Test

Behringer Model D im Test: Klingt der Minimoog-Klon so wie das Original?

Behringer hat es tatsächlich getan und den legendären Minimoog Model D in verkleinertem Format nachgebaut. Echter Moog-Sound zum Schnäppchenpreis oder nur eine billige Kopie?

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Features
  • monophoner Synthesizer
  • Nachbau des Minimoog
  • analoger Signalweg
  • 3 Oszillatoren
  • Oszillator- und FilterFM
  • 24dB-Tiefpassfilter
  • Hochpassfilter
  • semi-modular
  • Eurorack-kompatibel
  • USB, MIDI, CV/Gate

Nachdem auf der Superbooth im April 2017 ein erster Prototyp präsentiert wurde, war es still geworden um den ursprünglich schlicht Behringer D getauften Minimoog-Nachbau und es gab erste Vermutungen, dass der Synthesizer es nicht zur Serienreife schaffen würde. Dann ging es aber plötzlich ganz schnell. Zwischen offizieller Ankündigung, Vorbestellmöglichkeit in den einschlägigen Läden und tatsächlicher Auslieferung vergingen nur wenige Wochen. Wir haben uns natürlich gleich ein Exemplar geschnappt und es gegen den zehnmal so teuren Model D Re-Issue von Moog antreten lassen. Um es vorwegzunehmen: Das Warten hat sich gelohnt!

Behringer Model D: Kontrovers diskutiert

Typisch Behringer, mal wieder eine billige Kopie! Diese und ähnliche Aussagen fand man seit der ersten Ankündigung des Nachbaus häufiger in den Foren. Aus unserer Sicht tut man Herrn Behringer aber damit Unrecht. Schließlich hat der Deepmind als erster Synthesizer aus dem Hause Behringer, obwohl vom Roland Juno inspiriert, mehr Innovationen und eigenständige Ideen und Klang zu liefern als viele Konkurrenzprodukte. Und wenn man sich die Interviews und auch die persönlichen Bemerkungen und Stellungnahmen von Uli Behringer in den einschlägigen Foren ansieht, hört man durchaus heraus, wie viel Herzblut er in seine Synthesizer investiert – ob da die etablierten Firmen wie Roland oder Korg auf Führungsebene auch mithalten können? Damit soll das Thema Behringer aber auch abgeschlossen sein und wir widmen uns vorurteilsfrei dem Synthesizer.

Geschrumpfter Moog

Ähnlich wie die Nachbauten aus der Boutique-Serie von Roland setzt auch der Behringer Model D auf eine deutlich kompaktere Form. Er wirkt gegen einen echten Minimoog, der bekanntermaßen durchaus beachtliche Ausmaße hat, schon arg geschrumpft. Im Vergleich zu den Boutiques ist er aber wiederum etwas größer ausgefallen, wobei sich insbesondere die zusätzlichen 8 Zentimeter in der Breite auszahlen. Da der Behringer Model D zudem ohne seitliche Ribbon-Controller und untere Tasterreihe für den Sequenzer auskommt, besteht deutlich mehr Abstand zwischen den Reglern als beispielsweise beim Roland SE-02 und die Bedienung ist deshalb weniger fummelig. Das Gehäuse ist zum Benutzer hin angeschrägt, was zusätzlich die Bedienung erleichtert. Was aufgrund der allesamt oben auf der Bedienoberfläche angeordneten Patchbuchsen schon im Vorfeld vermutet wurde, hat sich übrigens auch bewahrheitet: Der Synthesizer lässt sich vom Gehäuse lösen und in ein Eurorack-Gehäuse einbauen.

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Die Anschlüsse auf der Rückseite sind schnell abgehakt. Es gibt einen Monoausgang für das Audiosignal in Form einer 6,3-mm-Klinkenbuchse, und zwar in doppelter Ausführung: High bietet Line-Pegel zum Anschluss an Mischpult oder Soundkarte, Low dagegen ist mit seinem niedrigeren Instrumenten-Pegel zum direkten Anschluss an Verstärker oder aktive Monitorboxen gedacht. Daneben befindet sich ein Mäuseklavier mit 4 DIP-Schaltern zum Einstellen des MIDI-Kanals, über den der Behringer Model D angesteuert werden soll. Es folgen der Powerschalter sowie der Anschluss für das externe Netzteil.

