Test

Roland TR-8S im Test: Hat Roland jetzt alles richtig gemacht?

Schon über vier Jahre ist es her, dass Roland im Rahmen seiner AIRA-Serie auch eine Neuauflage seiner Drumcomputer-Klassiker TR-808 und TR-909 präsentiert hat. Mit der TR-8S präsentiert Roland jetzt den Nachfolger, bei dem nicht nur die wesentlichen Kritikpunkte ausgeräumt wurden, sondern auch die Möglichkeit der Einbindung eigener Samples ergänzt wurde – deshalb auch das S im Namen.

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Features
  • digitaler Drumcomputer
  • ACB Technologie
  • Stereo-Sample-Import
  • 300 Preset-Samples
  • SD-Kartenslot
  • 128 Patterns mit je 8 Variationen
  • 8 analoge Ausgänge
  • Trigger-Track pro Pattern
  • USB-MIDI/Audiointerface (mehrkanalig)
 

Digitale Nachbildung und Samples

Um es von Anfang an klarzustellen: Auch die TR-8s arbeitet rein digital. Wie bei den anderen Geräten der AIRA-Serie bedient sich Roland dabei der Analog Circuit Behavior-Technologie (ACB), die eine originalgetreue Nachbildung analoger Schaltkreise verspricht. Integriert sind neben der TR-808 und TR-909 auch die TR-606, TR-707 und TR-727, die man bei der TR-8 als optionale Expansion hinzukaufen konnte. Obwohl die beiden Letztgenannten schon im Original auf Samples basierten, wurde der Klangcharakter auch von weiteren elektronischen Bauteilen geprägt. Entsprechend werden auch diese beiden Drumcomputer nit Hilfe der ACB-Technologie emuliert und klingen dadurch lebendiger als reine Sample-Sets. Einfache Samples sind aber auch jede Menge enthalten, gut 300 Presets liefert Roland mit. Ergänzt werden kann diese Auswahl noch mit eigenen Samples.

Neues Design mit weniger Grün

Die TR-8S entspricht mit Abmessungen von 41 mal 26 mal 6 Zentimetern in etwa dem Vorgänger, das geringe Gewicht von 2,1 Kilogramm und die hilfreichen Griffmulden vorne links und rechts unterstreichen die Portabilität. Die Leichtigkeit muss allerdings durch einen gewissen Mangel an Robustheit erkauft werden. Zwar ist die Frontplatte aus Aluminium, die umgebende Wanne aber aus Plastik. Im rauen Touralltag wird man die TR-8S also eher im Auge behalten müssen als einen Elektron Rytm oder Digitakt mit ihrer supersoliden Bauweise. Im Studio steht die TR-8S trotz des geringen Gewichts aber stabil auf dem Desktop. Regler und Fader bieten eine angenehme Haptik. Dies gilt auch für die Taster mit gut spürbarem Druckpunkt. Ein solides Stück Hardware, mit der das Spielen Spaß macht.

Weggefallen sind der grüne Rand, und auch die grell leuchtende grüne Beleuchtung ist größtenteils verschiedenen Pastelltönen gewichen. Sehr schön, Roland hat viel zu lange an diesem offensichtlichen Designfehler der AIRA-Serie festgehalten. Die Beleuchtung ist nicht mehr so grell, aber dennoch auch bei Tageslicht gut ablesbar und bei Bedarf auch dimmbar.

Da auch die aufwendig beworbene Scatter-Funktion nicht die erhoffte Beliebtheit erlangt hat, ist der prominente Drehregler zugunsten eines zweizeiligen Displays weggefallen. Auch diese Designänderung werden schätzungsweise 98 % der Nutzer begrüßen, zumal der Scatter-Effekt bei Bedarf immer noch über die Auto-Fill-In-Funktion aktiviert werden kann.

Einzel- & Triggerausgänge

Auf der Rückseite befinden sich neben dem Kopfhörerausgang ein gemeinsamer Stereoausgang sowie sechs Einzelausgänge, die individuell oder als Stereo-Paare genutzt werden können. Auf die Einzelausgänge geroutete Sounds werden sinnigerweise aus dem Mix-Out entfernt. Jeder Einzelausgang kann optional als Trigger-Spur eingestellt werden, um mit dem Sequenzer anderes analoges Equipment anzusteuern. Hinzu kommt ein weiterer Triggerausgang, der im Gegensatz zu den anderen Ausgängen nicht als 6,3-mm-Klinke, sondern Eurorack-freundlich als Miniklinke ausgelegt ist. Für diesen Trigger-Out stellt der Sequenzer sogar eine eigene Spur zur Verfügung, sodass Sie keine Instrumentenspur opfern müssen.

