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Test: Roland AIRA Compact

Roland präsentiert eine neue Reihe sehr kompakter Geräte mit Akkubetrieb für unterwegs. Wir haben getestet, ob sich die Instrumente gegen die Korg Volca Serie und die kleinen Behringer-Kisten behaupten können oder ob Roland nur versucht, noch auf den Zug günstiger ultramobiler Klangerzeuger aufzuspringen.

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Rolands neue Compact-Serie kam ohne Ankündigung wie aus dem Nichts, verspricht aber jede Menge Sound im Handtaschenformat. Was die drei „Minions“ können, verraten wir im Test.

Die AIRA Compact Serie startet mit drei unterschiedlichen Instrumenten, die sich gegenseitig ergänzen sollen: T-8 ist eine kleine Groovebox und kombiniert einen TR-Drumcomputer mit einem von der TB-303 inspirierten Bass-Synthesizer nebst passendem Sequenzer. J-6 ist ein an den Juno-60 angelehnter vierstimmig polyphoner Synthesizer mit verschiedenen Chord-Sets und Arpeggios für interessante Harmonien und Melodien. Den Abschluss bildet der E-4 Voice Tweaker, der eine Vielzahl an Effekten von Vocoder über Harmonizer und Looper bis hin zu einem Scatter für rhythmisches Zerhacken des Eingangssignals bietet.

Ultra-kompakt

Alle drei Geräte besitzen die identischen Abmessungen von ca. 19 x 11 x 4 cm und sind damit ungefähr so breit wie die Korg Volcas, aber etwas weniger tief. Als Display muss jeweils mit einem 7-Segment-Display vorliebgenommen werden, entsprechend können nur Zahlen wie Tempo und Presetnummer sowie einfache Zeichenfolgen angezeigt werden. Alle drei Geräte haben wie die Volcas oder Rolands Boutique-Serie einen 3,5mm Miniklinke Kopfhöreranschluss als Audioausgang, platziert rechts oben neben dem kleinen Lautstärkeregler.

USB-C für MIDI/Audio

Alternativ lässt sich das Audiosignal auch digital über den USB-C-Anschluss abgreifen und verlustfrei in die DAW integrieren. Dabei fungiert das Compact-Gerät als Audiointerface und kann zudem über USB mit Strom versorgt werden. Letzteres lässt sich deaktivieren, um den Akku des angeschlossenen Mobilgeräts wie iPad oder iPhone zu schonen und Fehlermeldungen wegen zu hohen Stromverbrauchs zu vermeiden. In diesem Fall erhält der Roland-Synthesizer den Strom über seinen eingebauten Akku. Der USB-Anschluss ist auch kompatibel zu Rolands AIRA-Mixer MX-1.

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Audioeingänge

Über den Mix-Input lässt sich ein externer Klangerzeuger einschleifen. Dessen Audiosignal wird unbearbeitet an den Ausgang weiter geleitet, der Eingang dient also in erster Linie dazu, die drei Geräte gemeinsam ohne zusätzlichen Mixer hören zu können oder aber ohne weitere Verkabelung Playback von einer mobilen Device hinzuzufügen. Das E-4 hat zusätzlichen einen Klinkeneingang für ein dynamisches Mikrofon, um die eigene Stimme in den Effekt einzuschleifen. Zudem ist der Ausgang des E-4 so ausgelegt, dass sich das Mikrofon eines TRRS-beschaltetes Headsets direkt nutzen lässt – gut mitgedacht! Dieser Eingang lässt sich mit einem passenden Adapter auch als monophoner Line-Eingang nutzen, um andere Klangerzeuger mit den Effekten des E-4 wie der rhythmischen Scatter-Funktion zu bearbeiten.

Alle drei Geräte der Compact-Serie besitzen auch MIDI-Eingang und -Ausgang, allerdings nur als Miniklinke (TRS-A). Zum Anschluss an Geräte mit 5-poligem MIDI-DIN sind Adapter erforderlich. Untereinander lassen sich T-8, J-6 und E-4 aber mit einem einfachen Stereo-Miniklinke-Kabel verknüpfen, um das Tempo zu synchronisieren oder mit dem Akkord-Sequenzer den Vocoder zu triggern. Wie bei den Volcas sind zusätzlich zwei Buchsen für analoge Synchronisation vorhanden.

