Mit dem Fireface 802 hat RME eine Weiterentwicklung des höchst beliebten 800er-Modells vorgestellt. Ein- und Ausgänge zusammengenommen bietet die Neuerscheinung ganze 60 Audiowege, bei der Entwicklung war laut Hersteller das Beste gerade gut genug. High-End-Vorverstärker, Wandler der Referenzklasse und die maximale Auflösung von 24 Bit/192 kHz versprechen Wohlklang pur. Ein umfangreicher DSP-Mixer erlaubt es, das Interface in wenigen Minuten auf verschiedene Einsatzgebiete vorzubereiten. Features wie RMEs SteadyClock- und Digicheck-Technologien sollen exakten, stabilen Betrieb in jedem Setup garantieren. Augenscheinlich ist der Bolide damit das perfekte Kernstück für kleine wie auch große Studios, Live-Anwendungen und andere Mobilsysteme.

Alle Ein- und Ausgänge des Fireface 802 sind gleichzeitig nutzbar, Routing-Aufgaben übernimmt der DSP-Mischer TotalMix FX. Er erlaubt flexible Verschaltungen von physikalischen Eingängen, Ausgängen und Playback-Spuren der verwendeten DAW. Darüber hinaus sind hier Optionen wie die Phantomspeisung, Phasendrehung oder MS-Prozessierung erreichbar. Als Bearbeitungsstufen haben Ein- und Ausgänge Dreiband-Equalizer plus Hochpassfilter, Kompressor-/Expander-Kombinationen und Auto-Level-Funktionen dabei. Ferner gibt es Hall- und Echo-Effekte. Die Computer-CPU wird durch den Einsatz dieser Werkzeuge höchstens marginal belastet, das Fireface 802 berechnet alle Algorithmen selbstständig auf den integrierten DSPs. Neben dem Einsatz als geradliniges Audiointerface kann man RMEs Neuschöpfung dank dem TotalMix FX auch als flexiblen Monitor-Controller, Kopfhörer-Mixer und vieles mehr einsetzen. Sogar Stand-alone-Betrieb ist machbar. Hierzu muss lediglich eine Konfiguration auf dem Gerät gespeichert werden. Anschließend kann man es beispielsweise als eigenständigen AD/DA-Wandler oder Vorverstärker einsetzen. TotalMix FX ist auch für das iPad verfügbar, der Preis liegt bei 3,99 Euro.
Fazit
Klanglich ist das Fireface 802 ein Hochgenuss. Die Vorverstärker arbeiten überaus rauscharm und färben den Sound kaum ein. AD- und DA-Wandler liefern ausgewogene, hochauflösende Ergebnisse, so dass Signale naturgetreu eingefangen und wiedergegeben werden können. Die Roundtrip-Latenzen ließen sich im Test auf zwei Millisekunden drücken. Wer noch kleinere Versatzzeiten möchte, wird zu einem Thunderbolt-Interface greifen müssen. In puncto Stabilität zeigte sich das Audiointerface ebenfalls als vorbildlich, ein rundum exzellentes Gerät.
von Henning Schonvogel
Beat-Bewertung: 6 von 6 | Preis: 1599 Euro