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IK Multimedia Syntronik Deluxe im Kurztest: wie schlägt sich das Synth-Bundle?

Mit Syntronik [1] hat IK Multimedia Ende des letzten Jahres eine gigantische Sample-Library mit den Klängen von insgesamt 38 klassischen Synthesizer und String-Machines herausgebracht. Was steckt dahinter?

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Enthalten sind analoge Kultgeräte wie Minimoog, ARP 2600 und Roland TB-303, aber auch digitale Klassiker wie PPG Wave 2.3 und Yamaha SY99. Die Deluxe-Version erweitert die Klangkollektion des Plug-ins durch Sample-basierte Nachbildungen des semi-modularen EMS VCS3, der monophonen Kultgeräte Roland SH-2 und SH-5 sowie der polyphonen Synthesizer Memorymoog sowie Mono/Poly und Polysix. Ein echtes Schmankerl ist auch der Neuzugang Modulum, der aus den Sounds des Moog Modular, EMS VSC3 und Alesis Andromeda wunderbar charaktervolle Drum- und Percussion-Sounds zaubert. Der Sample-Content ist damit auf 80 GB angewachsen, insgesamt hat der Benutzer Zugriff auf 2600 Presets.

Syntronik Deluxe lässt sich als Stand-alone-Anwendung, als Plug-in oder innerhalb von SampleTank3 nutzen. Von allen Klangerzeugern wurden mit viel Liebe zum Detail dynamisch spielbare Multi-Samples erstellt, dank mehrerer Alternativ-Samples klingen auch Notenwiederholungen lebendig. Für einen besonders authentischen Sound wurden auch die subtilen Tonhöhenschwankungen der analogen Oszillatoren eingefangen. Alle Instrumente lassen sich polyphon, monophon oder Legato spielen. Die gesampleten Oszillatorklänge lassen sich auf vielfältige Weise formen und durch die Mangel drehen. Neben einer Lautstärkehüllkurve gibt es auch einen LFO, der die Filterfrequenz, Tonhöhe oder Panoramapositon steuern kann. Zur Klangformung dient ein Multimode-Filter mit eigener Hüllkurve und verschiedenen Charakteristika, darunter vier analog modellierte Filtertypen, die den Sound ihrer Vorbilder Moog, Roland, Oberheim und Curtis (u. a. SCI Prophet) gut einfangen. So ist es auch möglich, die Oszillator-Sounds des Wavetable-Kultgeräts PPG Wave 2.3 durch ein Moog-Filter zu jagen.

Ein echtes Highlight ist die Möglichkeit, vier Synthesizer-Klänge für facettenreiche Multi- und Split-Sounds zu schichten. Da jedes Layer einen eigenen leistungsfähigen Arpeggiator besitzt, sind komplex animierte Klänge, eindrucksvolle Sequenzen und sogar komplette Synth-Tracks ein Kinderspiel für Syntronik Deluxe. Auch die Effektausttattung des Plug-ins kann sich hören lassen: An Bord sind 38 hochwertige Effekte, die auf den bewährten AmpliTube- und T-RackS-Effekten basieren. Pro Layer können Sie in einem virtuellen Rack fünf Effektmodule arrangieren.

[1] siehe Beat-Ausgabe 2017|12, nachzubestellen im www.falkemedia-shop.de

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Fazit

Syntronik Deluxe eröffnet dem Benutzer ein ganzes Universum charaktervoller Synthesizersounds: von den markanten analogen Klängen der 70er und 80er Jahre bis hin zu originellen modernen Sounds. Das Sample-Material fällt dabei wunderbar lebendig und facettenreich aus. Dank der Möglichkeit, die Klänge der verschiedenen Instrumente beliebig zu kombinieren sowie durch verschiedene Filtermodelle und Effektketten zu jagen, vergisst man nicht selten, dass man mit einem Sample-basierten Klangerzeuger arbeitet. Klasse!

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 154 erschienen.

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Name
IK Multimedia Syntronik Deluxe
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