Mit Nura stellt das gleichnamige Entwickler-Team aus Australien einen intelligenten Kopfhörer vor, der das Gehör automatisch misst und die Musik individuell auf die Hörfähigkeiten anpasst.
Nura basiert auf der eigens entwickelten Soundwellen-Technologie, die beim erstmaligen Aufsetzten die Hör-Gegebenheiten innerhalb von 30 Sekunden ermittelt. So weiß der schlaue Kopfhörer, welche Frequenzen die Stärken und Schwächen des jeweiligen Hörers darstellen. Daraufhin wird der zu übermittelnde Schall - sprich Musik - verglichen, ausgeglichen und an das gemessene Hörvermögen angepasst. Zudem soll das geschlossene Design einen wohl-isolierten und klaren Sound sichern, insbesondere dank seinem Doppel-Abstrahlverhalten. Dieses kommt durch eine getrennte Bass-und Höhen-Übermittlung zustande: die tiefen Frequenzen werden durch die Innenseite der Ohrpolster abgestrahlt, die integrierten Ohrstecker sollen die Höhen übermitteln.
Für Skeptiker und Neugierige folgen die theoretischen Argumente und Ausführungen des Herstellers, die auf Psychoakustik, Neurowissenschaften und Signalverarbeitung basieren. Der Schall wandert durch den Gehörgang, versetzt das Trommelfell in Schwingung, das wiederum die Mittelohr-Knöchelchen in Bewegung setzt. Diese mechanische Energie wird in der Cochlea im Innenohr in die elektrischen Impulse umgewandelt und von Haarzellen und Hörnerv ans Hörzentrum geschickt. Die andere Seite der Medaille ist, dass die äußeren Haarzellen selbst die sogenannten otoakustischen Emissionen erzeugen. Diese Schall-Aussendungen aus dem Innenohr nehmen den besagten Weg rückwärts und werden durch den Gehörgang ausgestrahlt. Werden die otoakustischen Emissionen gezielt evoziert, kann das Ohrvermögen geprüft werden, so auch die Hör-Diagnostik. Genau darauf knüpft der neue Kopfhörer Nura an. Der Clou ist das integrierte Mikrofon im Ohrstecker, der analysiert, welcher Sound den Inweg findet und welche Aussendungen erzeugt werden. Die Ergebnisse werden geprüft, kalibriert und der richtige Klang serviert.
Nura - der intelligente Kopfhörer wird über Kickstarter finanziert, der Mindestbeitrag beginnt ab 199 Euro. Es bleibt abzuwarten, ob es sich in der Praxis auch bewährt, was in der Theorie so überzeugend klingt.