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Die TR-8S verfügt auch über zwei Eingangsbuchsen, über die sich externe Klangquellen in Mono oder Stereo einschleifen und mit den Effekten versehen lassen. Interessant ist dabei die Sidechain-Funktion, mit der sich beispielsweise eine Basslinie oder eine Fläche eines externen Synthesizers bei jedem Trigger der TR-8S-Kick in der Lautstärke reduzieren lässt – mittlerweile fast unverzichtbar für moderne elektronische Tanzmusik. Aufnehmen lässt sich über den Eingang leider nicht. Die TR-8S ist kein Sampler, sondern kann nur Samples importieren. Hierfür dient der SD-Karten-Slot. Entweder beladen Sie eine SD-Karte über den Cardreader im Rechner, oder Sie nutzen den Storage Modus. Dann erscheint die TR-8S am Computer als entsprechende Device und die SD-Karte kann ohne Umstecken mit Dateien bestückt werden.

Mehrkanal-Audiointerface

Der USB-Anschluss dient nicht nur dem Austausch von Dateien und als MIDI-Interface, sondern hierüber können auch Audiosignale übertragen werden. Und zwar nicht gerade wenige: Bis zu 14 Eingänge und 8 Ausgänge stellt die TR-8S über ein einziges USB-Kabel zur Verfügung. Jedes Instrument lässt sich so getrennt in der DAW aufnehmen und bearbeiten, hinzu kommt der Eingang für externe Signale. In die andere Richtung lassen sich Tracks aus der DAW individuell auf die 8 Ausgangsbuchsen der TR-8S legen und mit externem Equipment nachbearbeiten oder analog mischen. Auch die Aufnahme und Wiedergabe von Parameteränderungen ist über USB möglich, ebenso wie eine Synchronisation zum hauseigenen MX-1 Performance-Mixer. Im Gegensatz zur ersten AIRA-Generation ist die Samplerate auch nicht mehr auf 96 kHz festgelegt, was zu Inkompatibilitäten und hohen Belastungen bei älteren Rechnern führen konnte. Bei der TR-8S sind auch die beliebten 44,1 kHz einstellbar. Klassisches MIDI in Form zweier DIN-Buchsen ist natürlich auch vorhanden, die Stromversorgung erfolgt über ein externes Steckernetzteil.

Direktzugriff auf alle Instrumente

Der grundlegende Aufbau der Bedienoberfläche ist identisch zur TR-8, sodass sich deren Nutzer schnell beim neuen Modell zurechtfinden werden. In der oberen Reihe befinden sich die Einstellmöglichkeiten für Lautstärke, Accent, Effekte und Fill In. Darunter sind die Regler für die Klangparameter der 11 Sounds. Wie bei der TR-8S gibt es pro Instrument einen Regler für Tune (Tonhöhe) und Decay (Abklingzeit). Neu hinzugekommen ist der mit verschiedenen Parametern belegbare CTRL-Regler für jeden Sound. Hierdurch lässt sich auch der Wegfall der zusätzlichen zwei Regler für Bassdrum und Snare (Kompressor sowie Attack/Snappy) verschmerzen.

Unterhalb der Regler sind die 11 Fader zur schnellen Anpassung der Lautstärken, was insbesondere für Live-Jams ein wichtiges Performance-Feature darstellt. Und den Abschluss bilden die 16 Taster zur Programmierung des Step-Sequenzers oder zum Spielen der einzelnen Sounds.

Sequenzer mit Extras

Der linke Bereich ist für den Sequenzer reserviert. Hier haben Sie die Auswahl zwischen klassischer TR-X0X-Programmierung oder Einspielen der Drumsounds in Echtzeit, wobei sich alle 11 Klänge gleichzeitig über die ersten 11 Steptaster triggern lassen. Für die letztgenannte Option steht bei der TR-8S auch ein kleines Drumpad auf der rechten Seite zur Verfügung, mit dem Sie den jeweils ausgewählten Sound auch dynamisch einspielen können. Die unteren 16 Steptaster verfügen dagegen über keine Anschlagdynamik, mithilfe der Shifttaste lässt sich aber zumindest eine zweite Lautstärkestufe aktivieren.

