Test

Clarke Imaginator VCX-378

Keine Idee für den nächsten Track? – dann ist der Imaginator VCX-378 vielleicht genau die richtige Lösung. Der Pattern-Generator soll einen Ohrwurm(!) nach dem Nächsten ausspucken. Echt jetzt?

Anzeige

Die Arbeit des Imaginators lässt sich durch insgesamt sechs Bediensektionen beeinflussen. Ganz oben auf der Frontplatte findet sich eine Taster-Reihe, mit der man die von den Algorithmen zu verwendenden Notenwerte bestimmt. Die zwei darunter liegenden Bereiche sind der Quantisierung gewidmet. In der Random-Stufe kann einfach die Anzahl der gewünschten Noten angegeben werden. Wo sie sich im Pattern befinden, bleibt dem Modul überlassen. Genauere Vorgaben sind mit der zweiten Quantisierungs-Sektion möglich. Hier lässt sich, nach 4/4-Manier, entscheiden, wie viele Noten auf eins/drei und zwei/vier, also betonten und unbetonten Zählzeiten, liegen sollen. Ergänzend kann man einen Downbeat hinzufügen. Ein weiterer Bedienabschnitt befasst sich mit der Frage, wie viele Noten (in Prozent) vom VCX-378 um bis zu welcher Oktave (eine bis fünf) angehoben werden sollen. Zusätzlich gibt es eine Transponierungs-Option, die Erhöhungen des gesamten Patterns in Halbtonschritten erlaubt. Der letzte Bereich dient der Bestimmung von Anschlagstärken, erneut wird mit Prozentwerten gearbeitet. Alle genannten Sektionen lassen sich einzeln abwandeln. Ist man zum Beispiel mit dem Rhythmus einer Sequenz zufrieden, aber die verwendete Notenabfolge gefällt nicht, kann nur dieser Parameter verändert und neu vom Modul berechnet werden.

Fazit
Dass der Imaginator kein einfacher Zufallsgenerator ist, der Notenabfolgen wahllos zusammensetzt, dürfte sich den meisten Nutzern bereits nach wenigen Testminuten erschließen. Die im Inneren arbeitenden Algorithmen schaffen es immer wieder, aus den per Drehreglern und Tastern eingestellten Vorgaben sinnvolle, teilweise sogar richtig fesselnde Pattern zu erzeugen. Einzige Ausnahme: Wenn man dem Modul großen Spielraum in Sachen Oktavumfang gibt, entstehen oft eher abenteuerliche Kompositionen. Ferner gab es im Test gelegentlich den Eindruck, die grundlegende Struktur von Sequenzen würde sich, trotz andersartiger Parameterwerte, oft wiederholen. Dies war vielleicht aber auch Zufall. Neben tonalem Material sollte der VCX-378 ruhig auch mal in Verbindung mit Schlagwerk beziehungsweise Percussion ausprobiert werden. Hier ist es sinnvoll, wichtige Elemente wie etwa Bassdrum und Snare vorzugeben. Das Modul kann dann „den Rest auffüllen“. Als Ideengeber macht der Imaginator VCX-378 unterm Strich eine sehr gute Figur. Ob die Einfälle der Maschine als Grundlage für komplette, stimmungsvolle Musikstücke taugen, sollte jeder Interessierte für sich selbst entscheiden.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5 von 6 | Preis: 349 brit. Pfund

Zur Webseite

Anzeige