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Clubreport: 3001 Düsseldorf

Wenn vom Club als Idee gesprochen wird, dann zumeist, weil sich die dort gemachten Erfahrungen selten in Worte fassen lassen. Im 3001 gilt das ebenso und nicht nur, wenn man gemeinsam feiert oder kollektiv dem Verlust eines geliebten Künstlers gedenkt. Immer wieder zeigt sich die Bedeutung einer konzeptuellen Linie, von Strukturen hinter dem Rausch. Einen eigenen Weg gehen freilich auch andere, doch wird der rote Faden dahinter selten so transparent wie hier.

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Über Dance-Kultur lässt sich ganz offensichtlich schlecht schreiben. Unter anderem wohl auch deshalb, weil Realismus in der Disco nichts zu suchen hat. Die Aufgabe eines guten Clubs besteht schließlich nicht in Wahrheitsfindung, sondern in der Schaffung und Aufrechterhaltung einer perfekten Illusion. Auch das Düsseldorfer 3001 dreht sich niemals ausschließlich um Musik. Stets geht es um die Arbeit mit dem Raum, das Ausloten und Erforschen von Emotionen, der Verbindung von nacktem Beton, Technologie und menschlicher Kreativität. Trotz seiner ungewöhnlichen Architektur ist der Club „im Hellen eigentlich eine recht nackte Halle ohne Schnickschnack“, so Club-Manager Fabian Veldmann. Eben diese Nacktheit indes liefert den Betreibern eine optimale Projektionsfläche – und das nicht nur im wörtlichen Sinne – für die Visuals, mit denen man sich zur Gründung vor acht Jahren unmittelbar in die Spitzenklasse katapultierte. Sondern ebenfalls für das Spinnen eben desjenigen undefinierbaren Stoffs, aus dem hier die Träume sind.

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