Test

Test: Presonus AudioBox GO

Das „Go“ im Namen deutet es schon an, das USB-Audiointerface ist in erster Linie für den mobilen Einsatz konzipiert. Und dabei punktet die AudioBox GO unübersehbar mit ihrem Format.

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Mit nur ca. 11 x 8 x 4 cm ist die AudioBox GO noch kompakter als die meisten mobilen Audiolösungen, die wir getestet haben. Und das Fliegengewicht von 230 Gramm spürt man auch kaum in der Tasche. Das geringe Gewicht deutet aber bereits an, dass Presonus hier nur auf Kunststoff gesetzt hat. Für den rohen Bühneneinsatz würden wir die AudioBox daher weniger empfehlen, aber für die Jam-Session beim Kumpel oder im Park passt die Qualität. Auch im beengten Desktop-Studio freut man sich über jeden gewonnenen Zentimeter. Im Studio sollte man die AudioBox aber eventuell per Klettband fixieren, damit sie nicht bei jeder Berührung eines Kabels verrutscht oder gar vom Studiotisch fällt.

2x2 Audiointerface

AudioBox GO ist ein 2x2 USB-Audiointerface. Es gibt einen Mikrofon-Eingang mit dem aus anderen Modellen von Presonus bereits bekannten XMAX-L-Preamp, der im GO-Modell immerhin bis zu 50 dB Vorverstärkung bieten kann. Bei pegelschwachen Mikrofonen wie dem Shure SM7B kann das zwar ein bisschen eng werden, in der Regel sollten damit aber genug Reserven vorhanden sein. Über die XLR-/Klinke-Kombibuchse kann statt eines Mikrofons auch ein Line-Signal aufgenommen werden.

Der zweite Eingang ist nur als Klinke vorhanden und für Instrumente optimiert. Die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Eingänge bedeutet allerdings auch, dass Stereoaufnahmen nicht so einfach umsetzbar sind.

Wo wir gerade schon auf der Rückseite sind, schauen wir uns die weiteren Anschlüsse an: Zwei Klinkenausgänge gehen zur Abhöre, also Mischpult, Verstärker oder aktive Monitorboxen. Und über den USB-C-Anschluss wird die AudioBox GO an den Computer angeschlossen, der dann auch die Stromversorgung übernimmt.

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Direct-Monitoring

Auf der Vorderseite fällt zunächst der Mix-Regler ins Auge. Hiermit kannst Du die Eingangssignale wie Mikrofon oder Gitarre stufenlos dem Playback aus der DAW hinzumischen und sie latenzfrei bei der Aufnahme abhören. Eine solch flexible Lösung direkt per Hardware ist bei kompakten Interfaces dieser Preisklasse nicht selbstverständlich und gibt daher einen Pluspunkt. Zwei weitere kleine Regler sind für den Aufnahmepegel der beiden Eingänge zuständig.

Im Test war auffällig, dass die Aussteuerung nicht linear verläuft, sondern im letzten Regelbereich noch einmal eine kräftige Verstärkung stattfinden, die dann auch mit einem erhöhten Rauschpegel verbunden war. Beachtet man diese Besonderheit und vermeidet den letzten Schub, zeigt sich die AudioBox GO aber sehr rauscharm. Hinzu kommt auf der Vorderseite noch der beleuchtete Schalter für 48V-Phantomspeisung, der große Lautstärkeregler sowie der Kopfhörerausgang.Erwähnenswert ist noch das umfang­reiche Softwarepaket, das einen weiten Bereich der Musikproduktion abdeckt und sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene einen echten Mehrwert bietet.

Praxistest

Die AudioBox GO ist class-compliant, wird also ohne vorherige Treiberinstallation vom Rechner erkannt und eingebunden. Es empfiehlt sich aber, die kostenlose Control-Software von Presonus herunterzuladen. Denn hiermit hast du direkten Zugriff auf Samplerate, Clock-Quelle und Puffergröße. Eben noch die Kabel anschließen an die leider nicht mit dem Gehäuse verschraubten und daher etwas wackeligen Buchsen und und das Testszenario steht. Beim ersten Abhörtest konnte das Audiosignal aus der DAW ohne hörbare Verfälschungen über die Studiomonitore wiedergegeben werden. Positiv fiel dabei auch der relativ kräftige und druckvolle Kopfhörerausgang auf, leider keine Selbstverständlichkeit bei günstigen kompakten Interfaces. Auch die verschiedenen Aufnahmen von Mikrofon, E-Gitarre und analogem Mono-Synthesizer wussten zu gefallen: Überwiegend linear ohne große Dellen im Frequenzgang, dazu angenehm nebengeräuschfrei.

Presonus

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Fazit

AudioBox punktet mit einem ultrakompakten Format und geringem Gewicht. Zwar muss man gewisse Abstriche bei Ausstattung und Verarbeitungsqualität machen, dafür wurde aber bei der Klangqualität nicht gespart und die Aufnahmen mit der AudioBox GO können durchaus auch semi-professionellen Ansprüchen genügen.

Bewertung
Name
Presonus PreSonus AudioBox GO
Pro
  • gute Klangqualität
  • kompakt und mobil
  • unkomplizierte Bedienung
  • stufenloses Direct-Monitoring
  • großes Softwarepaket
Contra
  • -
Preis
77 EUR
Bewertung
(83%)
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