Test

Presonus Eris E66

Dank ihrer ausgeklügelten Lautsprecher-Anordnung soll die Eris E66 satten Sound mit breitem Sweet-Spot liefern. Genau die richtige Abhöre, um gemeinsam mit Freunden Musik zu machen?

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Zum Antrieb des MTM-Lautsprecher-Systems hat die Eris E66 zwei Klasse-A/B-Verstärker mit 65 Watt für die Höhen und 80 Watt für Mitten- und Bassbereich spendiert bekommen. Die vorgeschaltete Frequenzweiche arbeitet bei 2,4 kHz. Der Übertragungsbereich reicht von 45 Hz bis 22 kHz, als maximaler Schalldruckpegel werden von Presonus 106 dB angegeben. Die Lautstärke lässt sich mithilfe eines logarithmisch arbeitenden Potentiometers stufenlos einstellen. Weitere Drehregler erlauben Anhebungen oder Absenkungen von Mitten- und Höhenbereich um maximal ± 6 dB. Zusätzlich gibt es einen Acoustic-Space-Schalter, der den Bassbereich um zwei oder vier Dezibel abschwächen kann. Eine tolle Hilfestellung, um Überhöhungen tiefer Frequenzen durch die Aufstellung der Box nahe einer Wand auszugleichen. Als letztes Bedienelement ist dann noch eine Regelmöglichkeit für das integrierte Hochpassfilter vorhanden, es kann bei 80 oder 100 Hertz greifen. Einschaltverzögerung, Ausgangsstrombegrenzer, eine Schirmung gegen HF-Einstreuungen sowie diverse Schutzschaltungen schützen vor bösen Überraschungen.

In der Praxis wusste die Eris E66 von der ersten Minute an zu begeistern. Das Klangbild ist klar und hochauflösend. Der Bass kommt kraftvoll, aber nicht aufgesetzt beziehungsweise übertrieben daher. Frequenzeinbrüche oder deutliche Überbetonungen waren nicht auszumachen. Lediglich die Höhen hätten, rein subjektiv, noch ein klein wenig mehr Präsenz vertragen können. Per Drehregler lässt sich dieses Mini-Manko auf Wunsch aber leicht ausbügeln. In Sachen Dynamik und Tiefenstaffelung liegt der Monitor deutlich über dem Mittelklasse-Durchschnitt, aber noch nicht auf Oberklasse-Niveau. Unterstützt wird der sehr gute Raumeindruck durch den tatsächlich extrem breiten Sweet-Spot. Mit zwei oder drei Produzenten an einem Track zu arbeiten, ist mit dieser Aktivbox kein Problem.

Fazit
Das MTM-Konzept konnte seine Stärken im Test vollauf unter Beweis stellen. Die Eris E66 bietet nüchternen, aber gleichzeitig edel-kernigen Sound. Eine Kombi, die man sonst meist nur von deutlich teureren Abhörsystemen kennt. Kritische Beurteilungen von zum Beispiel Aufnahmen und Mixen fallen aufgrund dieser Charaktereigenschaften sehr leicht, ebenso sieht es mit Edit-Aufgaben und dergleichen aus. Die Produktion neuer Songs macht aufgrund des voluminösen Bassbereiches sehr viel Spaß. Dank des weit gefassten Sweet-Spots kann man auch seine Mitmusiker an diesem Vergnügen teilhaben lassen.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 6 von 6 | Stückpreis E44: 319 Euro | E66: 429 Euro

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