Liest man die Spezifikationen des JD-Xi, darf aufgehorcht werden: vier Parts für die Klangerzeugung, darunter ein analoger Oszillator, Vocoder, Sequenzer, Effekte und alles unter einer kompakten Haube mitsamt Keyboard. Da werden große Erwartungen wach. Und soviel sei vorweggenommen: Sie werden nicht enttäuscht.

Ein Patch des JD-Xi besteht aus zwei digitalen und einem analogen Part sowie einem Drum-Kit. Jeder Part besitzt einen Sequenzer und lässt sich per eigenem MIDI-Kanal ansteuern. Die digitalen Parts bestehen aus jeweils drei sogenannten Tones, welche wiederum je einen Oszillator und ein variables Filter bieten. Dazu kommen Hüllkurven und zwei LFOs für Cutoff, Tonhöhe, Lautstärke und Panorama. Sound-Tüftler dürften schon jetzt aufhorchen. Die LFOs können frei oder synchron zum Songtempo laufen. Der zweite LFO lässt sich ausschließlich über das Mod-Wheel aktivieren.
Der Fokus des JD liegt ganz klar auf elektronischen Sounds, die er auch massenhaft in guter Qualität liefert. Wer Leads, Pads und Bässe sucht, wird lange Freude an den Presets haben und viel Inspiration finden. Dank der PCM-Oszillatoren kommen aber auch Keyboarder auf ihre Kosten, wenngleich sich der Synth nicht mit echten Instrumenten messen kann. So richtig druckvoll und böse kann der JD nicht sein und seine digitale Natur kann er nicht verstecken. Einzige Ausnahme bilden die Drums, denn diese sorgen für beachtlich dicke Beats der Marke Techno, Trance, Hip-Hop und EDM im Allgemeinen.
Fazit
Das Motto Auf die inneren Werte kommt es an ist wie für den JD-Xi gemacht. Geht man nur nach seinem Äußeren, vermittelt das Gerät den Eindruck eines Einsteiger-Synths im Plastiklook, mit dem man mal eben ein paar Presets abfeuert. Beschäftigt man sich jedoch länger damit, wird schnell klar, welche Dimensionen an Klanggewalt in dem Synth verborgen liegen. Zwar setzt das Schrauben an Klängen anfangs viel Geduld voraus, doch hat man sich an die Bedienung gewöhnt, wird der JD zum wahren Multitalent. Vor allem der Sequenzer ist beeindruckend umfangreich. Für den aufgerufenen Preis bietet der Synth unglaublich viel Gegenwert und kann bedenkenlos empfohlen werden.
Von Marco Scherer
Beat-Bewertung: 5 von 6 | Preis : 499 Euro