Bis zu 11 Spuren stellt der Sequenzer zur Verfügung, wobei jede Spur dank Last-Step-Funktion eine beliebige Länge von 1 – 16 Schritten haben kann. Dies erlaubt spannende Polyrhythmen. Der direkt daneben angeordnete SUB-Taster fügt Zwischenschritte in Form schneller Wiederholungen von 2 bis vier Noten je Step ein. Dies kennt man von analogen Step-Sequenzern als Ratchet, insbesondere bei Snare-Fills oder Hi-Hats ist dies eine willkommene Ergänzung. Rolls und Flams lassen sich auch in Echtzeit spielen.

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Motion-Record, 8 Variationen

Insbesondere Korg Volca-Reihe hat Motion-Record populär gemacht. Inspiriert hiervon bietet auch die TR-8S die Möglichkeit, Parameterfahrten aufzunehmen. Dies ist im Stile von Elektrons P-Lock sogar bei gehaltenem Steptaster individuell pro Schritt einstellbar. Da sich auch der Tune-Regler automatisieren lässt, sind auf diese Weise auch Melodien und Basslinien im Umfang von 2 Oktaven möglich, zumal der Pitchshifting-Algorithmus der TR-8S sehr überzeugende Ergebnisse ohne unerwünschte Artefakte liefert. Motion-Record lässt sich auf Knopfdruck deaktivieren und reaktivieren, ein schönes Feature nicht nur für die Live-Performance

Jedes Pattern bietet Platz für bis zu 8 Variationen, die sich auch automatisch nacheinander abspielen lassen. Ein großer Vorteil gegenüber der TR-8, ebenso wie die 128 statt 16 speicherbaren Pattern. Hinzu kommen zwei frei programmierbare Fill-Ins sowie die Scatter-Funktion für vorgefertigte Variationen. Kits lassen sich inklusive der aktuellen Reglerstellungen zusammen mit den Pattern abspeichern, womit ein weiterer Kritikpunkt an der TR-8 ausgeräumt wurde.

Virtuell-analoge Klangerzeugung

Die eingebauten ACB-Emulationen der TR-Drumcomputer entsprechen in Sachen Klang, Dynamik und Parametern der TR8 bzw. den Boutique-Ablegern TR-09 und TR-09. Sie tönen druckvoll, dynamisch, sauber und durchsetzungsfähig. Wem das letzte bisschen Dreck fehlt, der kann noch vorzugsweise analoge Kompressoren oder Verzerrer dahinterschalten, was dank der Einzelausgänge auch für einzelne Instrumente möglich ist. Für Nutzer der Roland Cloud ist erwähnenswert, dass sich Pattern direkt zwischen Plug-in und Hardware austauschen lassen. Sie können also auf dem Sofa mit der Hardware Grooves erstellen und auf den Computer übertragen. Dort werden Sie dann mit den Plug-in-Versionen der TR-808 und -909 abgespielt, die Hardware können Sie dann wieder abkabeln oder als passenden Controller nutzen. Oder Sie übertragen auf dem Rechner erstellte Pattern auf die TR-8S, um diese rechnerlos auf der Bühne abzuspielen. Das Ganze klingt tatsächlich nahezu identisch, wenn Sie die entsprechenden Kits in der TR8S auswählen. Für TR-7X7 oder samplebasierte Kits funktioniert dies mangels passender Plug-ins (noch?) nicht.

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300 integrierte Samples

Neben den ACB-Sounds kann die TR-8S auch Samples als Basis für ihre Sounds nutzen. Etwa 300 Samples sind bereits im Gerät integriert, von klassischen Drums über Synthsousnd bis hin zu Effekten und kurzen Vocal-Licks. Alle Werksamples sind Roland-typisch von sehr guter, HiFi-mäßiger Qualität. Ihr praktischer Nutzen schwankt aus unserer Sicht aber sehr. Das überzeugend digitalisierte TR-626-Kit wird sicherlich häufig als Ergänzung oder Alternative zur TR-707 Verwendung finden. In allen Kategorien lassen sich druckvolle, durchsetzungsfähige und auch interessante Samples finden. Es gibt aber auch immer Sounds dazwischen, die etwas altbacken wirken und auch direkt aus der betagten MC-909 stammen könnten, z.B. einige der Huh- und Ho-Vocals.