Groovebox T-8

Die T-8 ist eine kleine Groovebox, die Mischung aus einem TR-Drumcomputer und einem TB-303 Bassline-Synthesizer erinnert ältere Semester vermutlich auf Anhieb an die legendäre Rebirth-Software. Wie bei allen AIRA-Geräte ist die Klangerzeugung komplett digital. Roland setzt dabei auf die bewährte ACB-Technologie, die eine möglichst originalgetreue Nachbildung der analogen Schaltkreise verspricht.

Die sechs Drum-Parts bilden eine Mischung der klassischen TR-Drumcomputer TR-909, TR-808 und TR-606. Die Kick stammt aus der TR-909 und lässt sich mit einem kleinen Regler direkt in Tonhöhe und Abklingzeit verändern, über das Menü ist auch der Attack anpassbar. Die Snare dagegen klingt nach TR-606. Neben Tune und Decay kannst du den Sound auch per Menü schnappiger machen, indem der Noise-Anteil erhöht wird. Handclap und Tom teilen sich die Bedienelemente Level und Tuning, können aber getrennt angepasst und programmiert werden. Zwei verschiedene Tom-Sounds stehen im Menü zur Auswahl, und statt der 808 Clap kannst du eine NoiseTom oder eine klassische TR-606 HighTom für den Clap-Kanal aussuchen. Die letzten beiden Spuren sind für die offene und geschlossene HiHat reserviert, die ebenfalls einen klassischen analogen Sound nachbildet.

Die sechs Drum-Instrumente lassen sich über die 16 Pads in klassischer TR-X0X Manier programmieren. Die Pads sind leider nicht anschlagdynamisch, aber es lassen sich pro Step Accents für Variationen in der Lautstärke einstellen. Ebenso kann die Wahrscheinlichkeit für jeden Step eingestellt werden sowie eine schnelle Trigger-Wiederholung (Ratchet) für kurze Fills. Eine Sequenz ist maximal 32 Schritte lang, 64 verschiedene Pattern lassen sich im Speicher der T-8 ablegen.

TB-303 Bassline

Der Bass-Synthesizer ist der TB-303 nachempfunden. Ein Oszillator erzeugt entweder Sägezahn oder Rechteck und wandert durch ein Tiefpassfilter, das bei höherer Resonanz in gewohnter Manier zwitschert und pfeift. Die Hüllkurve beschränkt sich auf Decay und ist in der Intensität regelbar. Die Programmierung eine Sequenz funktioniert ähnlich wie bei dem Drums, also nicht so kompliziert wie bei einer echten TB-303 oder den originalgetreuen Nachbildungen. Steps werden per Klick auf das jeweilige Pad im Lauflichtsequenzer gesetzt und können dann in der Tonhöhe verändert sowie mit Accent und Slide versehen werden.

Statt einer Step-Eingabe lassen sich sowohl Drums als auch Basslinie alternativ in Echtzeit einspielen und mit Swing und Shuffle zum Grooven bringen. Performance-Funktionen wie Step Loop, Mute, Fill, Reload und Pattern Shift sorgen bei Bedarf für weitere Auflockerung der Pattern.

Zur weiteren Bearbeitung besitzt die T-8 Hall und Delay, die als Send-Effekte ausgelegt sind. Du kannst daher für jeden Drumpart individuell einstellen, ob er Hall oder Delay effektiert wird. Trockene Bassdrum, verhallte Snare und HiHats mit Delay sind also kein Problem. Leider wurde bei der T-8 auf Motion Record verzichtet, weder Klang-noch Effektparameter lassen sich in der Sequenz aufzeichnen – das ist schade, da dies bei einem rein digitalen Klangerzeuger technisch mit wenig Aufwand umsetzbar gewesen wäre.

Ebenso wie die große TR-8 besitzt die T-8 auch einen internen Sidechain-Effekt, um z. B. die Basslinie immer dann leiser zu machen, wenn die Bassdrum spielt. Auch Hall und Delay lassen sich entsprechend absenken, was kreative Einsatzmöglichkeiten eröffnet. Leider läuft der Mixeingang nicht durch den Sidechain-Effekt, dies wäre noch eine schöne Option für externe Klangerzeuger gewesen. Unter der Haube und nur per Menü zu erreichen gibt es noch einen Overdrive-Effekt, um die Kick dicker und aggressiver zu machen oder den 303-Bass für klassische Acid-Sequenzen zu verzerren.