Semi-modular

Die restlichen Anschlüsse sind allesamt auf der Oberseite platziert, was in Bezug auf die oben beschriebene Möglichkeit des Eurorack-Einbaus auch sinnvoll ist. Hier finden Sie den USB-Port zur Verbindung mit dem Computer. Der Behringer Model D ist class-compliant, benötigt also keine Treiber und wird automatisch vom Betriebssystem erkannt. Über USB werden aber nur MIDI-Signale übertragen, Audio wie bei Rolands Boutique-Serie dagegen nicht.

Alternativ zu USB ist auch eine direkte Ansteuerung via MIDI-Keyboard möglich, hierfür stehen Ihnen zwei Anschlüsse im klassischen DIN-Format zur Verfügung. Neben einem MIDI-Eingang für das Keyboard gibt es auch MIDI-Thru zum Durchschleifen der MIDI-Signale zu einem anderen Gerät. Hiermit lassen sich nicht nur verschiedene Synthesizer mit einem Keyboard ansteuern, sondern auch mehrere Model D per Poly Chain verbinden und so polyphon spielen. Angesichts des günstigen Anschaffungspreises erscheint auf diese Weise ein polyphoner Minimoog durchaus realistisch. Leider stand uns nur ein Testexemplar zur Verfügung, sodass wir dieses Feature nicht ausprobieren konnten.

Auf die einzelnen Patchbuchsen gehen wir im Rahmen der einzelnen Sektionen der Klangerzeugung genauer ein und erwähnen nur kurz noch, dass es auf der Oberseite auch einen weiteren Audioausgang gibt, der den im Rackeinbau nicht mehr erreichbaren Ausgang auf der Rückseite dupliziert und wie alle oberen Buchsen im Eurorack-freundlichen 3,5-mm-Miniklinkenformat ausgelegt ist.

Minimoog-Klangerzeugung

Die Klangerzeugung entspricht dem Minimoog Model D bzw. dessen Neuauflage von Moog. Sie ist streng subtraktiv und basiert auf drei Oszillatoren. Oszillator 1 und 2 bieten jeweils die Wellenformen Dreieck, Sägezahn, eine Kombination aus den beiden vorgenannten sowie Pulswelle mit weiter Pulsbreite (Rechteck) sowie mittlerer und enger Pulsbreite. Die Wellenform wird per Drehschalter ausgewählt, ein stufenloses Überblenden wie z.B. bei den neueren Moog-Synthesizern der Sub-Serie ist nicht möglich. Dafür kann die Fußlage in einem weiten Bereich von LO(w) über 32' bis hin zu 2' angepasst werden. Oszillator 2 bietet wie Oszillator 3 zudem die Möglichkeit der Feinstimmung für die typischen fetten und schwebenden Minimoog-Sounds mit zwei oder drei leicht gegeneinander verstimmten Oszillatoren.

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Oszillator 3 nimmt beim Model D eine besondere Funktion ein. Er besitzt nicht nur eine umgedrehte Sägezahnwelle anstatt der Dreieck/Sägezahn-Kombi, sondern kann auch von der gespielten Tonhöhe entkoppelt werden. Dies ist deshalb interessant, weil er als Quelle zur Frequenzmodulation der beiden anderen Oszillatoren und/oder des Filters dienen kann.

Feedback-Schleife beim Model-D

Alle drei Oszillatoren wandern, soweit sie denn mit den entsprechenden Kippschaltern aktiviert wurden, in den Mixer. Hier lassen sich noch der Rauschgenerator hinzufügen, der wahlweise weißes (helles) oder rosa (dumpfes) Rauschen zur Verfügung stellt. Zudem kann ein über die EXT-Buchse in die Klangerzeugung eingeschleiftes Audiosignal in der Lautstärke geregelt werden. Ist dort kein Kabel eingesteckt, dient der Regler zur Steuerung der berühmt-berüchtigten Feedbackschleife. Hierfür wurde beim Original das Ausgangssignal aus dem Kopfhörerausgang via External Input wieder in den Signalweg zurückgeführt, was je nach Lautstärke zu leichter Sättigung oder aber auch extremer Verzerrung bis hin zur völligen Zerstörung des Sounds führte. Beim Behringer Model D ist dies ebenso wie bei Moogs Re-Issue dankenswerterweise bereits vorverkabelt. Ist die Buchse nicht belegt, können Sie ohne weitere Verkabelung mit dem EXT IN VOLUME-Regler direkt die Feedback-Stärke anpassen.

