Test

Test: Arturia Pigments 4 – jetzt mit MS-20 Filter (+free download)

Arturia beschränkt sich nicht auf die Nachbildung legendärer Hardware, sondern hat mit Pigments auch eine interessante Eigenentwicklung am Start, die dank vorbildlicher Produktpflege über die Jahre immer besser geworden ist. Weshalb Version 4 aber ein ganz besonderes Update ist, erfahrt ihr im Test.

Und weil Selberspielen geiler ist: Für BEAT-Leser gibt's außerdem eine Soundbank mit 22+2 exklusiven Pigments 4 Patches für Zampler, Akai MPCs und alle Sampler der Welt, die das SFZ Format laden können. Scroll mal runter zum Link.

Anzeige

Hybride Klangerzeugung

Pigments bietet vier verschiedene Sound-Engines: Analog, Wavetable, Sample / Granular sowie Harmonic (additiv). Es lassen sich zwei Engines parallel nutzen, außerdem gibt es eine Utility Engine mit zwei Rauschgeneratoren und einem VA-Oszillator. Die Klangformung übernimmt eine Dual-Filtersektion. Weitere Glanzlichter des Synthesizers sind der polyrhythmische Step-Sequenzer und der Arpeggiator sowie die mächtige Modulationsabteilung.

In schöner Regelmäßigkeit bringt Arturia auch kostenlose Updates mit Verbesserungen und neuen Funktionen heraus. Version 4 konzentriert sich dabei vor allem auf eine Optimierung von Design, Bedienung und Workflow, bietet aber auch einige zusätzliche Funktionen in der Klangerzeugung.

Neues Design, besserer Workflow

Du kannst in Pigments 4 erstmals auswählen, ob du statt der dunklen lieber eine hellere Oberfläche haben willst. Ebenfalls neu ist die Play-Ansicht, in der nur die wichtigsten Klangparameter abgebildet werden. Die komplexe Klangerzeugung und die entsprechend vollgepackte Oberfläche des Plug-ins kann vor allem beim  Einstieg schon etwas verwirren, weshalb diese Play-Ansicht eine wirkliche Erleichterung ist. Wer in erster Linie Presets nutzt und diese nur in gewissem Umfang anpassen will, wird damit in der Regel sogar auskommen. Ein Wechsel auf die Synth-Ansicht mit vollem Zugriff auf alle Parameter ist aber jederzeit mit einem Klick erledigt.

Neukunden können Pigments 4 bis 4. Januar 2023 für 99€ beziehen und erhalten zudem bei Registrierung drei Soundbänke mit neuen Presets für Lo-Fi, Neurobass und Cinematic Sound kostenlos dazu! Bestandskunden werden die Soundbänke vergünstigt angeboten.

Insgesamt wurde das grafische Benutzer-Interface für einfache Navigation optimiert. Modulationsquellen lassen sich jetzt per Drag&Drop auf den zu modulierenden Parameter ziehen (z.B. LFO auf Filterfrequenz) und für die Einstellung der Stärke der Modulation muss man einfach nur mit der Maus über den Regler gehen. Auch die Makro-Regler lassen sich auf diese Weise schnell und unkompliziert belegen. In den Multimode-Modulen lässt sich ebenfalls leichter navigieren. Weitere Workflow-Beschleuniger sind die Wellenform-Presets für die LFOs sowie Taster, um Effekte oder Sequenzer mit einem Mausklick an- und auszuschalten. Letzteres ist sehr praktisch, wenn man durch die zahlreichen Presets scrollt und schnell hören will, wie der rohe Sound ohne Effekte und Sequenz klingt.

Neue Filter, Unisono

Auch klanglich gibt es interessante neue Features wie Ringmodulation und erweiterte Pulsweitenmodulation für die Wavetable-Engine und einen größeren Frequenzbereich des Modulator-Oszillators, mit wählbarer Ratio für harmonische FM. 63 neue Wavetables, 67 weitere Samples und 36 neue Noise-Typen erweitern das Klangspektrum.
Im Filterbereich ist das MS-20 Filter hinzugekommen. Es wurde von der gelungenen Korg MS-20 Emulation aus der Vintage Collection übernommen und steht als 6dB Highpass und 12dB Lowpass zur Verfügung. Schaltet man beide Filter in Serie, kann man also den Signalweg des Originals nachbilden. Die Filter können mit ihrem leicht unsauberen Klang ordentlich Dreck hineinbringen, vor allem wenn man mit dem HP den Bass boostet und die Resonanz für die spezielle Verzerrung aufdreht.  Weitere Verbesserungen im Filterbereich sind die Frequenzmodulation des Jupiter-8 Filters sowie ein wählbares Notch-Filter bei Multi und Distortion.

Die Unisono-Funktion wurde ebenfalls ausgebaut und ist jetzt in identischer Form für alle Engines verfügbar, inklusive Phasen-Anpassung für lebendige und breite Stack-Sounds.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Sehr gute neue Effekte

Für noch fetteren Sound wurde auch die Effekt-Sektion um ein Super Unison erweitert, ein umfangreich anpassbarer Super-Chorus für extra-weite und verstimmte Klangwälle. Ein weiteres Highlight ist der sehr gelungene Shimmer-Effekt für riesige spacige Klänge, der selbst aus dem simpelsten Grundsound eine atemberaubende tonal-schwebende Fläche machen kann. Magst du es lieber dreckig und LoFi, werden dich die zusätzlichen Funktionen des Bitcrushers wie Jitter, Scale und zusätzlichem Downsampling freuen. Auch im Effektbereich profitiert Pigments von dem qualitativ hochwertigen Portfolio von Arturia, in diesem Fall der FX-Collection 3.

Unser Geschenk an dich: 22+2 Patches für Zampler, MPCs und SFZ-Sampler

Mit COLOURS bekommst du 22+2 Patches der original Library für deinen Zampler, deine MPC oder jeden Sampler, der SFZ-Dateien laden kann. Im Gegensatz zur Demoversion gehören die Sounds für immer dir und sind außerdem noch versüßt durch unsere geheime BEAT-Effekt-Chain.

Hier kannst du die Soundbank für Zampler und SFZ-Sampler runterladen und hier findest du die Expansion für Akai MPCs.

Anzeige
Fazit

Pigments 4 ist aus unserer Sicht ein ganz besonderes Update des Ausnahme-Synthesizers. Klanglich und funktional hat Arturias Software-Flaggschiff ohnehin kaum noch Wünsche offen gelassen, auch wenn die neuen Filter und Effekte natürlich herzlich willkommen sind und Pigments dadurch noch breiter aufgestellt ist. Die Verbesserungen in Design und Workflow machen die komplexe Klangerzeuger jetzt aber deutlich zugänglicher für den Nutzer. In Kombination mit der kräftig ausgebauten Preset-Bibliothek ist Pigments damit auch für diejenigen interessant, die sich allein an den klanglichen Möglichkeiten erfreuen und nicht bis in kleinste Detail an den Sounds herumschrauben wollen.

Bewertung
Name
Arturia Pigments 4
Pro
  • Verbessertes Design
  • Play-Ansicht
  • Workflow-Optimierung
  • MS-20 Filter
  • Hochwertige Effekte
  • Gute neue Presets
Preis
199 EUR
Bewertung
(100%)
Mehr zum Thema
Anzeige