Viele Funktionen, bekannter Sound

Es steckt also eine Menge unter der Haube bei der kleinen Groovebox im Vergleich zur direkten Konkurrenz. Lobenswert ist, dass Roland hier Drums und Bassline gemeinsam in ein Gerät gepackt hat. Soundmäßig ist man allerdings recht festgelegt auf den klassischen Techno/Acid/Minimal-Sound, mit relativ enger Vorgabe bezüglich der Drum- und Bassklänge. Wer die Zusammenstellung der klassischen TR-Sounds oder den Sound der TB-303 nicht mag, wird mit der T-8 nicht glücklich werden. Wer aber auf diesen Sound steht, kriegt eine nette kleine Groovebox mit durchsetzungsfähigem Sound, direkter Bedienung der wichtigsten Funktionen und zusätzlicher Flexibilität bei Nutzung der Shift-Funktionen, was dann allerdings mangels Beschriftung und richtigem Display etwas Übung benötigt. Letztgenannter Kritikpunkt trifft leider auch auf die anderen beiden Compact-Geräte zu. Konkurrenz für die T-8 kommt vor allem von Roland selbst, die auf Zen-Core basierende kompakte Groovebox TR-6S bietet für 200 Euro mehr ein deutlich umfangreicheres und abwechslungsreicheres Klangpaket.

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Poly-Synthesizer J-6

Während die T-8 Groovebox also relativ konventionell daherkommt, präsentiert Roland mit dem J-6 ein innovatives neues Konzept. Der polyphone Synthesizer bietet ACB-typisch vier Stimmen, die Klangerzeugung basiert auf dem legendären Juno-60 und entspricht insoweit dem JU-06a aus gleichem Hause. Der Unterschied zum größeren Bruder aus der Boutique-Serie ist, dass sich beim J-6 die Sounds nicht von Grund auf programmieren lassen. Es stehen lediglich 64 verschiedene Presets zur Auswahl, die sich über zwei Makro-Regler anpassen lassen. Der Filter-Regler steuert die Frequenz des Tiefpassfilters, mit Envelope passt du Decay und Release an. Bei gedrückter Shift-Taste hast du zusätzlichen Zugriff auf Resonanz und Attack des Sounds. Ob dabei die Amp- oder Filterhüllkurve oder gar beide beeinflusst werden, hängt vom jeweiligen Preset ab. Da die Parameter des Juno aber ohnehin relativ übersichtlich sind und die Presets einen guten Durchschnitt der bekanntesten und beliebtesten Juno-Sounds bieten (oftmals inklusive des legendären Stereo-Chorus), empfanden wir die Einschränkungen in der Praxis als weniger gravierend als erwartet.

Komponierhilfen

So richtig zum Leben erweckt werden die Sounds durch zwei weitere Features, die es in dieser Form bisher bestenfalls in großen und teuren Workstations zu finden gab. Einerseits sind im J-6 hundert verschiedene Chordsets integriert, die jeweils zwölf aufeinander abgestimmte Akkorde enthalten. Und diese Akkorde lassen sich mit dem eingebauten Arpeggiator in Bewegung bringen, wobei über hundert Variationen zur Verfügung stehen.

Diese Akkorde und daraus erzeugte Arpeggios und Phrasen kannst du über mehrere Takte in den Akkord-Sequenzer einspielen. Ein Pattern kann dabei bis zu 64 Schritte lang sein, 64 Pattern sind speicherbar. Das Ergebnis lässt sich auch per MIDI ausgeben und der DAW aufzeichnen, entsprechend kannst du damit auch externe Hardware-Synthesizer oder Plug-ins ansteuern und so die Beschränkungen der im J-6 eingebauten Klangerzeugung umgehen.