Legendäre Filter

Das Ausgangssignal des Mixers wandert in einen Nachbau des legendären Moog-Ladder-Filters, das nach Erscheinen des Original-Minimoogs nicht ohne Grund vielfach kopiert wurde. Es handelt sich um ein 24dB-Tiefpassfilter, das ordentlich zupacken kann und mit seinen leichten, aber stets harmonischen Verzerrungen einen angenehm warmen und runden Klang liefert. Neben der Filterfrequenz ist natürlich auch die Resonanz regelbar. Höhere Resonanzwerte dünnen wie schon beim Original den Sound untenrum deutlich aus. Dafür lässt sich das Filter bei aufgedrehter Resonanz in Selbstoszillation versetzen und bietet dann einen klaren Sinuston, der sich bei aktiviertem Keyboard-Tracking auch sauber tonal spielen lässt.

Im Filterbereich finden Sie auch eine zusätzliche Option, die weder im Original noch der Re-Issue von Moog zu finden ist: Das Filter lässt sich auch als Hochpass betreiben! Je nach Einstellung kann man damit herrlich durch das Frequenzband schneiden. In Verbindung mit der Feedback-Schleife, Resonanz und der Hüllkurve sind sogar typisch-kreischende Korg MS20-Sounds möglich.

Modulation

Zur Modulation stehen zwei Hüllkurven mit Attack-Decay-Sustain zur Verfügung, wobei der Decay-Regler bei Bedarf auch die Release-Zeit mitregeln kann. Die Hüllkurven sind fest mit Filter und Verstärker verdrahtet und superschnell, Zocks und Zaps somit ein Kinderspiel.

Richtig spannend wird der Model D bei Nutzung der Sektion ganz links. Hier stellen Sie zunächst das korrekte Tuning ein, wobei ein aktivierbarer 440Hz-Testton hilfreiche Dienste leistet. Auch Glide, also das fließende Gleiten von einer Tonhöhe auf die andere, ist hier regelbar. Die weiteren Regler widmen sich der Frequenzmodulation. Von hellen Glöckchen bis hin zu schrägen Drones, Retro-Science-Fiction-Effekten und allen möglichen elektronischen Percussion-Sounds finden hier jede Menge interessanter Klänge ihren Anfang. Als Modulationsquellen steht Ihnen die Filterhüllkurve, ein zusätzlicher LFO mit regelbarer Geschwindigkeit, der Rauschgenerator oder aber Oszillator 3 zur Verfügung. Und letzterer sorgt für die ganz besonderen Klänge. Denn bei Modulation im Audiobereich trennt sich klanglich noch immer die digitale Spreu vom analogen Weizen. Auch wenn es bereits sehr realistische digitale Nachbildungen analoger Schaltkreise gibt, so klingt die analoge FM doch meist noch ein wenig erdiger und runder, während im digitalen Bereich oftmals digitale Artefakte den Klang britzelig, harsch und steril wirken lassen.

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Als Modulationsziel steht Oszillator 1 und 2 sowie die Filterfrequenz zur Auswahl. Die Stärke der Modulation bestimmen Sie mit dem Mod Depth-Regler oder mit dem Modulationsrad eines angeschlossenen Keyboards. Als Besonderheit lässt sich die Modulationskurve anpassen zwischen hart, mittel und weich, dies geht allerdings nur per SysEx-Befehl und nicht direkt am Gerät.

CV-Patchbuchsen

Passend zur Eurorack-Kompatibilität hat Behringer seinem Model D einige Patchbuchsen spendiert. Sie können eine externe Modulationsquelle einschleifen, die dann statt des Rauschgenerators für Oszillator- und Filter-FM zur Verfügung steht. Daneben befindet sich der CV-Eingang, über den Sie die Tonhöhe aller drei Oszillatoren gleichzeitig analog steuern können (1Volt/Oktave). LFO CV erlaubt die Modulation der Geschwindigkeit des LFO mit externer Quelle. Die LFO-Wellenformen Dreieck und Rechteck lassen sich getrennt über die nächsten beiden Buchsen abnehmen. Über die Mix-Buchse lässt sich der Mixerausgang vor dem Filter abgreifen und z.B. in ein Multimode-Filtermodul einspeisen.

