Test

Audio Damage ADM05 Æverb

Das Hall-Modul ADM05 Æverb von Audio Damage soll kein realistischer Raumsimulator sein, sondern Spezialeffekte nach Vorbild bekannter IDM-Künstler wie Autechre generieren. Es setzt einen Feedback-Delay-Netzwerk-Algorithmus, kurz FDN, für seine Arbeit ein. Im Detail sind acht kurze Echostufen mit nachgeschalteten Tiefpassfiltern vorhanden, deren Ergebnisse einerseits in den Effekt-Eingang zurückgeführt und andererseits ausgegeben werden. Die Parameterauswahl ist mit Abklingzeit, Höhendämpfung und Dry-/Wet-Mischverhältnis typisch für ein einfaches Hall-Gerät. Alle Stellgrößen lassen sich durch CV-Signale modulieren. Der Klang des Æverbs ist sanft und voll. Hohe Dämpfungswerte fördern düstere, teils leicht metallische Resultate zutage. Niedrige Einstellungen erzeugen offene, aber dennoch dichte Hall-Fahnen. Ganz ohne Dämpfung wird das Grundrauschen des FDN-Algorithmus hörbar.
Im Test wusste das ADM05 vor allem auf einzelnen Percussion-Instrumenten zu gefallen, mit wenigen Handgriffen lassen sie sich in charakterstarke Stilelemente verwandeln. Empfehlung: Durch einen zwischen Drum-Stimme und Hall geschalteten Flanger oder Phaser kann man sehr lebendige Sounds erzielen. Bässe, Leads und Pads sind ebenfalls gewinnbringend durch das Æverb erweiterbar. Besonders spannend zeigten sich hier rhythmische Modulationen, durch die sich der Hall stellenweise aufbäumt und anschließend wieder in den Hintergrund tritt.

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Fazit
Mit dem Æverb lassen sich schmeichelnde bis mysteriöse Hall-Fahnen kreieren, die auf Subgruppen zwar schnell zuviel des Guten werden, Einzelsignalen dafür aber sehr zuträglich sind. Man kann Sounds leicht hervorheben oder durch ergänzende Modulatoren um eine ganz neue Klangschicht bereichern. Mit Extremeinstellungen ist die Erstellung markanter Atmosphären ein Kinderspiel.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung: 5 von 6 | Preis: 209 Euro

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