Test

Unfiltered Audio Sandman

Ein Delay-Effekt mit Tiefpassfilter und einem Regler für die Samplerate klingt erst einmal nach wenig spannender Kost. Auch die unscheinbare Bedienoberfläche des neuen Kandidaten von Unfiltered Audio verheißt nicht unbedingt das Eldorado für Soundschrauber. Doch lässt man sich von diesen Gegebenheiten nicht abschrecken, offenbart Sandman durchaus Qualitäten abseits von schnöden Echos. Das wichtigste Feature ist der Sleep-Modus, denn dieser lässt das Delay als Loop laufen, dessen Anfang und Ende per Regler moduliert werden können. Setzt man den Startpunkt hinter das Ende, läuft der Loop sogar rückwärts. Dadurch kommen plötzlich Begriffe wie „granular“ oder „Soundgrains“ ins Spiel, die aus dem vermeintlichen Delay dann doch ein echtes Kreativwerkzeug machen. Noch interessanter wird es sogar, wenn man ein Icon anklickt, das die Oberfläche um zwei LFOs erweitert. Beide bieten Zugriff auf die Parameter Delay, Loop Start- und Endpunkt, Samplerate und Feedback. Und schon wird’s spannend: Bevor man sich versieht, probiert man das Plug-in auf diversen Klangquellen aus, zerhackt Loops und jammt mit den LFOs. Ruckzuck sind Stunden vergangen. Gerade im Einsatz mit Vocals entstehen großartige Effekte, aber auch das Erzeugen von Texturen gehört zu den Spezialitäten.

Anzeige

Fazit
Sandman ist nicht das ultimative Tool für jede Lebenslage und die Ergebnisse sind weder immer sofort verwendbar noch hundertprozentig reproduzierbar, ein Spaßgarant ist es jedoch allemal. Vor allem zum Jammen und in Live-Situationen spielt das Plug-in seine wahren Stärken aus, wobei hier auch die simple Oberfläche zur Übersicht beiträgt. Für den aufgerufenen Preis von 20 Euro gibt’s somit nicht viel zu meckern. Besitzer von Reaktor sollten allerdings schauen, ob ihre Library nicht schon einen derartigen Effekt enthält.

Beat-Bewertung: 4.5 von 6 | Preis: 20 US-Dollar

Zur Webseite

Anzeige