Stereo-Sample-Import

Dies stört aber nicht weiter, da der Speicher der TR-8S bis zu 600 Sekunden eigenes Sample-Material aufnehmen kann. Ein Sample kann dabei bis zu 180 Sekunden lang sein. Bei Sample-Frequenz und Bit-Tiefe zeigt sich die TR8S dabei erfreulich flexibel. Solange es sich um unkompromierte Audiofiles im Format WAV oder AIFF handelte, hat die TR-8S eigentlich alles verarbeitet, was wir ihr angeboten haben. Wichtiges Detail: Sie können sowohl Mono- als auch Stereo-Samples importieren! Hier hat die TR-8S die Nase gegenüber den wohl härtesten Konkurrenten Elektron Rytm und Digitakt vorne, die beide nur Mono-Samples verarbeiten können. Importiert werden können einzelne Samples oder komplette Ordner.

Die importierten Samples bleiben auch beim Ausschalten im Speicher und stehen zukünftig parallel zu den Werksamples zur Verfügung. Die Samples können rudimentär nachbearbeitet werden. Start- und Endpunkt sind veränderbar, dies muss allerdings blind nach Gehör erfolgen, da das kleine Display nicht grafikfähig ist. Zudem sind Name und Kategorie editierbar.

Umfangreiches Editing

Nächsthöhere Ebene ist ein Instrument. Hier kann das Sample umfangreich angepasst werden. Panning, Decay, Tonhöhe, Filter inklusive Hüllkurve, LFO, Send-Effektanteil und individueller Insert-Effekt sind nur einige der editierbaren Parameter. Fast alle diese Parameter lassen sich im Kit dann auch auf den CTRL-Regler der jeweiligen Spur legen. Die Beschränkung auf ein Sample pro Instrument und Spur bleibt aber durchgängig bestehen, es können nicht mehrere Samples übereinander gelegt werden. Hier kam es im Vorfeld zu einer gewissen Verwirrung, da die TR-8S mit Layer- und Hybrid-Sounds beworben wurde. Dies bezieht sich aber wohl auf die Möglichkeit, zwei Spuren wie z.B. eine ACB-Kick auf der BD-Spur und ein Sample auf der LT-Spur zu koppeln. Die einzelnen Spuren sind übrigens frei belegbar, die BD-Spur können Sie auch für ein Snare-Sample nutzen etc.

Kits mit 11 Instrumenten

Alle weiteren Einstellungen erfolgen im Kit. Hier stellen Sie die 11 Instrumente zusammen, stimmen die Lautstärken untereinander ab und editieren die Send-Effekte Reverb und Delay sowie den Mastereffekt, der u.a. als Kompressor, Verzerrer oder Filter arbeiten kann. Die Effekte sind allesamt eher zweckdienlich als spektakulär, mit hochwertigen externen Effekten oder Plug-ins lässt sich klanglich noch einiges an Charakter rausholen. Auf Kit-Ebene stellen Sie auch die Farbe der LED-Umrandung der Fader für jedes einzelne Instrument individuell ein, was die Übersichtlichkeit deutlich erhöht. In den vorgefertigten Kits sind immer alle Kicks orange, alle Snare, Rimshots, Claps rot, Toms grün und Becken gelb. So kann man auf den ersten Block sehen, welche Spur mit welchem Instrument versehen ist, auch bei Kits mit mehreren Bassdrums oder Snares. Die TR8S bietet Speicher für 128 Kits, wobei werksseitig bereits 86 bestückt sind.

