Test

Test: SampleRobot 4

SampleRobot ist ungeschlagen, wenn es um Auto-Sampling und -Looping geht. Nun geht die bewährte Software schon in die vierte Generation und überrascht mit neuem Preismodell – und OS-X-Version.

Anzeige

Wer regelmäßig Instrumente sampelt oder Audio-Loops bearbeitet, der weiß um den endlosen Aufwand, bis die Sounds richtig aufgenommen und Loops perfektioniert sind. Mit seinem erstmaligen Erscheinen revolutionierte SampleRobot den Markt, denn plötzlich war es möglich, Synthesizer vollautomatisch zu konservieren. Es mussten lediglich einige Grundeinstellungen vorgenommen werden, den Rest erledigte die Software alleine. Und das mit einer umwerfenden Zuverlässigkeit beim Aufnehmen, Schneiden, Layern und vor allem Loopen. Sogar das Senden von Program-Change- und MIDI-Controller-Befehlen an die Synthesizer zum Umschalten von Presets, Filtereinstellungen und sonstigen Klangeigenschaften war kein Problem. Somit war das virtuelle „Klonen“ eines kompletten Synthesizers in wenigen Minuten konfiguriert.

An dieser Vorgehensweise hat sich bis heute nichts geändert und SampleRobot 4 wird seinem guten Ruf nach wie vor gerecht. Kein anderes Programm bietet einen vergleichbaren Komfort und derartige Zuverlässigkeit beim Auffinden von Loop-Punkten. Ist die Aufnahme abgeschlossen, exportiert SampleRobot die Multisamples in 22 verschiedenen Formaten. Mit dabei sind natürlich bekannte Vertreter wie NI Kontakt, Steinberg HALion und Logic ESX 24, aber auch Camel Audio Alchemy, Soundfont, SFZ oder NN-XT.

News

Die beiden auffälligsten Neuerungen des SampleRobot 4 sind zweifelsohne die Portierung für OS X und die Möglichkeit, das Produkt in verschiedenen Ausstattungsvarianten zu erwerben. Beide Punkte besprechen wir weiter unten im Detail. Ebenfalls neu sind die Alchemy-Bridge, die aufgenommene Multisamples direkt in den Alchemy Player exportiert, und die Möglichkeit, Sounds für den Waldorf Blofeld zu speichern. Sehr praktisch für Vielsampler ist das gleichzeitige Exportieren aller offenen Projekte. Dies spart lästige Klickarbeit. Aber auch der neue „Instrument Copier“ ist eine tolle Unterstützung, wenn Synthesizer gleich vollständig „kopiert“ werden sollen.

Vielfalt

Das Programm steht mittlerweile in fünf unterschiedlichen Paketen zur Verfügung: Die Sampling-Suite umfasst zusätzlich den Alchemy Player, das renommierte Awave Studio zur Sample-Konvertierung sowie den WaveRobot, ein praktisches Bearbeitungsprogramm für Loops, das direkt im SampleRobot integriert ist. Gerade für Feinarbeiten an den Loops ist WaveRobot eine großartige Unterstützung, lassen sich doch Loop-Punkte einfach per Maus verschieben oder in Sekundenschnelle neu erzeugen. Der jeweils ideale Loop wird dann automatisch berechnet und mit Crossfades ergänzt. Die Pro-Version kommt ohne Alchemy und Awave aus, ist sonst aber identisch mit der Suite. Richtig interessant für kleine Kassen sind die Varianten Multi-X und Single-X. Multi-X beinhaltet keine zusätzliche Software, bietet jedoch alle wichtigen Grundfunktionen für Sampling, Loopen und Exportieren. Der einzig wirklich schmerzhafte Unterschied ist die Beschränkung der Auflösung auf maximal 16 Bit. 24 Bit sind ausschließlich den Pro- und Suite-Versionen vorenthalten.

Single-X ist identisch mit der Multi-X Variante, unterstützt aber nur ein einziges Format. Leider lässt sich das Ausgabeformat nicht frei bestimmen, die Auswahl im Shop des Herstellers ist begrenzt auf: WAV, Alchemy, Blofeld, Reason und Kontakt. Wer andere Formate oder die Standards Soundfont und SFZ benötigt, muss auf die größeren Versionen zurückgreifen.

Robot goes X

Mittlerweile ist SampleRobot 4 auch unter OS X lauffähig. Die Portierung ist dabei aber sprichwörtlich zu verstehen, denn das Programm läuft eingebettet als Wine-Applikation, einem virtuellen Windows für OS X. Look-&-Feel entsprechen also der Windows-Version und sind für eingefleischte Mac-Anwender schwer gewöhnungsbedürftig. Die Funktionalität ist davon allerdings nicht beeinträchtigt, denn die Treiber von Keyboards und Audiointerfaces wurden im Test einwandfrei erkannt und taten ihren Dienst. Zwar kam es während der Tests zu vereinzelten Abstürzen, die sich allerdings immer reproduzieren ließen und laut Hersteller bereits ausgemerzt werden.

Fazit

SampleRobot ist nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn es um das Thema Auto-Sampling und -Looping geht. Das Update bringt mit den Lizenzmodellen, der OS-X-Version und dem Awave Studio lang ersehnte Neuerungen, wenngleich diese nicht für alle Besitzer der Vorversionen gleichermaßen interessant sind. Neueinsteigern dürfte dank der kleineren Ausführungen die Entscheidung zum Kauf nun allerdings wesentlich leichter fallen. Kurz: Das bewährte Werkzeug wurde noch besser.

Bewertung
Name
Skylife SampleRobot 4
Pro
  • nahezu perfektes Auto-Sampling
  • Import von Single-Sample-Multis
  • inklusive Awave Studio
  • viele Exportformate
Contra
  • Mac-Version (noch) instabil
Preis
299 EUR
Bewertung
(83%)
Mehr zum Thema
Anzeige