Test

Test: MOTU 828x

Mit dem 828x macht MOTU sein beliebtes Audiointerface-Konzept fit für die Zukunft. Bringt Thunderbolt einen ordentlichen Performance-Schub?

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MOTUs Audiointerface vom Typ 828 ist seit kurzem in der nunmehr fünften Generation erhältlich, dem 828x. Wie schon seine preisgekrönten Vorgänger möchte auch dieses Modell durch soliden Aufbau, eine üppige Anschluss-Auswahl und professionellen Sound glänzen. Brandneu ist die Kompatibilität zur Thunderbolt-Technologie, einem modernen Computer-Port, der bisher unbekannt niedrige Latenzwerte ermöglicht. Momentan ist er vornehmlich in den Produkten der Firma Apple zu finden, Hersteller von Windows-PCs dürften aber in Kürze nachziehen. Bis dahin kann man sich mit dem ebenfalls integrierten USB-2.0-Standard behelfen. Darüber lässt sich das 828x an wirklich jedem halbwegs aktuellen Rechner betreiben. Ein augenscheinlich zukunftssicheres Konzept, das mit einem Preis von rund 850 Euro auch noch vergleichsweise preisgünstig ist. Soll man bedenkenlos zugreifen?

Universalgenie?

Das 828x hat alle Anschlüsse dabei, die man in kleinen bis mittelgroßen Studios benötigt. Als analoge Eingänge stehen zwei XLR-/Klinken-Kombibuchsen bereit, denen Mikrofon- beziehungsweise Instrumenten- Vorverstärker nachgeschaltet sind. Ihre maximale Verstärkung beträgt 53 dB, die in 1dB-Schritten angepasst werden kann. Ein Hardware-Limiter schützt vor Übersteuerungen, mittels Pad-Schalter lassen sich allzu hohe Pegel um -20 dB absenken. Die zum Betrieb von Kondensator- Mikrofonen nötige 48 Volt Phantomspeisung ist einzeln zuschaltbar, mittels Send-Buchsen kann man Signale hinter den Vorverstärkern abgreifen und durch beispielsweise einen externen Kompressor bearbeiten. Als weitere Analog-Eingänge hat das 828x acht Line-Buchsen im Studioklinkenformat an Bord.

Raus!

Ausgangsseitig sind auf analoger Ebene ebenfalls acht Studioklinken- sowie zwei XLR-Anschlüsse verfügbar. Ergänzend gibt es zwei Stereo-Kopfhörerwege. Der erste ist fest mit den XLR-Buchsen verdrahtet, der zweite lässt sich beliebig beschicken. Insgesamt stehen also zehn analoge Eingangs- und 14 Ausgangskanäle bereit. Für digitale Verbindungen sind zwei optische Schnittstellen-Paare vorhanden, die im zweikanaligen Toslink- oder dem maximal achtkanaligen ADAT-Format senden und empfangen können. Darüber hinaus gibt es elektrische S/PDIF-Ports. Speziell für Synchronisations-Aufgaben hat MOTU dem 828x Timecode-Klinkenbuchsen und Wordclock-BNC-Wege spendiert. Ferner gibt es einen MIDI-DINEingang und -Ausgang sowie einen Fußtaster- In. Die Verbindung zum Computer erfolgt, wie eingangs erwähnt, mittels USB 2.0 oder Thunderbolt. Alternativ kann das Interface auch im Alleingang als Signalrouter und AD/DA-Wandler benutzt werden.

Alles im Griff

Zur Bedienung hat MOTU acht Endlos- Encoder mit Druckfunktion und vier Taster im 828x verbaut. Ein Display zeigt das gerade angewählte Menü und den im Fokus stehenden Parameter. Die Pegel der wichtigsten Audiowege werden mithilfe von 16 LED-Ketten optisch dargestellt, ferner ist eine LED-Leiste für weitere wichtige Informationen an Bord. Um das volle Potenzial des Gerätes auszunutzen, empfiehlt sich dennoch der Einsatz des DSPMixers CueFX. Er bietet nicht nur umfangreiche Routing-Optionen, sondern stellt auch viele Bearbeitungsstufen wie Equalizer, Kompressoren und einen Hall-Effekt zur Verfügung.

Studio-Qualität

Das 828x arbeitet mit einer Auflösung von bis zu 24 Bit und 192 kHz. Via Thunderbolt waren im Test Latenzen von weniger als zwei Millisekunden möglich. Die Klangqualität ist durch die Bank auf professionellem Niveau. Alle Frequenzbereiche werden hochauflösend und gleichmäßig dargestellt, Rauschabstand und Dynamik wussten ebenfalls zu überzeugen. Die Vorverstärker arbeiten rauscharm und detailliert, so dass sie sich sowohl für Sprache und Gesang als auch akustische Instrumente aller Art eignen. Wer mit dem gebotenen Sound noch nicht zufrieden ist, wird weit tiefer in die Tasche greifen müssen.

Fazit

Mit dem 828x ist MOTU ein hervorragendes Update seines Bestseller-Audiointerfaces gelungen. Durch die Thunderbolt-Technologie sind extrem niedrige Latenzwerte möglich, an der Stabilität des Systems blieb im Betrieb kein Zweifel. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen, klanglich verdient das Gerät angesichts seines günstigen Preises ebenfalls Bestnoten. Das kompakte Metallgehäuse macht es neben stationärem Betrieb auch für mobile Einsätze zu einem kompetenten Partner.

Bewertung
Name
MOTU 828x
Pro
  • USB-2.0- & Thunderbolt-Ports
  • viele Audiowege
  • sehr gute Vorverstärker
  • Sync- & MIDI-Buchsen
  • hohe Performance
  • exzellente Klangqualität
  • kompaktes Design
  • fairer Preis
Preis
850 EUR
Bewertung
(100%)
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