Test

Test: Progress Audio Kinisis

Der virtuelle Synthesizer Kinisis wartet mit vier Stimmen pro Note auf, wodurch sich vielschichtige Klänge erzeugen lassen. Jede Stimme besteht aus einem eigenständigen Synthesizer mit Oszillatoren, Filter, Modulationsoptionen und Effekt-Routing sowie einer sogenannten Timeline. Die Vektorsynthese bietet dabei die Möglichkeit, zwischen vier Wellenformen sowie Rauschen zu überblenden. Der Benutzer kann wahlweise auf vorgefertigte Wellenformen zurückgreifen oder diese in einem Editor selbst einzeichnen und bearbeiten. Des Weiteren lassen sich Wellenformen aus WAV-Dateien importieren.

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Obwohl der Grundklang bereits auf Oszillatorebene gezielt geformt werden kann, steht außerdem ein resonanzfähiges Multimodefilter bereit. 


Das Herz des Synthesizers stellt die Timeline dar, hinter der sich ein Koordinatensystem zum gezielten Steuern beliebiger Syntheseparameter wie Lautstärkeverlauf, Filterfrequenz oder LFOs und Effektanteil verbirgt. So sind beliebig komplexe Parameteränderungen möglich, die durch animierte Bedienelemente auch visuell nachvollziehbar werden. Obwohl die Timeline über eine horizontale Zoom-Funktion verfügt, wäre eine zusätzliche Skalierung wünschenswert. Begeistern kann die Ausstattung auch durch globale Tief- und Hochpassfilter sowie die Effekte Delay, Hall und Distortion. Für die Echtzeitsteuerung der Syntheseparameter stehen überdies sechs frei zuweisbare X-Y-Pads mit MIDI-Lernfunktion zur Verfügung.

Fazit

Kinisis ist ein äußerst eigenständiger Synthesizer, der sich durch sein enorm leistungsfähiges Modulationssystem wohltuend von seinen Mitbewerbern absetzt. Zweifellos gibt es insbesondere bei den unspektakulären Effekten sowie dem digital klingenden Filter noch Verbesserungspotenzial. Als eigenständiges Werkzeug für komplexe, lebendige Sounds verfügt das Plug-in jedoch über ein immenses Kreativ- und Suchtpotenzial.

Bewertung
Name
Progress Audio Kinisis
Preis
85 EUR
Bewertung
(91%)
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