Meistverwendete Buchse wird wohl CUT CV sein, denn hierüber steuern Sie die Filterfrequenz per analoger Steuerspannung, was im Test sowohl mit einem Korg SQ1 Stepsequenzer als auch einem Arturia Keystep (per Anschlagdynamik) problemlos funktionierte. Die beiden Hüllkurven besitzen jeweils eigene Gate-Eingänge zum Antriggern sowie getrennte Ausgänge. Über die Ausgänge lassen sich externe Module steuern, aber auch eine interne Verkabelung ist möglich. Wenn Sie z.B. die Filterhüllkurve mit dem LFO-Eingang verbinden, regeln Sie mit dem Hüllkurvenverlauf die Geschwindigkeit des LFO und erhalten so moderne Dubstep/EDM-Wobblesounds. Die separaten Eingänge für die beiden Hüllkurven erlauben zwar mehr Flexibilität, haben aber auch einen Nachteil. Denn andere analoge Synthesizer oder einfache MIDI/CV-Interfaces haben in der Regel nur einen Gate-Ausgang, für das Ansteuern via CV/Gate benötigen Sie dann einen Splitter/Multiplier oder zumindest stackbare Patchkabel. Hier hätten wir uns einen weiteren globalen Gate-Eingang gewünscht.

Die letzten drei Buchsen sind dem Verstärker gewidmet. Neben der Modulation der Lautstärke finden Sie hier den zusätzlichen Audioausgang sowie einen getrennt in der Lautstärke regelbaren Kopfhörerausgang.

MIDI-Implementation

Wer beim Blick auf das Panel die verschiedenen Triggeroptionen vermisst, die besonders beim Spielen von Leads wichtig sind: Der Model D bietet hierfür Einstellmöglichkeiten, die aber etwas kompliziert ähnlich wie beim Morsen durch bestimmte Ein-/Ausschaltmuster des Tune-Schalters aktiviert werden. Hiermit stellen Sie ein, ob überlappende Noten neu die Hüllkurven triggern oder legato spielen, welche Note bei mehreren gespielten Noten den Vorrang hat und ob der Model D im Polychain-Modus arbeiten soll. Weitere Einstellungen wie die Pitchbend-Reichweite sowie die oben angesprochene Modulationskurve lassen sich per SysEx-Befehlen anpassen.

Ansonsten ist der Behringer Model D pur analog wie sein Vorbild. Es gibt keine Menüs und keinen Speicher, what you see is what you get. Leider ist auch die MIDI-Implementation sehr spartanisch ausgefallen. Wir hatten jetzt kein Senden und Empfangen von MIDI-Controllern für die einzelnen Regler erwartet, aber zumindest ein Ansteuern der Filterfrequenz oder Lautstärke per Anschlagdynamik wie bei Moogs Model D Re-Issue wäre schon nett gewesen. Hierzu benötigen Sie ein zusätzliches CV/MIDI-Interface wie den oben genannten KeyStep, wobei dann aber auch wieder ein Gate-Ausgang fehlt.