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Intuitive Bedienung

In der Praxis überzeugt die TR-8S mit durchsetzungsfähigem und dynamischem Sound, der dank Sample-Import auch individuell anpassbar ist. Alleinstellungsmerkmal ist allerdings der direkte Zugriff auf die wichtigsten Parameter aller 11 Instrumente, gepaart mit dem intuitiv programmierbaren Sequenzer. Unter Verwendung der globalen Accent- und Shuffle-Funktionen gelingen mit der TR-8S so schnell und spielerisch treibende Rhythmen wie mit kaum einem anderen aktuellen Drumcomputer. Salopp gesagt: Die Kiste groovt einfach! Auch für die Live-Performance mit im Studio vorprogrammierten Pattern bietet die TR-8S einige Möglichkeiten. Mehrere Sounds gleichzeitig verändern, mit den Fadern für ein Break alles außer Kick und Snare ausblenden, filtern und bis zur Unendlichkeit verhallen – alles direkt und ohne Einarbeitungszeit machbar.

Erst wenn Sie tiefergehende Anpassungen vornehmen wollen, hemmt die Menüsteuerung mit Enter-Taster-Value-Rad und kleinem Display die Kreativität. Aber zumindest ist aufgrund der Parametervielfalt in Verbindung mit dem Sample-Import sichergestellt, dass die TR-8S nicht bereits nach ein paar Monaten langweilig wird. Wobei sich die Originale TR-808 und TR-909 schon so lange in der Musikszene festgebissen haben, dass allein mit diesen beiden Kits in Verbindung mit der intuitiven Bedienung für lange Zeit die Spielfreude gesichert sein dürfte. Vermisst haben wir eigentlich nur eine Undo-Funktion für den Fall, dass man sich mal in die falsche Richtung verschraubt hat.

Blick auf die Konkurrenz

Direkter Konkurrent dürfte der Digitakt von Elektron sein. Er bietet einen ausgefeilteren Sequenzer mit umfangreichen Automationsmöglichkeiten inklusive Trigger-Conditions, die zukünftige Overbridge-Anbindung wird voraussichtlich eine tiefere Integration per USB in die DAW ermöglichen als bei der TR-8S. Filter und Drive haben mehr Charakter als bei der TR-8S, dafür müssen Sie aber auf eine virtuell-analoge Emulation von Drums verzichten. Der Digitakt kann im Gegensatz zur TR-8S selbst Samples aufnehmen. Allerdings kann er nur Mono-Samples verarbeiten und benötigt deutlich mehr Einarbeitungszeit.

Ähnliches gilt für den Analog Rytm MKII, der gut doppelt so teuer ist, dafür aber zusätzlich eine analoge Klangerzeugung bietet. Der neue MFB Tanzbär 2 wartet ebenfalls mit einer Mischung aus analoger Klangerzeugung und Samples auf und besitzt auch Volume-Fader für jede Spur, wird aber nach einem ersten Antesten auf der Superbooth voraussichtlich bezüglich intuitiver Bedienung und Programmierung nicht mit der TR-8S mithalten können. Zudem wird auch er ein ganzes Stück teurer als der Roland-Klopfgeist sein.

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Fazit

Import von Stereo-Samples, mehr Pattern-Speicher und Variationen, weniger grelles Grün – Roland hat bei der TR-8S fast alle Kritikpunkte gegen über dem Vorgänger TR-8 beseitigt. Geblieben sind zum Glück der Direktzugriff auf die wichtigsten Parameter aller 11 Instrumente gleichzeitig sowie der intuitiv bedienbare und trotzdem flexible Sequenzer. Der kompakte Drumcomputer ist für nahezu alle Musikstile geeignet, der überzeugende Klang kann dank Einzelausgänge (analog oder USB) durch externe Effekte noch weiter perfektioniert werden. Besitzer von analogen Drumsynthesizern und -modulen werden sich über die analogen Triggerausgänge freuen, Laptop-Nutzer dagegen über das integrierte mehrkanalige USB-Audiointerface. Die TR-8S klingt gut, macht Spaß und groovt – mehr kann man von einem Drumcomputer zu diesem Preis kaum verlangen!

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 152 erschienen.

Bewertung
Name
Roland TR-8S
Pro
  • druckvoll und durchsetzungsfähig
  • Direktzugriff auf alle Instrumente
  • intuitiver Sequenzer
  • Pattern mit bis zu 128 Steps
  • Stereo-Sample-Import
  • Motion-Record
  • anpassbare Kanalfarben
  • USB-Audio (Mehrkanal)
Contra
  • Menü-Bedienung fummelig
  • keine Undo-Funktion
Preis
688 EUR
Bewertung
(92%)
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