Effekte und Dynamik

Wie bei der T-8 sind auch im J-6 ein Hall und ein Delay eingebaut, deren Intensität und Zeit sich individuell regeln lässt. Über die 12 Pads, die wie ein Keyboard angeordnet sind, kannst Du den Synthesizer spielen. Leider sind die Pads nicht anschlagdynamisch, die Sounds lassen sich aber über ein externes Keyboard dynamisch spielen und auch einige Arpeggio-Muster geben unterschiedliche Velocity-Werte/Accents für lebendigere Pattern aus. Im Chord-Modus triggerst du über die Pads die 12 Akkorde des gewählten Sets.

Mit dem Arpeggiator lassen sich die gespielten Akkorde aufbrechen und zu neuen Mustern zusammenfügen. 9 Styles mit je 12 Variationen stehen zur Verfügung. Neben klassischen Arpeggios mit unterschiedlichen Tempi und Abspielrichtungen gibt es auch komplexere Rhythmen inklusive Strumming. Jeder Schritt des Chord-Sequenzers nimmt neben dem Akkord auch das jeweilige Arpeggio auf, sodass Melodie und Rhythmik innerhalb der Sequenz variieren können. Die Aufnahme kann dabei Step-by-Step oder in Echtzeit erfolgen.

Kompakter Ideengeber

Eine solch umfangreiche Komponierhilfe im ultrakompakten Format ist eine wirkliche Neuheit und macht den J-6 zu einer echten Empfehlung für nahezu alle Musikstile! Und obendrauf bekommt man noch die sehr gut klingende Juno-Emulation für unter 200 Euro. Vermisst haben wir lediglich die Option, eigene Chord-Sets zu erstellen – in der Regel sollte bei den hundert eingebauten Sets mit je 12 Akkorden aber eine passende Progression zu finden sein, und für jeden Sequenzerschritt lassen sich auch eigene Akkorde einspielen.

Gesangseffekt E-4

Das dritte Gerät der Serie ist als Effektgerät konzipiert und dabei in erster Linie für Gesang gedacht, beispielsweise zur Erzeugung von zusätzlichen Harmonien, Background-Stimmen oder Vocoder-Effekten. Der rhythmische Stutter-Effekt eignet sich aber auch gut zum Zerhacken von Drums, Loops und Flächensounds. Auch beim E-4 wird der Mixeingang unbearbeitet an den Ausgang weitergeleitet, zum Bearbeiten von Audiosignal muss eine der drei weiteren Optionen genutzt werden: Mikrofon-Klinkeneingang an der Vorderseite, Headphone-Ausgang mit Splitter-Adapter oder Headset oder der digitale Eingang über USB.

Autotune, Harmonizer & Vocoder

E-4 kann dabei verschiedene Funktionen übernehmen. Autokorrektur der Tonhöhe, also quasi Autotune in Echtzeit – entweder subtil oder übertrieben künstlich als hörbarer Effekt (Autotune/Autopitch). Ebenso ist eine Tonhöhenänderung um einen oder mehrere Halbtöne möglich, parallel dazu kannst Du die Formanten anpassen: von Frau zu Mann, von Darth Vader zu Mickey Maus und anders herum. Auch als Harmonizer ist E-4 nutzbar, indem Kopien der eigenen Stimme in harmonisch passenden Intervalen hinzugefügt werden. Passende Presets mit unterschiedlichen Harmonien stehen dabei zur Auswahl, wobei sich auch die Tonart nach Bedarf anpassen lässt. Über ein externes Keyboard lassen sich sogar passende Akkorde und Harmonien in Echtzeit spielen, du bist also nicht auf die 10 vorgegebenen Presets angewiesen. Das ist besonders interessant im Zusammenspiel mit den Chord-Sets des J-6, die ja auch über MIDI ausgegeben werden.

Vocoder

Als weiterer Effekt kann die Tonhöhe auf eine Note festgelegt werden für unnatürliche Roboterstimmen, aber auch klassische Vocoder-Sounds sind möglich. Für den Vocoder stehen dabei verschiedene Wellenformen wie Sägezahn, Rechteck oder Noise als Carrier zur Wahl. Vocoder und Harmonizer lassen sich auch gleichzeitig nutzen! Hilfreich bei Vocal-Anwendungen sind das integrierte Noisegate und Hochpassfilter zur Bereinigung des Eingangsignals vor der Bearbeitung.

