Test

Spitfire Audio redCola Trailer Giant

Die Komposition spannungsgeladener Trailer-Musik ist eine Kunst für sich, die hohe Anforderungen ans Sounddesign stellt. In Zusammenarbeit mit dem auf die Komposition von Trailer und Production Music spezialisiertes Unternehmen redCola hat Spitfire eine Library geschaffen, die sich ganz den cinematischen Effektsounds widmet.

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Das riesige Klangrepertoire rekrutiert sich aus Atmos und Drones, Hit und Impacts sowie facettenreichen Soundeffekten wie Risers, Sweeps und Glitches. Genug also, um cinematischen Cues einen modernen Hybrid-Anstrich zu verpassen. Ein Kit mit epischen Drum-Hits aus dem Arsenal von Spitfire wäre eine Bereicherung gewesen. Die 148 Kontakt-Patches der Bibliothek wurden in fünf Ordnern organisiert. Aus über 939 Sounds lassen sich eigene Kreationen erstellen. Trailer Giant macht von der mächtigen eDNA-Engine von Spitfire Gebrauch. Ihr Funktionsumfang wird zunächst erschlagend. Ist man allerdings erst einmal mit den weitreichenden kreativen Möglichkeiten vertraut, möchte man diese nicht mehr missen. Die Klangerzeugung stützt sich auf zwei Sample-Oszillatoren mit eigener Lautstärkehüllkurve, eigenem resonanzfähigen Tief- und Hochpassfilter und Effekt-Rack. Die Sample-Oszillatoren bieten individuelle Tune-, Pan-, Pitch-Bend- und Glide-Parameter. Mithilfe der Clone-Funktion ist zudem die Dopplung der geladenen Samples möglich, z. B. für voluminöse Unisono-Klänge möglich. Mit den so genannten Wobble-LFOs lassen sich hingegen auf einfache Weise temposynchrone Modulationen der Lautstärke, Tonhöhe und Filterfrequenz erzielen. Schade, dass hier keine anderen Wellenformen außer Sinus zur Auswahl stehen. Der Oszillator-Mixer erlaubt schließlich ein Überblenden zwischen den beiden Signalquellen. Praktischerweise lässt sich dieser Parameter für lebendige Soundvariationen auch mit einem LFO, dem Modulationsrad oder einem beliebigen MIDI-Controller steuern. Für weitere Bewegung im Klanggeschehen sorgt der Gate-Sequenzer, mit dem Sie die Oszillatorsignale unabhängig voneinander rhythmisch zerhacken können. Auf der FX-Seite finden Sie schließlich ein Rack mit einer umfangreiche Effektausstattung. Für den direkten Zugriff lassen sich acht bevorzugte Effektparameter auf dem so genannten Dashboard auf der Hauptseite platzieren. Eine weitere Besonderheit sind die MotorFX, zwei Effekte, deren Parameter mittels LFO gesteuert werden können.

Fazit
Mit Trailer Giant haben redCola und Spitfire einen ergiebigen Werkzeugkasten für energiegeladene Trailer-, Film- und Game-Musik geschaffen. Aber auch in elektronischen Produktionen kann die Library epische Akzente schaffen. Dabei trifft ein riesiges Arsenal inspirierender Sounds in exzellenter Qualität auf mächtige Funktionen zur Klangbearbeitung und –zerstörung. Leider fällt die Bedienung aufgrund der teils recht kleinen Elemente der Oberfläche etwas frickelig aus. Angesichts der genannten Stärken nimmt man diese kleinen Schwächen in der Bedienung jedoch gerne in Kauf.

Beat-Bewertung: 5 von 6 | Preis: 299 britische Pfund

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