Test

Test: Mackie ProFX6v3: Kompakter und preisgünstiger Mixer

Hardware-Klangerzeuger werden immer günstiger, sodass auch im Desktop-Studio oftmals mehrere Audioeingänge benötigt werden. Wenn die Soundkarte nicht genügend Eingänge bietet oder Sie ohne Computer jammen wollen, ist ein kleines Mischpult eine praktische und bezahlbare Lösung. Wir haben uns den kompakten Kleinmixer ProFX6 (Jetzt auf Amazon kaufen) in überarbeiteter Version 3 genauer angesehen.

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6 Eingangskanäle

Wie der Name schon vermuten lässt, verfügt das kleine Mischpult über 6 Eingangskanäle. Die ersten beiden Mono-Kanäle bieten XLR/Klinke-Kombibuchsen für Mikrofon oder Instrument. Hinzu kommen zwei Stereokanäle. Die Eingänge 3 und 4 haben 6,3mm-Klinkenbuchsen und unterstützen sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Verbindungen, Eingang 3 kann auch für ein Mono-Signal genutzt werden. Die Eingänge 5 und 6 besitzen eine Stereo-Miniklinkenbuchse zum Anschluss von Smartphone, Tablet und Fieldrecorder oder von kleinen Synthesizern wie Korg Volca oder Roland Boutique. Beide Stereokanäle bieten lediglich einen Drehpoti für die Ausgangslautstärke. Das ist verschmerzbar, da die angeschlossenen Geräte meist über ausreichende Einstellungsmöglichkeiten für Sound und Lautstärke verfügen.

Vorverstärker

Die beiden Monokanäle sind identisch aufgebaut und umfangreicher ausgestattet. Sie verfügen jeweils über einen Hi-Z-Taster, der den Kanal für Instrumenten mit niedrigem Pegel wie E-Gitarre und E-Bass hochohmig schaltet. Audiosignale mit Line-Pegel wie ein monophoner Analogsynthesizer können natürlich ebenfalls über diese Kanäle abgenommen werden. LowCut begrenzt auf Wunsch die Frequenzen unterhalb von 100 Hz, um störende tieffrequente Signale wie Trittschall bei Mikrofonaufnahmen zu unterdrücken.

Die Onyx-Mikrofonvorverstärker machen einen guten Job. Sie arbeiten rauscharm und ohne große Färbung. Mit dem Gain-Regler sind bis zu 60 dB Verstärkung möglich, das reicht auch für pegelschwache Mikrofone. Für Line-Signale beträgt der Regelbereich -20 dB bis + 40 dB, sodass Sie flexibel auf jedes Eingangssignal reagieren können. Für Kondensatormikrofone kann 48V-Phantomspeisung hinzugeschaltet werden, allerdings nur für beide Kanäle gemeinsam. Der Equalizer bietet zwei feste Bänder für Höhen (12 kHz) und Tiefen (80 Hz) je Kanal und erlaubt eine Absenkung oder Anhebung um bis zu 15 dB. Mit dem FX-Taster schicken Sie den Kanal in das eingebaute Effektgerät, den Mixanteil regeln Sie global mit dem FX-to-Main-Poti. Den Abschluss bildet der Lautstärkeregler. Die Verteilung im Stereopanorama erledigt ein kleiner Schalter, der beide Kanäle entweder in die Mitte verlegt (bei Anschluss von einem Mikrofon oder anderem Monosignal) oder hart auf den linken und rechten Ausgangskanal verteilt (bei Stereoquellen bzw. Stereomikrofonierung).

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Preset-Effektgerät

Das eingebaute Effektgerät bietet Standardeffekte wie Hall, Chorus, Delay und Overdrive in ordentlicher Qualität. Die Effekte lassen sich aber nicht weiter editieren, was den Nutzen vor allem von Echo und Delay mangels temposynchroner Verzögerungszeiten natürlich ziemlich einschränkt. Um die Sängerin nicht im Trockenen stehen zu lassen, ist die Option zum schnellen und unkomplizierten Zumischen von ein wenig Hall aber recht hilfreich. Und Synthesizer ohne eingebautes Effektgerät freuen sich über ein wenig Chorus oder Flanger.

Audiointerface

Der kleine Mixer lässt sich auch als USB-Audiointerface mit zwei Eingangs- und vier Ausgangskanälen nutzen, passende Treiber bietet Mackie auf der Homepage an. Das Interface unterstützt eine Auflösung von bis zu 192 kHz bei 24 Bit, die Klangqualität ist für das Heimstudio mehr als ausreichend. Sie können über USB den Stereoausgang digital abgreifen und in der DAW aufnehmen. Ebenso kann das Ausgangssignal der DAW über den Mixer an dort angeschlossene Monitorboxen (per Klinke oder XLR symmetrisch!) oder Kopfhörer ausgegeben werden, wobei der ordentlich laute Kopfhörerausgang lobend zu erwähnen ist. Ein zweites Stereosignal aus der DAW kann über die Mischpultkanäle 5/6 z.B. zu einem zweiten Paar Boxen geführt werden. Die umgedrehte Konstellation, also vier Eingänge zur separaten Aufnahme mehrerer Kanäle in der DAW und nur ein rückführender Stereokanal aus der DAW hinaus wäre aus unserer Sicht allerdings noch schöner gewesen.

Fazit

Mackie hat eine Menge Features in den kleinen, solide verarbeiteten und nett anzusehenden Mixer gepackt. Gut gefallen haben uns die beiden rauscharmen und klangneutralen Vorverstärker, das USB-Audiointerface mit bis zu 192 kHz Auflösung sowie die praxisnahen Anschlussmöglichkeiten für das Desktop-Studio oder Live-Jamming.

Zweite Meinung gefällig? Bei unseren Kollegen von Amazona können Sie einen weiteren Testbericht zu diesem Produkt lesen.

Bewertung
Name
Mackie ProFX6v3
Pro
  • gute Vorverstärker
  • praxisnahe Anschlüsse
  • USB-Audiointerface
  • bis 192 kHz
  • solide Verarbeitung
  • eingebaute Effekte
  • kräftiger Kopfhörerausgang
Contra
  • feste Delay-Zeiten
Preis
159 EUR
Bewertung
(83%)
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