Head Crusher von Audio Assault ist ein flexibler Sättigungs- und Distortion-Experte. Die aufgeräumte Oberfläche täuscht leicht darüber hinweg, dass das Plug-in über fünf verschiedene Algorithmen verfügt, die je in vier Varianten ertönen können: American klingt bestimmt, druckvoll und klar, British dagegen eher samtig-sahnig. Die Vintage-Emulation (Röhre) hat einen mittigen Sound und nimmt etwas Höhen weg. Transistorschaltungen werden mit Pristine und Razor imitiert, wobei erstere Variante einen klaren und ehrlichen, teilweise etwas harten Sound versprüht und Razor wie ein kaputter Kanalzug klingt. Mittels Schaltern lässt sich zwischen vier weiteren Varianten umschalten: von Clean und dem weicheren Crush bis hin zu der heftigeren Sättigung Torture. Assassinate sorgt schließlich für eine mittenbetonte Ermordung des Signals.

Eine Filtersektion formt den Sound weiter: Je ein resonanzfähiges Hi- und Low-Cut-Filter sorgen mit Hilfe ihrer Q-Regler für ausreichend Flexibilität bei der Klangformung. Mix- und Output-Regler stehen bereit, um Pegeldifferenzen auszugleichen und eine Balance zwischen unbearbeitetem und bearbeitetem Signal zu ermöglichen. Harschen Höhen durch Aliasing können Sie durch eine Oversampling-Option begegnen. In der Praxis benutzt man Drive bis etwa 9 Uhr zum Sättigen, danach wird die Verzerrung hörbar. Head Crusher vermochte sowohl zu dumpf geratene Vocals mit frischen, seidigen Höhen zu versorgen als auch eine harsche Akustikgitarre zu entschärfen. Ebenso war es kein Problem, einem schlappen Bass mehr Biss zu verleihen oder ihn für Rock und Metal leicht anzuzerren.
Fazit
Head Crusher ist ein flexibles Werkzeug, mit dem man viele Aufgaben schnell, unkompliziert und mit ansprechenden klanglichen Ergebnissen erledigen kann. Dabei spielt das 40 US-Dollar teure und für Windows und OS X verfügbare Plug-in (VST, AAX, RTAS) seine Stärken auch bei anderen Instrumenten wie Bass und Schlagzeug sowie Gesang aus. Daumen hoch!
Beat-Bewertung: 5 von 6 Punkten | Preis: 40 US-Dollar
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