Test

Test: Rane Seventy Two mkII vs. Pioneer DJM-S11

Die speziell für Scratching und Juggling konzipierten Battlemixer galten einst als schmale spartanische Mischpulte für Hip-Hop DJs. Doch inzwischen haben sich Battlemixer zur kreativen High-Techzentrale hochkatapultiert, so auch die zwei Kandidaten Rane Seventy-Two mkII und der Pioneer DJ DJM-S11.

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Anschlüsse & Verarbeitung

Schon vor der ersten Inbetriebnahme erweist sich Ranes Flaggschiff überaus robust und von Stahl umhüllt. Platzsparender und um einiges leichter ist aber der DJM S-11 gefertigt, der von der Oberfläche zudem eleganter aussieht. Hinsichtlich der Anschlussvielfalt gibt es bei ihm einen Mikrofonanschluss, zwei Line- und zwei Phonowege und einen Aux-Anschluss als Eingänge. Zwei Master-Ausgänge (XLR und Cinch), einen Booth-Ausgang und zwei für Kopfhörer sind wie auch die zwei USB-Schnittstellen zu vermelden. Der Seventy-Two MKII hat aber einen Mikrofoneingang und einen zusätzlichen Cinch-Stereoausgang mehr als der DJM-S11. Zur Einbindung eines zusätzlichen Effektgerätes ist das von Vorteil.

Die interne Verarbeitung der Audio-Auflösung ist dank der 64 Bit DSP Mix- und Dithering-Prozessoren und dem 32 Bit D/A-Wandler jedoch beim DJM-S11 hochwertiger, während das Pendant auf einen 32 Bit-Prozessor vertraut. Hört man sich aber identische Tracks auf beiden an, sind klangliche Qualitätsunterschiede nicht wirklich wahrnehmbar.

Mixer & Effekte

Herzstück der Mischer sind zwei Kanäle plus Crossfader, deren Fader sich nun noch besser fahren lassen, dank der drei verschleißfreien Mag-Four-Fader am MKII, bzw. nur einem Magvel-Pro-Crossfader am DJM S-11. Der Gleitwiderstand ist aber durchweg sehr angenehm, auch wenn der beim Rane-Mixer stärker spürbar ist. Eine Dreiband-Klangregelung ist Pflicht, die nicht nur als Equalizer, sondern auch für herzhafte Eingriffe als kompletter Isolator anwendbar ist und das Frequenzband komplett kappt. Mit einem zusätzlichen Hoch- und Tiefpassfilter pro Kanal und für den Sampler kann aber nur Rane auftrumpfen. Zentrales Element ist zudem das 4,3 Zoll Touch-Display, über das sich nicht nur die Wellenform darstellen lässt, sondern auch geschickt die Effekte auswählen lassen. Am sehr hochauflösenden Display des DJM S-11 können zudem die virtuellen Decks 3 und 4 kontrolliert werden. Der mit rekordbox und Serato DJ Pro kompatible Mixer erlaubt auch die Steuerung der Programme am Display via Touch-MIDI. Ein weiterer essentieller Bestandteil ist die Effektabteilung mit seinen je sechs anwählbaren Tasten, die mit Software-Effekten gespeist werden können. Hinzu kommen zwei Effekt-Hebel, die einen ausgewählten Effekt schnell aktivieren lassen. Außerdem gibt es beim Rane-Vertreter elf integrierte Effekte, die per Flex-FX-Taste aufrufbar sind, auch wenn der Wechsel zwischen den Effekten etwas umständlich gelöst ist. Positiv am DJM S-11 ist nicht nur die erweiterte Auswahl an Beat-Effekten mit insgesamt 22 Stück, sondern vor allem die kreative Innovation des Smooth Echos. Dazu wird ein Echo ausgelöst, sobald man ein Objekt wie z. B. Fader oder Pad bewegt, auf den der Effekt zugewiesen wurde.

Nicht weniger wichtig sind die acht Performance-Pads pro Kanal, die am Pioneer etwas größer sind und sich deshalb auch besser treffen lassen. Hierzu gibt es die Modi: Hot Cue, Roll, Loop und Sampler, sowie per Shift aufrufbare Subpads unter anderem mit Pitch-Play und der Scratch-Bank. Der Seventy-Two MKII hat seine Modi Cue, Loop, Roll, Sampler und Slicer, kann aber mithilfe von Serato DJ Pro auch als Standalone-Controller dank des Transport-Modus in den Pads ohne Player agieren.

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Fazit

Pioneer DJM-S11

Wenn beim Mixing die Kreativität mit großen Performance Pads, vielen Effekteinstellungen und Loops für Live-Remixing im Vordergrund steht, ist der DJM S-11 und einem hochauflösenderen Display im Vorteil. 

Pro:

  • Multi-Touch-Display
  • Effektauswahl
  • Soundqualität
  • wechselbar zwischen 4 Decks

Rane Seventy-Two mkII

Hinsichtlich der stabileren Bauweise und mehr Anschlussvielfalt ist der Seventy-Two mkII vorne. Als Bonus legt Rane beim Kauf noch zwei Serato Control Vinyls bei. Leistungstechnisch sind sich beide aber ziemlich ebenbürtig, sodass im Zweifel ein persönliches Antesten zu empfehlen ist.

Pro: 

  • Multi-Touch-Display
  • Anschlussvielfalt
  • Transport-Modus der Pads
  • stabile Verarbeitung
  • 2 Serato Control Vinyls
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