Test

ADAM Audio S3H im Test: die Profi-Monitorbox aus Berlin

Die horizontalen 3-Wege-Monitorboxen S3H von ADAM sind nicht unbedingt günstig, bieten dafür aber hervorragende Klangeigenschaften. 

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Features
  • aktiver 3-Wege Midfield-Monitor
  • Bassreflex-System
  • zwei 7-Zoll-Woofer
  • 4-Zoll-Mitteltöner
  • 2-Zoll-S-ART Hochtöner
  • Frequenzbereich: 32 Hz – 50 kHz
  • Maximalpegel: 126 dB
  • DSP-Prozessor
  • Anschlüsse: XLR, AES, USB

Die S3H ist der direkte Nachfolger der S3X-H, zeigt sich aber auch von der nicht mehr erhältlichen, aber in vielen Profistudios vorhandenen S3A inspiriert. Die S3H besitzt als Neuheit gegenüber den älteren Modellen sowohl eine analoge als auch eine digitale Eingangseinheit. Außerdem verfügt die Box über einen integrierten DSP, der drei spezielle Klanganpassungen inklusive einer Emulation der oben genannten S3A bietet. Weiterentwickelt wurden auch Treiber und Gehäuse.

Midfield-Monitor Adam S3H

Das Gehäuse mit den abgeschrägten Kanten ist im typischen ADAM-Look und wirkt in Verbindung mit der mattschwarzen Lackierung sehr professionell und edel. Im Vergleich zu den Vorgängern fallen die stärkeren Rundungen sowie die größeren Bassreflex-Öffnungen auf. Die Lautsprecher sind mit Maßen von 28 mal 58 mal 38 Zentimetern und einem Gewicht von knapp 27 kg durchaus kräftige Brocken, für die Aufstellung sollten mindestens eine zweite Person sowie professionelle Ständer oder Aufhängungen (idealerweise verschraubbar) mit eingeplant werden.

Die S3H ist ein aktiver Midfield-Monitor und als horizontal ausgerichtetes 3-Wege-System angelegt. Auf den ersten Blick fällt der doppelt vorhandene 7-Zoll-Tieftöner ins Auge, der eine Basswiedergabe bis zu 32 Hz hinunter ermöglicht. Direkt darunter befinden sich die beiden nach vorne abstrahlenden Bassreflex-Kanäle. Mittig dazwischen sind ein 4-Zoll-Konus/Kalotten-Hybrid-Mitteltöner sowie ein 2-Zoll-Bändchen-Hochtöner für die Wiedergabe bis zu 50 kHz im Waveguide eingelassen. Der S-ART Hochtöner ist eine Weiterentwicklung des bekannten AMT bzw. des X-ART getauften Nachfolgers in anderen ADAM-Boxen. Der Hochtöner wird von einem 50 Watt Class-A/B-Verstärker angetrieben, die Tieftöner mit zwei 500 Watt und der Mitteltöner mit 300 Watt Class-D Verstärkern. Es ist also jede Menge Power vorhanden. Der Frequenzübergang liegt bei 250 Hz und bei 3 kHz.

Analoge und digitale Anschlüsse, DSP

Die Anschlüsse auf der Rückseite umfassen eine analoge sowie eine digitale (AES3) XLR-Buchse, ein AES3-Out dient der Koppelung weiterer Monitore im Stereo- oder Surround-Betrieb. Ein USB-Anschluss ermöglicht die Verbindung zu einem Computer, um Klanganpassungen per Remote Software vorzunehmen. Dank Push-Regler und OLED-Display kann der DSP auch direkt an der Box programmiert werden, was allerdings etwas fummelig ist.

Der eingebaute DSP bietet zwei parametrische Shelving-Filter für Bass und Höhen sowie sechs weitere voll-parametrische EQs mit variabler Flankensteilheit. Diese üppige Ausstattung erlaubt eine weitreichende Anpassung an den Raum, die sich auch abspeichern lässt.

Linearer Klang der S3H

Wir haben die Lautsprecher zunächst im linearen Pure-Modus getestet und waren auf Anhieb begeistert. Positiv fiel uns auf, dass die von vielen als etwas zu spitz empfundenen Höhen anderer ADAM-Boxen bei den S3H in dieser Form nicht auftreten. Die S3H klingen dadurch sehr ausgewogen über den gesamten Frequenzgang. Ebenfalls hervorzuheben ist, dass die gute Abstimmung über den gesamten Lautstärkebereich konstant erhalten bleibt. Sie können daher mit den S3H sowohl leise als auch laut abhören und erhalten klanglich ein nahezu identisches Ergebnis. Ein akustisch optimierter Raum ist hierfür natürlich Pflicht, aber das setzen wir bei Interessenten an Boxen dieser Preisklasse auch voraus.

Die S3H klingt nüchtern und analytisch, wie man es sich von einer professionellen Monitorbox wünscht. Jede Musik, die wir abgespielt haben, klingt sofort vertraut. Schlechte Mixe werden gnadenlos aufgedeckt, bei guten Mixen wird man mit einem sehr angenehmen Klang belohnt. Das Impulsverhalten ist Spitzenklasse, Transienten werden knackig wiedergegeben. Tiefenstaffelung und Weite überzeugen ebenso, jedes Detail lässt sich im Raum hervorragend orten. Überzeugen können auch die sehr präzise Basswiedergabe sowie die sehr gut abgestimmten Mitten, die Gesang und akustische Instrumente lebendig und natürlich wiedergeben. Mit dem DSP lässt sich der Klang problemlos auch mehr in Richtung HiFi-Sound (Preset „UNR“) oder bekannter ADAM-Sound (Preset „Classic“, eine Emulation der S3A) hinbiegen.

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Fazit

Die S3H bieten nicht nur hochwertige Verarbeitung und zeitloses Design, sondern auch professionellen Klang. Sie klingen sehr ausgewogen, nüchtern und analytisch, aber trotzdem lebendig und angenehm. Die S3H erlauben ein unangestrengtes Beurteilen von Mixen jeglicher Musikrichtung, wofür auch die im Gegensatz zu anderen ADAM-Boxen weniger prägnanten Höhen beitragen. Der eingebaute DSP bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten an die eigenen Bedürfnisse.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 151 erschienen.

Bewertung
Name
ADAM Audio S3H
Pro
  • ausgewogenes Klangbild
  • Transienten-Wiedergabe
  • Impulstreue
  • Tiefenstaffelung
  • flexible Klangfilter
Preis
Stück: 2799 EUR
Bewertung
(92%)
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