Test

Primal Audio FM4

Ob Vangelis, Jean-Michel Jarre, Kraftwerk oder Herbie Hancock - sie alle nutzten ihn, den Yamaha DX7, der aufgrund der damals revolutionären Frequenzmodulationssynthese geschätzt wurde. Für seinen Synthesizer FM4 nahm Primal Audio sich einen der zahlreichen Nachkommen des DX7 zum Vorbild, nämlich den weit weniger komplexen FM-Expander TX-81Z. Nachdem der Klangerzeuger zunächst als iPad-App erschien, dürfen sich nun auch Reason-Nutzer über eine entsprechende Rack Extension freuen.

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Glücklicherweise ist FM4 deutlich leichter zu programmieren als seine Hardware-Vorbilder. Vier Operatoren inklusive Hüllkurven, Key-Scaling und Modulation erzeugen die Wellenformen und lassen sich über acht Algorithmen unterschiedlich verschalten. Die mit dem Feedback-Regler dosierbare interne Rückkopplung verhilft Klängen zu einer Extraportion Biss. Hat man den gewünschten Grundklang geschraubt, sorgt die maximal vierstimmige Unisono-Funktion bei Bedarf für mehr Breite. Klingt der Sound dennoch zu brav, lassen sich mithilfe des Drift-Parameters alle Oszillatoren leicht verstimmen, was in der Frequenzmodulation zu drastischen Ergebnissen führen kann. Für den typischen Lo-fi-Kick sorgen drei emulierte AD/DA-Konverter-Modi, die dem Klang einen angenehmen Charakter verpassen - vom leichten Ankratzen bis zum dezent wirbelnden Grundrauschen. An dieser Stelle hätten wir uns ein Multimode-Filter gewünscht, um der Kreation den letzten Schliff verpassen zu können.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem nicht allzu komplexen FM-Synthesizer ist, wird mit FM4 auch längere Zeit glücklich werden. Der überragende Sound beeindruckt ebenso wie die verhältnismäßig leichte Bedienung. Ob Glocken, E-Pianos oder charaktervolle Bässe, selbst Preset-Süchtige kommen beim FM4 in wenigen Schritten zu musikalischen Ergebnissen.

Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 39 Euro

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