Wer eine Vollversion von Kontakt besitzt und auf der Suche nach außergewöhnlichen Klängen ist, könnte in Drip von Soundiron fündig werden. Die 620 in dieser rund 300 MB großen Kontakt-Bibliothek enthaltenen Samples stammen allesamt aus anachronistisch anmutenden Quellen, etwa Radios und Schallplattenspielern und wurden mit modernem analogem Outboard-Equipment nachbearbeitet. Der Fokus liegt auf perkussiven Klängen, die sich mit Attributen wie schneidend, glitchy und organisch beschreiben lassen. Auch finden sich diverse Effektklänge, Flächen, Stabs sowie Lead-Sounds in der Kollektion.

Die zahlreichen Samples sind in diversen Kits zusammengefasst. Über je eine Oktave gemappte Drum- und Percussion-Kits finden sich in 19 Varianten, darüber hinaus sind Sammlungen ungewöhnlicher Rückwärtssounds, Kicks, Snares, Toms, Becken und Effekte vertreten. Als Kontakt-Library bietet Drip natürlich mehr als nur nackte Samples: Attack- und Release-Phasen der Lautstärke-Hüllkurve lassen sich ebenso via Drehregler manipulieren, wie Cutoff und Resonanz des verwendeten Tiefpassfilters und der Sample-Start. Bereits über diese Parameter lassen sich interessante Klangvarianten erschaffen, die mit einem zuschaltbaren Faltungshall noch weiter vorangetrieben werden können. Auch ein Arpeggiator ist mit an Bord, die Anschlagstärke der gespielten Noten lässt sich für bis zu 32 Schritte individuell festlegen.
Fazit
Drip bietet einen großen Fundus spannender und handwerklich gut gemachter Sounds, die sich in erster Linie an Produzenten minimalistischer und experimenteller elektronischer Musikstile richten. Dank der effektiv parametrisierten Klangformung lassen sich schnell abgedrehte Varianten der Sounds erschaffen. Überhaupt eignen sich die Samples prima für eigene Klangexperimente fernab ausgetretener Pfade. Drip kostet 35 US-Dollar.
Beat-Bewertung: 4,5 von 6 Punkten | Preis: 35 US-Dollar