Minimoog vs. Ulimoog

Zu den klanglichen Stärken der „Mutter aller Analog-Synthesizer“ ist schon genug geschrieben worden. Und wohl jeder, der diesen Test liest, hat schon einmal einen Minimoog gehört – ob bewusst oder unbewusst. Wir haben uns im Test daher auf die klanglichen Unterschiede zwischen dem Behringer-Klon (auch liebevoll Ulimoog genannt) und einem Moog Model D Re-Issue konzentriert. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es gibt keine nennenswerten! Hören Sie sich die Klangbeispiele auf der DVD einmal unvoreingenommen im Blindtest an, bevor wir gleich aufklären, welcher Synthesizer wann spielt. Wenn Sie heraushören können, welches der Moog ist, herzlichen Glückwunsch: Wir können es nicht. Lediglich im Bereich der Oszillator- und Filter-FM erschien uns der Moog einen Tick kräftiger. Allerdings ist hier auch Millimeterarbeit gefragt, da jede kleine Regleränderung massive Klangänderungen zur Folge haben kann. Und hierbei hat der Moog einfach den Vorteil der deutlich größeren Regler und dadurch erweiterten Regelwege. Wir haben uns übrigens für die Re-Issue als Vergleichsexemplar entschieden, weil dieses Modell noch in vielen Läden neu erhältlich ist (obwohl die Produktion Mitte letzten Jahres eingestellt wurde) und auch regelmäßig auf dem Gebrauchtmarkt zu halbwegs erschwinglichen Preisen (um die 3.000 Euro) auftaucht. Einen Original-Minimoog in gutem Zustand zum bezahlbaren Preis zu ergattern ist dagegen sehr schwierig bis unmöglich.

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Alternativen

Beste derzeit noch neu erhältliche Alternative ist natürlich die Moog Model D Re-Issue, deren größter Vorteil in den größeren Reglern liegt, was eine feinere Einstellung und damit auch etwas mehr Klangvielfalt ermöglicht. Zudem bekommen Sie ein richtig schickes Instrument mit guter Tastatur, das auch wohnzimmertauglich ist. Allerdings zahlen Sie hierfür auch den mehr als zehnfachen Neupreis im Vergleich zum Behringer.

In der unteren Preisklasse wird es dagegen eng. Der günstigste Moog wäre der Minitaur mit einem Straßenpreis von 499 Euro. Er bietet volle MIDI-Steuerung inklusive aller Parameter und Oszillator-Sync, besitzt aber nur zwei Oszillatoren mit weniger Wellenformen und beherrscht kein FM. Auch der Direktzugriff auf alle Klangparameter fehlt. Zudem ist der Grundklang etwas „moderner“, aber das ist Geschmackssache.

Vermona Mono Lancet für 459 Euro klingt ebenfalls nach Moog, besitzt aber wie der Minitaur eine eingeschränktere Klangerzeugung mit nur zwei VCO und weniger Wellenformen als der Model D.

Der Roland SE-02 für 599 Euro bietet einen ähnlichen Aufbau wie der Minimoog, klingt aber doch ganz anders: Höhenbetonter und kratziger und nicht so warm und rund. Dafür bietet er wie der Minitaur Speichermöglichkeiten, zudem ist ein Sequenzer verbaut.

Wer mit Computer oder Laptop arbeitet, kann auch auf eines der zahlreichen Minimoog-Plug-ins zurückgreifen. Insbesondere NI Monark und Synapse Audio The Legend machen hier einen wirklich guten Job und tun sich lediglich im Bereich Overload und FM etwas schwer.

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Fazit

Wer einen Minimoog will, muss sich weiterhin das Original oder zumindest den Moog-Nachbau kaufen. Denn in Sachen Haptik und Aussehen kann und will der Behringer Model D nicht mithalten. Wem es aber hauptsächlich um den Klang geht, der bekommt mit dem Behringer Model D nicht nur eine extrem günstige Alternative, sondern einen vollwertigen Ersatz. Denn klanglich ist Behringers Nachbau vom Original nicht zu unterscheiden. Dank zusätzlicher Schmankerl wie Hochpassfilter, zahlreichen Patchbuchsen, Eurorack-Kompatibilität und USB-Anschluss bietet er zudem auch einige Vorteile gegenüber Moogs mehr als zehnmal so teurer Model D Re-Issue. Und die kompakte Form ist transportfreundlicher und passt auch besser ins beengte Bedroom-Studio. Wir können nur sagen: Hut ab vor dieser Leistung, Uli Behringer! Wir sind gespannt, ob dieses hohe klangliche Niveau auch bei den weiteren angekündigten Nachbauten legendärer Synthesizer gehalten werden kann.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 148 erschienen.

Bewertung
Name
Behringer Model-D
Pro
  • perfekter Minimoog-Sound
  • Hochpassfilter
  • Patchbuchsen
  • Eurorack-kompatibel
  • USB-Anschluss
  • sehr günstiger Preis
Contra
  • keine Velocity-Unterstützung
Preis
349 EUR
Bewertung
(100%)
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