Test

Omnitronic PNM-8

Mit der PNM-8 bringt Omnitronic eine kompetente Abhörlösung für kleine DJ-Kanzeln wie auch Heimstudios an den Start. Die aktive Zweiwege-Box verfügt über ähnliche technische Daten wie edle Studio-Monitore, ihr großer Tieftöner empfiehlt sie als kräftiges Bassmonster. Der Stückpreis von 190 Euro erinnert hingegen eher an eine Billiganlage aus dem Discounter. Wie viel Sound kann man von einem solchen Angebot erwarten?

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Im Test fiel zuerst das niedrige Grundrauschen der PNM-8 auf. Während sich einige andere Budget-Monitore bereits bei Stille deutlich bemerkbar machen, verhält sich diese Box angenehm ruhig. Das erste Probehören hinterließ ebenfalls einen positiven Eindruck. Auflösung und Dynamik kommen zwar nicht ganz an die Mittelklasse heran, angesichts des aufgerufenen Kampfpreises kann man aber kaum mehr erwarten. Der Gesamtsound ist druckvoll, aber ein wenig verwaschen. Im Mitten- und Bassbereich gibt es einige deutliche Überhöhungen, was wohl den Anschein von größerem Schub erwecken soll. Bedauerlicherweise geht diese Charakterzug zulasten der Ehrlichkeit, für Musikproduktionen sollte man (je nach Musikstil und Anspruch natürlich) stets eine zweite Meinung beziehungsweise ein alternatives Abhörsystem zur Überprüfung von Sounddesign und Mix parat haben. Beim Auflegen dürfte die Eigenschaft viele Nutzer hingegen begeistern, da sie der PNM-8 ein gewisses Club-Feeling verleiht. Für diese Anwendung wäre aber noch etwas mehr Subbass schön gewesen.

Fazit
Omnitronics PNM-8 hinterlässt ein zweigeteiltes Bild. Für DJ-Einsteiger ist die Aktivbox eine gute Wahl, da sie ein volles Klangbild und hohe Lautstärke bereitstellt. Zudem sind Aufbau und Verarbeitung solide, was Langlebigkeit verspricht. Im Produktionsalltag ist die PNM-8 dafür nur eingeschränkt brauchbar. Zwar macht ihr Sound zum Beispiel in Jam-Sessions durchaus Spaß, bei der Erstellung neuer Klänge und Mischungen kann sie den Nutzer aber schnell auf den Holzweg führen. Wer einen Monitor zur Erstellung von Tracks sucht, sollte daher lieber etwas tiefer in die Tasche greifen und einen präziseren Mittelklasse-Monitor kaufen.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung: 4.5 von 6 | 190 Euro (Stückpreis)

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