Test

PPG WaveMapper 2

Mit der Wavetable-Synthese lassen sich bereits auf der Oszillatorenebene äußerst lebendige Sounds erzeugen. Doch das enorme Klangpotenzial bringt eine gewisse Komplexität mit sich, Wavetable-Systeme gelten deshalb als Exoten. Ein Blick auf die Eckdaten des WaveMapper 2 deutet auf einen ebenso flexiblen als auch komplexen Synth hin. Das im VST- und AU-Format ausschließlich via Download verfügbare Software-Instrument wartet mit drei Oszillatoren auf, jeder mit seiner eigenen WaveMap mit bis zu 16 Zonen. Die dahinter stehenden Wavetables können beliebig ausgelesen werden. Mit sogenannten „time corrected samples“ lassen sich im WaveMapper 2 zudem die Vorteile von Samples mit denen von Wavetables kombinieren. Durch ein integriertes Analyzer-Modul können eigene Audiodateien in die Klangerzeugung eingebunden werden.

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Zur Klangformung stehen drei Noise-Generatoren, 13 Hüllkurven, vier LFOs sowie ein Tiefpass-Filter bereit. Die mehr als 200 Parameter des Instruments verteilen sich dabei auf mehrere Editorseiten. Doch eine SoundMap genannte Ansicht bändigt die Unmenge an Parametern: So lassen sich Klänge durch einfaches Verschieben von Icons, hinter denen ganze Parametersätze gebündelt sind, kinderleicht variieren – und das ganz ohne sich in den Untiefen der vielen Optionen zu verzetteln. Abgerundet wird der WaveMapper 2 durch ein Delay-/Reverb-Modul und eine Arptor genannte Kombination aus Step-Sequenzer und Arpeggiator.

Fazit

Mit dem WaveMapper 2 verpackt Wolfgang Palm die Wavetable-Synthese in einem durchdachten Software-Synthesizer. Wer von Grund auf eigene Klänge erstellen will, muss aber den Willen zur Einarbeitung mitbringen. Musikalisch sinnvolle Manipulationen bestehender Klangprogramme lassen sich dank der SoundMap-Ansicht hingegen kinderleicht aus dem sprichwörtlichen Ärmel schütteln. Wer auf den Sound von Propaganda und Depeche Mode steht, wird hier fündig. WaveMapper 2 ist zum Preis von rund 100 Euro für Windows und OS X erhältlich, es werden die Plug-in-Schnittstellen VST und AU unterstützt.

Beat-Bewertung: 5 von 6 Punkten | Preis: 99 Euro

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