Test

Tascam US-16x08

Tascams US-16x08 liefert genügend Eingänge, um eine komplette Band aufzunehmen. Im Einzelnen sind acht XLR-Mikrofonwege, zwei kombinierte Line-/Instrumenten-Buchsen und sechs reine Line-Varianten vorhanden. Ausgangsseitig zeigt sich das Audiointerface mit acht Kanälen ebenfalls gut ausgestattet, Features wie einen DSP-Mixer inklusive Kompressoren und Vierband-Equalizern vervollständigen den professionellen Eindruck. Einzig der Preis von gerade mal 349 Euro erzeugt einen leichten Budget-Beigeschmack. Zurecht?

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Die XLR-Mikrofonwege des US-16x08 besitzen Ultra-HDDA-Vorverstärker. Sie bieten eine maximale Verstärkung von 56 dB, die Justierung des Pegels erfolgt durch dedizierte Drehregler nebst Übersteuerungs-LEDs. Aufgrund des kompakten Geräteformates sitzen die Potis leider recht nahe beieinander, weswegen sich die Bedienung leicht fummelig gestaltet. Klanglich liefern die Schaltungen dafür gleichmäßige, neutrale Ergebnisse mit vergleichsweise großem Detailreichtum. Grundrauschen wird erst ab circa Drei-Uhr-Stellung der Drehregler deutlich wahrnehmbar. An den sauberen, stofflichen Klang von Edel-Interfaces kommen die Vorverstärker nicht heran, für den aufgerufenen Preis ist das Gebotene aber hervorragend. Eine 48-Volt-Phantomspeisung lässt sich für jeweils vier Kanäle zuschalten, Pad-Funktionen gibt es leider nicht.
Die weiteren Eingänge sind als 6,3mm-Klinkenbuchsen ausgelegt. Zwei Kanäle können zwischen unsymmetrischer Line- und symmetrischer Instrumenten-Arbeitsweise umgeschaltet werden, zur Pegelregelung hat Tascam auch ihnen Drehregler und Übersteuerungs-LEDs mitgegeben. Die Verstärkung reicht hier bis 45 dB. Alle weiteren Klinkeneingänge sind reine Line-Varianten, für Lautstärke-Anpassungen haben sie lediglich Umschalter mit den Optionen -10 dBV und +4 dBu dabei.

Die Wandler des US-16x08 arbeiten mit einer Auflösung von maximal 24 Bit und 96 kHz. Sind Signale in die digitale Welt übersetzt, durchlaufen sie den DSP-Mixer. Er bietet eine Phasen-Drehungs-Option, einen Vierband-Equalizer mit voll-parametrischen Mitten und einen Kompressor für jeden Eingangskanal. Ferner sind Mute-, Solo- und Pan-Funktionen sowie ein Lautstärke-Fader vorhanden. Zwei Spuren lassen sich zu einer Stereo-Instanz koppeln. EQ und Kompressor sind für kleine Klang- beziehungsweise Pegelanpassungen vor der Aufnahme gut geeignet. Die Routing-Funktionen fallen vergleichsweise klein aus, abgesehen von der Erstellung eines Monitor-Mixes gibt es nicht viel zu tun.

Fazit
Egal ob im Studio, zur Beschallung von Events oder für mobile Aufnahmen, das US-16x08 ist dank seiner vielen Ein- und Ausgänge sowie der sehr guten Klangqualität ein kompetenter Partner. Die Performance gab im Testverlauf ebenfalls keinen Grund für Beanstandungen. Das Interface lief stabil, die Roundtrip-Latenzen ließen sich bei 96 Hz auf 5,6 Millisekunden drücken. An einigen Stellen wird aber auch der niedrige Preis bemerkbar, zum Beispiel fehlen digitale Audioschnittstellen.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5.5 von 6 | Preis: 349 Euro

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