Mit dem SFC-60 hat Sound Force einen Boutique-Controller für TALs U-NO-LX geschaffen. Wird die Software dadurch zu einem echten Juno-Synthesizer?

Die Oberfläche beherbergt 22 Fader, 15 Taster und 29 rote LEDs. Die Schieberegler besitzen leichtes Spiel, ansonsten gibt es am Aufbau nichts auszusetzen. Die Fertigung des SFC-60 erfolgt in Handarbeit, vor Auslieferung wird jedes Gerät durchgetestet. Ähnlich dem Juno sind die Bedienelemente des SFC-60 in Gruppen für DCO, Hochpass- und Tiefpassfilter, Hüllkurve und so weiter aufgeteilt. Der Controller deckt die meisten Parameter des U-NO-LX ab, allerdings nicht alle. Die meisten Einsparungen dürften im Betrieb aber kaum auffallen. Änderungen der Polyphonie oder die erweiterten Funktionen des Arpeggiators etwa müssen in der Regel nicht allzu oft betätigt werden. Hierfür reicht den meisten Nutzern sicher die Maus. Wirklich ärgerlich erschien im Test eigentlich nur, dass man am SFC-60 nicht zwischen verschiedenen LFO-Wellenformen umschalten kann. Zudem wären Bedienelemente für den Einfluss der Anschlagstärke schön gewesen.
Über eine Tastenkombination gelangt man in den Sequenzer-Modus. Das Kompositionswerkzeug bietet bis zu 16 Schritte, die Wiedergabe erfolgt entweder vorwärts, rückwärts oder in zufälliger Reihenfolge. Noten lassen sich mit Hilfe einiger Fader bestimmen, der Regelbereich kann ein, zwei oder fünf Oktaven betragen. Taster erlauben das Eintragen von Pausen. Die Geschwindigkeit wird wahlweise durch einen internen Taktgenerator oder eine externe MIDI-Clock bestimmt. Zudem gibt es eine Option zur Transponierung, mit der sich Pattern schnell um eine Oktave anheben oder absenken lassen. Da für Sequenzer- und Sounddesign-Modus ein und dieselben Bedienelemente verwendet werden, sollte die Klangerstellung vor der Komposition bereits abgeschlossen sein. Schließlich verdreht man seinen Sound durch die Auswahl von Noten komplett. Zudem kann die auf Synthese-Funktionen zugeschnittene Gruppierung von Fadern und Tastern bei Verwendung des Sequenzers schnell verwirren.
Fazit
An einen Hardware-Juno reicht die Haptik des SFC-60 nicht ganz heran, Spaß macht die Arbeit mit dem speziell auf die U-NO-LX-Software zugeschnittenen Controller aber allemal. So gut wie alle wichtigen Parameter stehen im direkten Zugriff und sind ordentlich gruppiert. Stabilität und Performance erwiesen sich im Test als tadellos. Der Sequenzer wirkt in puncto Übersicht und Funktionsumfang zwar beschränkt, ist aber trotzdem eine nette Zugabe.
von Henning Schonvogel
Beat-Bewertung 5 von 6 | Preis: 265 Euro