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POV: Das Ableton Live 12.3 Update aus der Producer-Perspektive

Live-Hardcore-User haben sicherlich schon von der aktuellen Beta-Version 12.3 gehört. Während es sich nur wie ein kleines Update angehört, fallen die Neuerungen drastisch aus und decken genau die Punkte ab, die 2025 zählen: Schnelleres Sampling, smarteres Bouncen und tighterer Hardware-Flow. Und ja – native Stems!

Der ausführliche Testbericht dazu folgt alsbald, aber hier tragen wir euch das ehrliche Feedback der Community zusammen und zeigen, was die Neuerungen des Updates für euren Studioalltag bedeuten.

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Was neu ist – im Schnellüberblick

  • Native Stem-Separation (Suite + Push 3 Standalone): Abletons Music AI läuft lokal und splittet Tracks in Vocals, Drums, Bass und Other. Keine Cloud, keine Gebühren pro Track. Als jemand, der Acapellas für Trap-Edits flippt oder Drum-Grooves aus Amapiano schnipselt, ist das instant Ideen-Treibstoff– und bleibt mit spürbar geringer Latenz in der Session.
  • Splice-Integration: Direktes Browsen deiner Splice-Library in Live, mit Tags/Kompatibilität, die Drag-and-Drop von Loops und One-Shots deutlich weniger fummelig machen. Für Beatmaker ist das der “kein Desktop-Hin-und-Her mehr”-Fix, den wir uns gewünscht haben.
  • Bounce Groups + Paste Bounced Audio: Du kannst komplette Gruppen (inkl. Effekte) bouncen und das gerenderte Audio direkt in jeden Track oder Take-Lane einfügen. Riesig für Techno/Trance-Arrangements und fürs Committen von Sound-Design auf Hip-Hop-Bussen. Dieses “überall als Audio einfügen” fühlt sich überraschend befreiend an: Idee einfrieren, ohne Optionen einzufrieren.
  • A/B-States für Devices: Zwei Zustände von Instrumenten/Effekten speichern und umschalten. Quasi ein eingebauter Shootout-Button für Sound-Design oder Mix-Entscheidungen. Schneller als Makros mappen, weniger Rätselraten als duplizierte Chains.
  • Aus Auto Pan wird Auto Pan‑Tremolo: Legitimes Tremolo mit tieferer Modulation. Subtil auf Pads, aggressiv auf Trap-Hats – ein schneller "Vibe-Switcher", ohne ein Drittanbieter-Tool zu öffnen.
  • Push‑3‑Updates (inkl. Standalone): Expressive Features, neues XYZ-Pad-Layout, druck-/berührungssensitives Step-Editing und Support für class-compliant Audio-Interfaces im Standalone-Betrieb. Übersetzung: Push 3 verhält sich endlich wie das portable Gehirn, das wir zum Start wollten. Sequencing fühlt sich haptischer an, und Recording in “echte” Interfaces ohne Laptop ist jetzt real.

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Die Producer-Perspektive: Wie das Update im Alltag landet

Stems in der DAW senken die “einfach mal probieren”-Schwelle. Ich mache mehr Edits, weil der Weg vom Referenztrack zu nutzbaren Parts fast instant ist. Für Trap/Hip-Hop macht das Isolieren von Hooks zum Resampeln süchtig; für Techno ist das Ziehen von Percussion-Texturen aus Tracks ein Cheat Code fürs Groove-Layering. Zwar nicht perfekt bei vollgeknallten Mastern, aber überraschend nutzbar für schnelle Flips und Skizzen.

Splice im Browser zog bereits in Pro Tools und Studio One ein, nun auch verfügbar in Live. Das bedeutet weniger Tab-Wechsel, mehr Variationen im Audition-Modus. Das schiebt den Workflow Richtung “schnell wählen, schneller committen” – vor allem in Kombi mit Paste Bounced Audio, um Ideen direkt festzunageln. Sehr stark ist die Option, Samples oder ganze Song-Abschnitte in Splice zu ziehen, um dann dazu passende Samples zu finden.

Group Bounce + Paste ist der Sleeper: Einen kompletten Drum-Bus zu rendern und diese Audiospur neben deine MIDI-Spur zu legen, ist eine super Abkürzung, um “lebendig vs. committed” A/B zu checken. Top für Techno-Breakdowns oder um Trap-Drum-Busse für swingige Micro-Edits zu printen.

Apropos A/B-Checks: Die neuen A/B-States der Ableton-Plug-ins ermöglichen per Tastendruck das Umschalten zwischen zwei Szenen. Beispiele: Setze als A-State einen breiten, stereo Pad-Sound, als B-State eine mittigere, Mono-ready Version ein und switche beim Hören zwischen beiden hin und her. Das macht die Entscheidungsfindung deutlich leichter.

Was die Community sagt – im kurzem Telegramm

“Endlich native Stems!” Der Vergleich mit anderen Tools fällt so aus: In Live eingebaut reicht’s für Alltags-Edits, vor allem mit lokaler Verarbeitung und ohne Upload-Gebühren oder -Limits.

Die Splice-Integration bekommt viel Liebe von Loop-getriebenen Producern und Seitenblicke von Ordner-Puristen. Konsens: “Nice to have, kein Zwang,” aber die meisten finden, dass das Auditioning und Finden von Samples schneller geht.

Bounce/Paste Bounced Audio: Power-User nennen es “Workflow-Glue”. Wer in anderen DAWs Busse printet, fühlt sich sofort zuhause. Live-User merken, wie schnell man dadurch committet.

Push‑3‑Owner sind happy: Expressive Pads und Interface-Support lindern den Early‑Adopter‑Schmerz. Einige wünschen sich weiterhin bessere CPU‑Optimierung im Standalone-Modus für größere Sets, aber der Feature‑Sprung wird als “das nötige Update” gefeiert.

A/B‑States: nahezu einstimmiger Daumen hoch. Ein Mikro‑Feature, über das in sechs Monaten alle reden, als wäre es schon immer da gewesen.

Wie es DEINEN Workflow verändern könnte

  • Schneller von Referenz zu Remix: Für Hip‑Hop- und K‑Pop‑inspirierte Sessions: Vocal ziehen, frisches Chord‑Bett designen, Drums stacken – in Minuten. Erwartet mehr inoffizielle Edits und Idea‑Starters in Producer‑Chats.
  • Früher committen, schneller arrangieren: Group Bounce + Paste ermutigt, Busse zu Audio zu printen und mit großen Blöcken zu arrangieren. Gold für Techno/Trance, wo Übergänge von Macro‑Shapes und Energiekurven leben.
  • Sound-Design auf zwei Spuren: Mit A/B‑States und Paste Bounced Audio behalte ich eine “safe” und eine “weird” Version parallel. Die Experimentier-Reibung ist quasi weg.
  • Push 3 wird ein echtes Skizzenbuch: Mit class‑compliant Audio und expressiver Kontrolle nehme ich es in Sessions mit und bekomme Stems, die es in den finalen Track schaffen.

Live 12.3 erfindet Ableton nicht neu – es entfernt Sand aus dem Getriebe

Native Stems, echtes Group Bounce, A/B‑Device‑States und ein fähigeres Push 3 ergeben zusammen eine DAW, die früheres Committen und schnelleres Explorieren einlädt. Für Producer an der Schnittstelle von Beatmaking und Performance wird das Update ein No-Brainer.

www.ableton.com

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