen Highlights

Wer die Plug-in-Grundausstattung seiner DAW erweitern möchte, für den empfehlen sich gerade wegen des deutlich günstigeren Preises Bundle-Pakete, wie unser Testkandidat. Dieser hat 31 verschiedene Plug-ins von Kompressor, Limiter und EQ über Hall, Delay und Saturation bis hin zu Klangerzeugern in petto, die versprechen viele Bereiche in Produktion, Mix- und Mastering abzudecken. Im Test haben wir uns ausgewählte Highlights angeschaut - die Behandlung aller enthaltenen Plug-ins hätte schlichtweg den Rahmen gesprengt.

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Vielseitiger Rundumschlag

Los gehts bei den Dynamics mit dem FET-Compressor. Als Vorbild diente der legendäre UREI 1176, dessen Konzept noch um einige praktische Features ergänzt wurde, wie dedizierte Sidechain-Filter oder Dry-/Wet-Mix zwecks Parallelkompression. Weiter gehts mit dem Weiss MM-1 Mastering Maximizer. Dieser basiert auf der Weiss´schen DS1-MK3-Hardware und verheißt insbesondere im Mastering makelloses Limiting. Dicht dahinter folgt der Drawmer S73, eine vereinfachte Nachbildung des 1973 Multiband-Kompressors. Durch seine halb automatische Arbeitsweise soll er simpel einstellbare Dynamikbearbeitung speziell für Gruppenspuren oder beim Mastering vor einem Limiter liefern. Auch zwei Channelstrips sind an Bord, so unter anderem der Summit Audio Grand Channel. Dieser bildet den Röhren-Equalizer EQF-100 und den Röhren-Kompressor TLA-100A von Summit Audio digital nach und verheisst klassische Signalveredelung. Beide Strip-Komponenten sind zudem auch als Einzel-Plug-ins mit enthalten. EQ-seitig wäre noch der kultige Trident A-Range EQ zu erwähnen, der mit einem außergewöhnlichen Konzept eigene Vintage-Ergebnisse verheisst. Auch Hall, Delay und Konsorten dürfen nicht fehlen, allen voran das algorithmische TASAR-1 Reverb nebst resourcen-schonender TSAR-1R-Version. Beide liefern besten Hall, der trotz Lexicon-ähnlicher Bedienoberfläche jedoch keinem Hardware-Vorbild, sondern der eigenen Feder entstammt. Daneben liefern Spring Reverb und Tube Delay weitere Ergänzungen in puncto Nachhall und Delay. Auch die Gitarren und Bass-Fraktion kommt mit Plug-ins, wie Marshall Plexi Super Lead 1959, Vintage Amp Room oder Bass Amp Room nicht zu kurz. Des weiteren sorgen der Saturation Knob, der Harmonics Analog Saturation Processor und das Tape-Plug-in für schicken Obertoncharakter und mehr Durchsetzungsfähigkeit. In Sachen kreative Klangdegradierung per Bit-Crushing & Co. sei außerdem noch das OTO Biscuit 8-Bit Effects Plug-in erwähnt. Last, but not least sind mit Modular, Parallels, Monoment Bass und Heartbeat auch noch vier Klangerzeuger in petto. Modular ist seines Zeichens ein virtuelles Modular-Synthesizer-System, das unter anderem diverse Emulationen von Doepfer-Modulen enthält. Parallels ist ein Dual-Wavescanning Synth, Monoment Bass liefert Bass-Sounds und Heartbeat die passenden Beats dazu.

Mix-Einsatz

In der Praxis zeigte sich zunächst klasse Veredelungs-Potential diverser enthaltener Signal-Prozessoren anhand einer aktuellen Dance-Produktion. Zunächst verhalfen Weiss-Limiter und davor Drawmer S73 der Master-Summe zu mehr groovigem Punch und Lautheit. Besonders gefielen die Weiss´sche Transparenz sowie „Glue“-Effekt und Air-Feature zwecks Hifi-Höhen aus dem Drawmer. Hernach verhalf in puntco Einzel-Sounds der Summit Channel einem Bigroom-Lead dank musikalischem TLA-100A-Kompressor zu mehr Dichte sowie per Röhren-EQ EQF-100 zu dringlicheren, aber stets angenehmen Höhen. Die knurrige Bassline ließ sich mittels Harmonics Analog Saturation Processor und OTO Biscuit 8-Bit noch „dreckiger“ gestalten und so besser in den Gesamt-Mix einpassen – klasse! Anschließend widmeten wir uns in einem separaten DAW-Projekt den mitgelieferten Klangerzeugern, wobei insbesondere Parallels mit detailreichen Sounds sowie Modular durch authentische Klang-Flexibilität zu überzeugen wussten. Auch Monoment lieferte überzeugende, fette Bässe, ließ allerdings eine Hüllkurven-Sektion vermissen. Last, but not least bot uns Heartbeat schöne, klassisch synthetische Drum-Sounds dar, die durch ihre Modifikationsmöglichkeiten punkten konnten.

Fazit

Softube Volume 4 (Jetzt bei Thomann ansehen) lohnt sich zuvorderst ob seiner auf den Punkt gebrachten Auswahl hochkarätiger Signalprozessoren, welche eine große Bandbreite an Anwendungen abdeckt. Obendrein bieten die mitgelieferten Klangerzeuger eine klasse Ergänzung zum aktuell üblichen Synth-Arsenal. Gerade wer seinen Sound schnell in vielen Belangen aufs nächste Level bringen möchte, sollte sich Softubes umfangreiche Plug-in-Sammlung näher anschauen.

Bewertung
Name
Softube Volume 4
Website
Pro
  • gelungenes, vielseitiges Software-Paket
  • breite Anwendungsspanne
  • sehr gute bis überragende Signalprozessoren
  • gute bis sehr gute Klangerzeuger
  • zahlreiche hervorragende Presets
  • NKS-ready
Preis
799 EUR
Bewertung
(93%)
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