Test

Test: Akai Professional APC20

„Das habe ich kommen sehen!“ Dieser Satz polterte wohl nicht nur dem geneigten Beat-Redakteur auf der NAMM-Show 2010 über die Lippen, als er in diesem Januar fernab der sibirischen Kälte im Heimatland über den Stand von Akai Professional strolchte. Und tatsächlich: Eine abgespeckte Version des Ableton-Live-Controllers APC40 war spätestens nach der Vorstellung von Novations Launchpad eigentlich nur eine Frage der Zeit.

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Doch nicht nur schieres Konkurrenzdenken mag Akai zum naheliegenden APC20 geführt haben, bietet das wertige APC-Konzept doch genug Potenzial, um es für die verschiedensten Anwenderkreise und Umgebungen in unterschiedlichen Variationen reinkarnieren zu lassen: Wer zum Beispiel einen leichten Ableton-Controller für die Reise, die Tournee oder das DJing benötigt, war bisher mit dem APC40 fast überbedient. Und genau hier setzt der APC20 an.

Ein gutes Stück Hardware

Eines muss man den Hardware-Schraubern von Akai ja lassen: Was sie machen, machen sie robust. „Schrauben“ ist hier durchaus wörtlich zu verstehen, denn wie schon die APC40 ist die Oberfläche des APC20 mittels sechs Imbusschrauben fest mit den Seitenteilen des Controllers verbunden. Der Boden des Neuankömmlings ist aus Metall, während die Seiten sowie die Oberseite aus stabiler Hartplastik geformt sind. Anders als so manch anderer Controller vermittelt also auch die APC20 auf den ersten Blick eine hohe Wertigkeit – ein Qualitätsmerkmal, das besonders im oft rauen Bühnenalltag nach wie vor nicht zu unterschätzen ist. Umso erfreulicher, dass sich diese robuste Verarbeitung nicht wirklich störend auf das Gewicht auswirkt: Schon der APC40 war mit 2,6 Kilo im wahrsten Sinne des Wortes noch tragbar, der 20er unterschreitet dieses Gewicht nochmals. Mit knapp dreißig Zentimetern im Quadrat fehlen dem APC20 außerdem im Vergleich zum 40er nochmals knapp zwölf Zentimeter in der Breite, was ihn für den Transport im schmucken Laptop-Täschchen geradezu prädestiniert.

Etwas ausgedünnt wurde die Schnittstellenvielfalt: Der APC20 verfügt lediglich über die USB-Schnittstelle zur Kommunikation mit Mac oder Windows-PC sowie einen Netzteilanschluss, während sein großer Bruder durch zwei zuweisbare Fußschaltereingänge zum Einspielen des Tap-Tempos den eigenen Funktionsumfang nochmals erweiterbar macht – fürwahr ein zu verschmerzender Verlust.

Ungleich auffälliger ist natürlich der Verzicht auf die komplette Kontrolleinheit rechts von der Padmatrix: Hier finden sich beim APC40 Potis, Taster und Regler, die vornehmlich zur Kontrolle von Synths und Effekten, der Transportfunktionen sowie für Überblendungen im DJ-Betrieb genutzt werden. Bedenkt man die gleichsam wertige Umsetzung inklusive Leuchtkränzen zur Anzeige der Einstellungen, wird schnell klar, warum der APC20 nur die Hälfte des Preises der APC40 beansprucht: Es wurde schlichtweg auf eine ganze Menge aufwändig umgesetzte Hardware verzichtet und sich auf das Wichtigste konzentriert.

Bewertung
Name
Akai Professional APC20
Website
Pro
  • perfekte Umsetzung des Live-Konzepts
  • hervorragende Verarbeitung
  • keine zusätzliche Treiberinstallation notwendig
  • Note-Modus zum Spielen von MIDI-Noten
Contra
  • nur mit Netzteil zu betreiben
  • kein Crossfader
Preis
226 EUR
Bewertung
(91%)
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