Test

Macbeth Elements

Eine ausgeklügelte Klangerzeugung und erstklassiger Sound sollen den Elements zu einem Analogsynthesizer der Superlative machen. Das ist sein Preis allerdings auch. Ein Meisterstück also?

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Auf den ersten Blick wirkt die Klangerzeugung des Elements zwar umfangreich, aber nicht besonders innovativ. Der Klang wird von drei Oszillatoren und einem Rauschgenerator erzeugt, zur Bearbeitung stehen ein Ringmodulator und ein Tiefpassfilter bereit. Als Modulatoren sind zwei Hüllkurven und ein LFO an Bord, die Veredelung von Klängen übernehmen ein Hall- und ein Echo-Effekt. Bei genauerem Hinsehen fallen dann erste Unterschiede zu Nullachtfünfzehn-Synthesizern auf. Der dritte VCO lässt sich zum Beispiel auch für vielerlei Modulationen verwenden, das Filter kann mit einer Flankensteilheit von 6 dB oder 30 dB pro Oktave zu Werke gehen. Der LFO ist auch als vierter Audio-Schwingkreis nutzbar, anstelle eines digitalen Halls kommt ein Federsystem zum Einsatz. Beim Delay handelt es sich um eine Bandecho-Simulation, ihr Zeitwert lässt sich zwischen kurz und Crunch regulieren. Zum Spiel setzt das Instrument ein metallenes Touch-Keyboard ein, kurz gesagt: Hier läuft einiges anders als gewohnt.

Fazit
Mit dem Elements ist Ken Macbeth ein erstklassiges Musikinstrument gelungen. Die Synthesizer-Struktur präsentiert sich als überaus flexibel, sämtliche Komponenten wurden auf bestmögliche Klangqualität hin optimiert. Dank der überaus musikalischen Oszillatoren und dem facettenreichen Filter lassen sich sowohl samtig weiche als auch herzhaft drückende Sounds kreieren, metallisches, kreischendes oder vor sich hinblubberndes Material ist dank FM- und Sync-Funktionen sowie dem Ringmodulator ebenfalls kein Problem. Durch das ausgeklügelte Modulations-Routing kann man zudem sich ständig verändernde Klangkonstrukte bis hin zu aleatorischen Kompositionen bewerkstelligen. Die Bandecho-Simulation ist nicht nur zur Klangveredelung gut, sondern auch ein hervorragender Lieferant ausgefallener Glitch- und Effekt-Sounds. Das Äußere des Elements unterstreicht die außergewöhnliche Klangpalette durch ein ebenso eigenwilliges Design, mit dem metallenen Touch-Keyboard ist der passende Controller ebenfalls an Bord. Alles in allem ein Leckerbissen für jeden Synthesizer-Fan, man muss sich das Gerät nur leisten können.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5.5 von 6 | Preis: 5490 Euro

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