Test

Test: PreSonus Studio 1810c - Audiointerface für Mixing und Mastering

Das USB-Audiointerface bietet eine maximalen Auflösung von 192 kHz bei 24bit und acht analoge Eingänge, sechs analoge Ausgängen, zwei Kopfhörerausgänge sowie S/PDIF und ADAT-Schnittstelle. Das silber-blaue Design des Studio 1810 (Jetzt bei Amazon kaufen) wurde durch ein seriöser wirkendes schwarzes Gehäuse mit blauen Seitenteilen ersetzt. Die Verarbeitung ist tadellos: Das ca. 14 x 32 x 4 Zentimeter große und knapp 1,5 Kilogramm schwere Gehäuse macht einen robusten Eindruck. Die neuen schwarzen Regler sehen zwar schicker aus als beim Vorgänger, allerdings fehlt die Riffelung. Da die Regler eng beieinander sind und einen ordentlichen Drehwiderstand haben, sind die glatten Oberflächen der Regler gerade im Sommer bei schwitzigen Händen nicht die beste Wahl.

An die vier XLR-Klinke-Kombibuchsen auf der Vorderseite können Sie entweder Mikrofone oder Audioquellen mit Line-Pegel anschließen. Die Eingänge 1 und 2 sind auch für Instrumente mit schwachem Pegel geeignet, sie bieten einen weiten Aufholbereich und einen besseren Rauschspannungsabstand. Das Umschalten auf Instrumentenpegel ist direkt am Gerät und nicht nur per Software möglich. Die Mikrofoneingänge haben ebenfalls große Reserven (80 dB bei einem Rauschabstand von 110 dB) und kommen daher auch mit dem schwachen Pegel eines Bändchenmikrofons klar, vertragen auf der anderen Seite aber auch eine maximale Eingangslautstärke von +16 dBu. Damit dürften Sie für alle erdenklichen Aufnahmeszenarien ausreichend ausgerüstet sein. Daneben befinden sich sechs 8-stufige LED-Ketten als Aussteuerungsanzeige für die ersten vier Eingänge sowie den Stereoausgang. Per Taster aktivieren Sie für alle Eingänge die Phantomspeisung. Praktisch ist auch der Taster zur Stummschaltung der Ausgänge sowie zur Auswahl des Wiedergabekanals des Kopfhörerausgangs. Mit den sechs kleineren Regler passen Sie den Eingangspegel der ersten vier Kanäle sowie die Lautstärke der beiden Kopfhörerausgänge an, der größere Regler ist für den Pegel der Ausgänge zuständig. Dies erspart Ihnen gegebenenfalls einen separaten Monitor-Controller.

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DC-gekoppelte Ausgänge für das Modularsystem

Auch die Rückseite ist eng bestückt. Die beiden Kopfhörerausgänge hätten wir allerdings aus praktischen Gründen lieber auf der Vorderseite gesehen. Vier weitere Klinkeneingänge erhöhen die Anzahl analoger Eingänge auf insgesamt acht, hinzu kommen sechs analoge Ausgänge. Die symmetrisch beschalteten Ausgänge bieten nicht nur einen kräftigen Ausgangspegel, sondern sind auch DC-coupled und lassen sich daher mit Programmen wie Reaktor oder Ableton Live zur Ausgabe von analogen Steuerspannungen zwecks Steuerung externer Modularsysteme nutzen. S/PDIF IN/OUT ist ebenfalls vorhanden, auch wenn diese digitale Schnittstelle in aktuellen Studios kaum noch Verwendung finden dürfte. Wordclock fehlt dafür leider. Interessanter ist da schon der ADAT-Eingang, der Ihnen in Verbindung mit einem externen Wandler bis zu acht weitere Eingänge bei 48 kHz (vier Eingänge bei 96 kHz) spendieren kann. MIDI-Eingang und -Ausgang sind ebenfalls vorhanden. Es folgt die USB-C-Buchse zum Anschluss an den Computer; ein USB-C-Kabel sowie ein Adapterkabel auf USB-A werden auch mitgeliefert. Ebenfalls im Lieferumfang ist das externe Netzteil, die USB-Power reicht nicht zum Betrieb des Audiointerfaces aus.

USB-C-Anschluss ohne spürbare Performance-Steigerung

Presonus 1810c ist class-compliant, benötigt also keine speziellen Treiber und lässt sich daher auch an iPad & Co. betreiben. Es gibt eine Kontrollsoftware für alle gängigen Betriebssysteme und sogar eine iOS-App zur Fernsteuerung des Audiointerfaces. Die Latenzen bewegen sich im Mittelfeld. Diesbezüglich gehörten die Interfaces von Presonus noch nie zur absoluten Mittelklasse, zumal es sich bei dem neuen USB-C-Anschluss auch um eine kleine Mogelpackung handelt. Denn dahinter steckt immer noch eine USB2.0-Verbindung, entsprechend konnten wir auch keine große Performance-Steigerung gegenüber dem 1810 (ohne c) feststellen.

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Fazit

Das Audiointerface von Presonus besitzt ein ausgeglichenes, neutrales und detailreiches Klangbild und eignet sich damit bestens für Mixing- und Mastering-Aufgaben. Lediglich der trocken tönende Bass wirkt einen Tick überbetont, was aber auch den Spaßfaktor beim Hören erhöht; gerade in Verbindung mit der guten Transientenabbildung. Bei der Qualität der Mikrofonvorverstärker hat zwar Focusrite in dieser Preisklasse weiterhin die Nase vorn, ausgangsseitig bietet die 1810c (Jetzt bei Amazon kaufen) aber einen etwas analytischeren Klang.

Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.

Bewertung
Name
Presonus Studio 1810c
Pro
  • neutrales, detailliertes Klangbild
  • kräftige Vorverstärker
  • Monitor-Controller
  • DC-gekoppelte Ausgänge
  • iOS-Remote-App
Preis
399 EUR
Bewertung
(83%)
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