Mit seiner neuen Library Oracle möchte das bulgarische Unternehmen Strezov Sampling dem Bedarf an modernen Hybridsounds gerecht werden. Die in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Komponisten Casey Edwards entstandene Bibliothek bietet über 300 spielfertige Presets, das Klangmaterial liegt praktischerweise im WAV-Format vor. Das Patch-Angebot umfasst ätherische Flächen, düstere Drones, facettenreiche Synthesizerklänge sowie inspirierende Arpeggios und Sequenzen. Für rhythmische Akzente sorgen wuchtige Percussion-Ensembles zwischen organisch und synthetisch und mit einem Bogen angespielte Metallobjekte. Natürlich dürfen auch Effektklänge wie Whooses, Risers, Falls und Reverse-Sounds nicht fehlen.

Die ansprechende, futuristische Bedienoberfläche von Oracle zeigt sich bis ins Detail durchdacht. Neben einem Multimode-Filter und einem Dreiband-EQ gibt es einen Growl-Effekt, der klanglich an ein Formantfilter erinnert. Zur Steuerung der Lautstärke, Filterfrequenz und Tonhöhe werden dedizierte Hüllkurven geboten. Ein echtes Glanzlicht ist der mächtiger Step-Sequenzer, der hypnotische Arpeggios, rhythmisch zerhackte Flächen sowie eindrucksvolle Modulation der Panoramaposition und Filterfrequenz zum Kinderspiel macht. Der Growl-Effekt kann jedoch leider nicht moduliert werden. Zur Klangveredelung und zerstörung steht eine umfangreiche Effektsektion bereit.
Fazit
Mit Oracle ist Strezov Sampling eine vielseitige Library für charaktervolle Hybridklänge gelungen, die nicht nur Film- und Game-Musik einen modernen epischen Touch verleiht. In unserem Test konnten sich sowohl die expressiv spiel- und modulierbaren Sounds als auch die inspirierenden Loops als effektive Ideengeber erweisen. Ein gleichermaßen eigenständiges wie flexibles Kreativwerkzeug mit exzellenter Klangqualität. Klasse!
Beat-Bewertung: 5,5 von 6 Punkten | Preis: 175 US-Dollar
Geheimtipp der Redaktion