Obwohl der GForce Oddity bereits 2002 erschienen ist, erfreut sich die Software-Emulation des ARP Odyssey noch immer großer Beliebtheit. In der zweiten Version wurden seine zwei Schwingkreise durch einen Suboszillator mit vollem Oktavumfang und wählbarer Wellenform ergänzt. Die Auswahlmöglichkeit zwischen den drei Filterrevisionen des Vintage-Vorbilds erweitert das Klangspektrum des Synthesizers enorm. Ergänzend zu den drei Tiefpassmodellen ist ein Hochpassfilter ohne Resonanz an Bord. Des Weiteren wurden dem Oddity ein monophoner Legato- und ein polyphoner Modus spendiert. Eine wunderbare Neuerung, denn welcher Odyssey-Besitzer hat sich nicht einmal gewünscht, mit dem Instrument polyphone Flächenklänge spielen zu können?

Positiv hervorzuheben sind darüber hinaus die neuen Modulationswerkzeuge: Nun lassen sich fast alle Syntheseparameter unabhängig voneinander und mit individuellen LFO- und Hüllkurveneinstellungen modulieren. Unsere einzigen Kritikpunkte sind die nicht skalierbare Bedienoberfläche, die unkomfortable Preset-Verwaltung sowie der Vergleich zu Mitbewerbern etwas hoch angesetzte Preis des Plug-ins. Ein dickes Lob verdienen hingegen die über 1000 inspirierenden Presets, darunter eine Vielzahl klassischer Synth-Pop- und EM-Sounds.
Fazit
GForce ist es gelungen, einen hervorragenden Synthesizer noch leistungsfähiger und vielseitiger zu machen. Der Oddity 2 fängt den eigenständigen Klangcharakter seines Hardware-Idols überzeugend ein: So glänzt auch das Plug-in insbesondere bei aggressiven, verzerrten Sounds. Nicht zuletzt dank Duophonie, Ringmodulator und Oszillatorsynchronisation begeistert es als äußerst expressiv spielbares Instrument. Neue Features wie die Polyphonie und erweiterte Modulationsmöglichkeiten machen es dabei noch flexibler als sein Vorbild. Das Instrument ist zum Preis von 115 britischen Pfund direkt bei GForce erhältlich, unterstützt werden Windows und OS X (VST, RTAS und AU).
Beat-Bewertung: 5,5 von 6 Punkten | Preis: 117 GBP