Klanglich gibt es nichts zu meckern, die Autotune und Harmonize-Funktionen sind für die Live-Performance oder als Effekt mehr als ausreichend und der Vocoder überzeugt mit Transparenz und Sprachverständlichkeit. Bedient wird der Bereich über zwei Fader, die über Shift weitere Parameter bedienen können. Wie bei den mehrfach belegten Reglern von T-8 und J-6 haben wir eine Abholfunktion zur Vermeidung von Wertesprüngen beim Umschalten der Parameter vermisst, dies kann hoffentlich per Update nachgerüstet werden.

Integrierter Looper & Scatter

Autopitch, Harmonizer und Vocoder sind aber nur ein Teil der Möglichkeiten, denn E-4 kann auch als Looper genutzt werden. Die aufgezeichnete Phrase kann bis zu 24 Sekunden lang sein, der Looper bietet unbegrenztes Overdubbing, UNDO/REDO und automatische Tempo/BPM-Erkennung. Die Loop kann dann mit dem Scatter-Effekt bearbeitet werden, den man schon aus anderen AIRA-Geräten kennt.

Über den großen Drehregler lassen sich verschiedene Variationen abrufen, die das Audiosignal in unterschiedlicher Rhythmik und Intensität in der Lautstärke, Panning, Filter, Abspielrichtung, Auflösung und Tonhöhe bearbeiten und so für neue Grooves und Sequenzen sorgen. Das ist nicht nur für Stimmen interessant, sondern auch für alle anderen Sounds und Klänge. Drei Slots mit je zehn Variationen lassen sich mit dem Regler auswählen, und jeder Slot kann mit einem der 19 integrierten Scatter-Sets belegt werden. An weiteren Effekten gibt es im E-4 Hall, Echo, Delay oder Chorus, jeweils mit einem anpassbaren Parameter. Allerdings stehen diese Effekte nur alternativ zur Verfügung und können nicht gleichzeitig genutzt werden.

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Fazit

Etwas überrascht waren wir schon, als Roland ohne große Vorankündigung die neue AIRA Compact Serie präsentierte. Schließlich wirkt der Markt ultramobiler günstiger Klangerzeuger schon sehr gesättigt, und auf den ersten Blick scheinen die drei Geräte auch wenig neues zu bieten. Dies trifft in der Praxis aber eigentlich nur auf die T-8 zu. Bei der kleinen Groovebox wurden zwar wirklich eine Menge Funktionen in das kompakte Format gepackt, das in Hardware gegossene Rebirth mit einer Kombination aus TR-Drums und TB-Bassline bietet klanglich aber wenig neues. T-8 ist in erster Linie für Freunde von klassischem Acid/Techno/Minimal interessant, wobei Puristen eher mit den analogen Nachbauten von Behringer oder Korg glücklich werden.

Deutlich spannender finden wir dagegen den J-6. Die polyphone Juno-Emulation klingt frisch und durchsetzungsfähig, das Highlight ist aber die Kombination aus Akkord-Sets und Phrase-Arpeggiator nebst passendem Chord-Sequenzer als intuitiver Ideengeber und Komponierhilfe. Nicht weniger innovativ ist das E-4 Effektgerät, denn hier bekommst du neben klassischen Stimmeffekten wie Autotune, Harmonizer und Vocoder auch gleich noch einen Looper und einen kreativen Zerhacker im Hosentaschenformat.

Neben direkter Bedienung der wesentlichen Parameter, durchsetzungsfähigem HiFi-Sound und unkomplizierter Verknüpfung punkten alle drei AIRAs mit eingebautem Akku und Audiointerface für den mobilen Einsatz.

Bewertung
Name
Roland AIRA Compact
Pro
  • kompakt und günstig
  • durchsetzungsfähiger Sound
  • viele Funktionen
  • Akkubetrieb
  • USB-Audiointerface
  • Drums&Bass kombiniert (T-8)
  • Sidechain-Effekt (T-8)
  • Polyphoner Juno (J-6)
  • Chord-Sets/Arpeggiator (J-6)
  • flexible Stimmeffekte (E-4)
  • Looper&Scatter (E-4)
Contra
  • viele Shift-Funktionen
Preis
199 EUR
Bewertung
(93%)
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