News

NI Mod Pack im Test: beeindruckende Modulationseffekte für die DAW

Das Mod Pack von Native Instruments umfasst drei Modulationseffekte im einheitlichen Look, mit übersichtlicher Oberfläche und außergewöhnlichen Features. Doch wie klingt es?

Anzeige

Features
  • Effekt-Bundle aus 3 Plug-ins
  • Phaser, Flanger, Chorus
  • NKS-kompatibel
  • Formate: 64bit VST/AAX/AU
  • ab Windows 7 und Mac OS 10.11
  • Kopierschutz: Online-Registrierung

Es ist schon fast Tradition bei NI, zur Weihnachtszeit ein Effekt-Plug-in für begrenzte Zeit zum kostenlosen Download anzubieten. Letzten Dezember gab es Phasis, einen virtuellen Phaser-Effekt. Hierbei handelte es sich um einen Vorboten für ein Bundle aus den drei Modulationseffekten Phasis, Flair und Choral, die allesamt mit außergewöhnlichen Features aufwarten können.

Phasis - Ultrabreiter Phaser

Phasis ist ein echter Stereo-Phaser, der alle klassischen Phaser-Sounds beherrscht. Er ist zudem mit einigen interessanten Zusatzfunktionen ausgestattet und kann daher auch moderne, weniger oft gehörte Effekte erzeugen. Bis zu 24 (12x2) Allpass-Filter lassen sich mit dem eingebauten LFO modulieren und sorgen für Spitzen und Kerben im Frequenzspektrum, das Ergebnis können Sie stufenlos dem Originalsignal hinzumischen und so für ständige Bewegung im Sound sorgen. Der Feedback-Parameter regelt dabei die Resonanz der Filter.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Mit dem Stereo-Regler lassen sich diese Notches zwischen den beiden Kanälen in der Phase verschieben, was weite Stereo-Effekte zur Folge hat. Spread dagegen bestimmt die Dichte der Spitzen und Kerben und resultiert in einem dickeren Sound ähnlich einem Doubling-Effekt. Der Ultra-Switch erweitert die einstellbare Modulationsgeschwindigkeit bis weit in den hörbaren Bereich, was schöne und schräge FM-Klänge erlaubt. Phasis erlaubt noch weitergehende praxistaugliche Anpassungen des Effekts wie Synchronisation des modulierenden LFO zum Songtempo und einstellbare Anzahl der Filter.

Flair - Stimmbarer Flanger

Flair arbeitet mit bis zu vier Kammfiltern, um den typischen Flanger-Effekt zu erzeugen. Als Besonderheit können diese tonal gestimmt werden und Akkorde oder Arpeggios erzeugen, was klanglich in Richtung Vocoder geht. Mit dem Pitch-Regler stellen Sie die Basisfrequenz der ersten Stimme ein und können anschließend einen passenden Akkord wählen. Neben Dur und Moll gibt es auch jede Menge andere, teilweise sehr exotische Akkordvorgaben. Die Thru-Zero-Option doppelt die Stimmen und simuliert das Verhalten alter Bandmaschinen. Scan dagegen spielt die einzelnen Stimmen nicht als Akkord, sondern nacheinander ab, was zu interessanten Arpeggios führen kann.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Flair teilt das einheitliche Layout mit den anderen beiden Effekten, was die Einarbeitung erleichtert. Bei allen drei Plug-ins finden Sie im oberen Bereich die Regler für die Weite des Effekts (Width), das Mischverhältnis zum Originalsignal (Mix), die Geschwindigkeit der Modulation (Rate) sowie die Rückführung der Verzögerungen (Feedback), während im unteren Teil die speziellen Einstellungen des jeweiligen Effekts vorgenommen werden. Dennoch ist Flair aufgrund des besonderen Aufbaus nicht ganz einfach zu durchschauen und das gezielte Erstellen konkreter Effekte fiel uns im Test schwer, dafür erhielten wir aber beim ziellosen Experimentieren fast immer spannende musikalische Ergebnisse.

Choral - Chorus-Effekt

Choral ist, wie der Name unschwer erkennen lässt, im Mod Pack für die Chorus-Effekte zuständig. Hierfür erzeugt das Plug-in Kopien des eingehenden Audiosignals, verzögert und verstimmt diese und mischt sie anschließend dem Original hinzu. Dies erzeugt einen breiteren und fetteren Sound. Der Chorus-Effekt diente daher in Vintage-Synthesizern meist dazu, die aus Kostengründen vorgenommene Reduzierung auf einen Oszillator und die damit verbundenen fehlenden Schwebungen zu kaschieren. Nicht umsonst ist bei einem Roland Juno 60/106 der eingebaute Chorus essenziell für den beliebten Klang. Wer diesen Effekt mit Choral nachbilden will, nutzt am Besten den Synth-Modus oder lädt direkt die Presets Classic Chorus I oder II, die den entsprechenden Variationen des legendären Juno-Chorus nachgebildet sind. Als weitere Optionen bietet Choral einen Ensemble-Effekt im BBD-Stil alter String-Machines, die Nachbildung des bekannten Dimension-Effekts aus den 80er-Effektgeräten und eine weniger färbende und moderner klingende Universal-Variante. Natürlich besitzt auch Choral ein außergewöhnliches Feature: Mit dem unauffällig platzierten Scatter-Taster ändern Sie das Routing der Feedback-Schleife und erzeugen so hallähnliche Effekte.

Von der Redaktion empfohlener Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Lesetipp

Native Instruments TRK-01 - neues Drum- & Bass-Instrument für die DAW

Kürzlich hatte Native Instruments ein neues Reaktor-Instrument vorgestellt, welches TRK-01 heißt und ein idealer Partner für Drum- und... mehr

Fazit

Das Mod Pack umfasst drei Effekt-Plug-ins, die unter einer einheitlichen und übersichtlichen Oberfläche alle klassischen Modulationseffekte in guter Qualität erzeugen können. Die wahre Stärke der Effekte liegt aber in den innovativen Zusatzfunktionen, die jede Menge Optionen für bisher ungehörte Sounds bieten und zum Experimentieren einladen.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 150 erschienen.

Bewertung
Name
Native Instruments Mod Pack
Pro
  • übersichtliche GUI
  • guter Grundklang
  • innovative Zusatzfunktionen
  • günstiger Preis
  • NKS-kompatibel
Preis
69 EUR
Bewertung
(92%)
Mehr zum Thema
Anzeige