News

Maschine+ als Standalone Groovebox - Harter Gegendwind für Akai’s MPC?

Nachdem es letztes Jahr bereits Gerüchte gab, gefolgt von Dementi seitens Native Instruments, hat vermutlich längst niemand mehr daran geglaubt. Um so überraschender fanden wir nun die Produktankündigung im Online-Shop von Vintage King, bei dem eine niegelnagelneue Maschine+ als Standalone-Groovebox angeboten wird. Optisch schwer an die MK3 angelehnt, aber mit mehr Anschlüssen auf der Rückseite. Wieder nur eine Seifenblase oder Realität?

Anzeige

Rein optisch scheint Maschine+ eine Kopie der MK3 zu werden, mit einigen weiteren Anschlüssen, aber vor allem der Möglichkeit zur Verwendung mit und ohne Rechner. Intern schlummert ein Quad-Core-Prozessor mit ordentlichen 4 GB RAM, der einer ordentlichen Menge an Plug-ins gewachsen sein dürfte. Wie diese genau integriert werden und ob auch Plug-ins von Drittherstellern nutzbar sein werden, ist uns zur Zeit leider noch nicht bekannt.

Was ist Maschine überhaupt?

Native Instruments hat seine Maschine-Software und die zugehörigen Controller über die Jahre immer weiter optimiert und bietet aktuell eine der besten Lösungen für Pattern-orientierten Sound. Wie auch bei der MPC bilden Patterns, der interne Sampler und VST-/AU-Plug-ins den Kern der Klangerzeugung, Audiospuren gibt nur rudimentär. Die Patterns enthalten Noten und Automationsdaten, die entweder in Echtzeit aufgenommen oder eingezeichnet werden. Bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Arrangement sind zwar durchaus möglich, aber umständlicher zu erreichen als mit „großen“ DAWs. Der Fokus der Software liegt eindeutig auf der Live-Performance und Improvisation.

Die direkte Konkurrenz: Akai’s MPC Serie

Zwar waren MPC‘s schon immer vollwertige Music Production Center und theoretisch fähig, eine DAW im Studio zu ersetzen, doch ihren guten Ruf haben sie vor allem als intuitive Sampler für Fingerdrummer. Die Modelle Live und X mischten den Markt vor rund drei Jahren dann kräftig auf, boten sie doch zum ersten Mal einen Standalone-Modus mit internen Synthesizern, massenhaften Effekten und einen Touchscreen mit integrierter Mini-DAW. Waren die älteren Modelle überwiegend im Hip-Hop beliebt, etablierten sich die neueren als ernsthafte Alternativen für Techno, House und Electro.

Mit der MPC One kam kürzlich eine kompaktere und leichtere Variante auf den Markt, die mit vielen Bedienelementen und dem klassischen MPC-Layout um die Gunst der Nutzer buhlt. Da die Software ähnlich dem Prinzip von Maschine auch als Plug-in für alle DAW‘s verfügbar ist, lässt sich das MPC-Prinzip in jeden bestehenden Workflow und jedes Setup einbinden.

Im direkten Vergleich bieten die aktuellen MPC Modelle hardwareseitig neben dem Touchscreen deutlich mehr Ein- und Ausgänge für Audio, MIDI und vor allem direkten Integration von Modularsystemen dank CV-Anschlüssen. Wirklich entscheidend dürfte am Ende aber die Frage sein, mit welchem Workflow man letztlich besser zurecht kommt, da hier der größte Unterschied von Maschine und MPC liegt.

Die Features von Maschine+ lesen sich nicht schlecht

  • Eigenständiger Workflow zum Erstellen von Beats und Melodien, Sampling, Arrangieren von Musik und Aufführen auf der Bühne oder im Studio
  • Enthält Maschine+ Selection mit branchenführenden Instrumenten, Sounds und Effekten sowie die renommierten Drum- und Bass-Synth-Plug-ins und -Effekte von Maschine
  • 44 kHz/32-Bit-Audio-Interface mit 2 x ¼" TRS-Line-Ausgängen, 2 x ¼" TRS-Line-Eingänge, ¼" dynamischer Mikrofoneingang, Stereo-Kopfhörerausgang, 1 x MIDI-In, 1 x MIDI-Out; 1 x Fußschalter, 2 x USB-Anschlüsse für MIDI-Controller/externe Festplatten
  • Robuste Konstruktion aus eloxiertem Aluminium für jahrelange Einsätze unterwegs und im Studio
  • Funktionen und Arbeitsablauf der Maschine mit 16 anschlagdynamischen Pads, Effekten und Plug-ins, Swing, Pad-Link, Notenwiederholung, Step-Sequenzer und Vintage-Sampler-Emulation
  • Verwendbar mit und ohne Rechner
  • WiFi und Ableton Link für die drahtlose Installation und Aktualisierung von Produkten, die Zusammenarbeit mit anderen und die Synchronisierung mit anderen Geräten
  • Quad-Core-CPU und 4 GB RAM
  • 32 GB interner eMMC-Flash-Speicher (für Betriebssystem und Werksinhalte)
  • 2x Farbdisplays (480 x 272)
  • 64 GB SD-Karte enthalten

Preis und Verfügbarkeit

Wann Maschine+ erhältlich sein wird, ist zur Zeit noch nicht bekannt, der Preis wird laut den Angaben bei Vintage King 1.399 US-Dollar betragen. Wir freuen uns auf jeden Fall jetzt schon auf den Test!

Lust auf Grooveboxen? Die Modelle direkt vergleichen

Wir haben einen Vergleich der Maschine MK3 und Mikro mit drei MPC Modellen von Akai bei Thomann für Sie vorbereitet. Einfach hier reinschauen.

Mehr zum Thema

Lesetipp

Native Instruments Maschine Mikro MK3 im Test: der perfekte Einstieg?

Mit der Veröffentlichung der Maschine MK3 im letzten Jahr hat Native Instruments eine neue Design-Ära eingeläutet und ein ziemlich geniales... mehr

Lesetipp

Kostenlose DAW für alle: MPC Beats kommt Standalone und als Plug-in

Das typische 4x4 Drum Grid, Piano Roll, Sample-Editor, drei on-board Synthesizer, VST/AU-Unterstützung und Sound-Library… MPC Beats bietet... mehr

Lesetipp

Knallharter Vergleich: Akai MPC One vs. Live mkII - Welche ist besser?

Kaum hat sich die Nachricht zur neuen MPC One im Netz verbreitet und der Fangemeinde sowohl zahlreiche Jauchzer als auch die Frage entlockt, was... mehr

Mehr zum Thema
Anzeige