Test

Zynaptiq Unchirp

Mit Unchirp legt Zynaptiq ein neues Tool zur Unterdrückung von Artefakten vor, wie sie unter anderem von verlustbehafteten Audio-Codecs erzeugt werden. Das Werkzeug besitzt eine Transienten-Synthese zum Anreichern oder Ersetzen verwischter, überlimitierter oder auf andere Weise beschädigter Transienten und ermöglicht das Hervorheben vorhandener oder das Hinzufügen synthetischer Höhen.

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Im grafischen Kurven-Editor können Parameter frequenzabhängig angepasst werden. Im Test konnten wir mit Unchirp Artefakte von LoFi-MP3s stark abmildern und ihren Sound gehörig aufpolieren. Auch eine zu scharf klingende Aufnahme einer günstigen E-Gitarre war relativ flott verbessert, indem der Parameter Dechirp Amt Bias im entsprechenden Frequenzbereich hoch gesetzt wurde. Ebenso peppten wir schlappe Drumloops mit synthetischen Transienten auf. Einer alten, etwas dumpfen und zu trockenen Gesangsaufnahme konnte mithilfe des Musical-Noise-Reduction-Algorithmus zu mehr Räumlichkeit und Dimension verholfen werden. Ein leichtes Anheben des Treble-Boost-Wertes spendierte dem Signal einen schönen Höhenglanz. Hinter einem kleinen versteckten Pfeil in der linken oberen Ecke des Plug-ins lauern 100 gelungene Presets, welche seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erahnen lassen. Des Weiteren steht ein HD-Algorithmus zur Verfügung. Dieser geht allerdings mit (noch) höherer Prozessorlast einher, weshalb der Hersteller eine Offline-Nutzung empfiehlt. Auch im Normalbetrieb zeigt sich Unchirp ressourcenhungrig, weshalb ein Antesten der Demoversion ratsam ist.

Fazit
Unchirp ist ein vielseitiger und kompetenter Spezialist zur Beseitigung unerwünschter Audioartefakte mit relativ hoher Lernkurve, der vor allem im Fortgeschrittenen- oder Profilager seine Freunde finden wird. Wer häufig minderwertiges Material aufpolieren muss, findet in Unchirp einen leistungsfähigen und zuverlässigen Helfer, der seinen Preis wert ist.

Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 369 Euro

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