Test

Test: Monkey Banana Turbo 5

Viele Hersteller von Monitorsystemen werben mit linearen Frequenzgängen und der daraus resultierenden Ehrlichkeit ihrer Systeme. Dennoch finden sich spätestens beim Direktvergleich mehr oder weniger starke Nuancen, die den Charakter des jeweiligen Lautsprechers nachhaltig prägen. Die junge Firma Monkey Banana möchte mit ihrer aktiven Turbo-Serie nun eine Produktpalette anbieten, die dank entsprechender Präzision selbst kleinen Klangverfärbungen keine Chance lässt. Kann ein solches Vorhaben gelingen?

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Die Turbo 5 stellt in puncto Größe das untere Mittelfeld der Turbo-Familie dar. Wie auch die anderen Mitglieder kommt sie in einem verwinkelten MDF-Gehäuse daher, welches die Stereoverbreiterung begünstigen soll. Farblich kann zwischen dezentem Schwarz und Grau oder aber einem knalligen Rotton gewählt werden. Die Frontseite wird von einem Einzoll-Seidenhochtöner nebst Schutzgrill sowie einem 5¼-Zoll-Tieftöner mit Polypropylen-/Keramikmembran geziert. Im Inneren der Turbo 5 schlummern zwei auf die Lautsprecher abgestimmte Endstufen, die mit einer Leistung von 30 Watt für den Hochtöner und 50 Watt für die Tiefen aufwarten.

Rückseitig finden sich vielseitige Anschlüsse, um die Verstärker mit Audiosignalen zu versorgen: Neben einer symmetrischen XLR-Klinke-Kombibuchse besitzt die Box eine unsymmetrische Cinchbuchse sowie S/P-DIF-Ein- und Durchgangsbuchsen. Letztere ermöglichen das Einspeisen digitaler Signale mit einer Auflösung von bis zu 24 Bit/192 kHz. Auch eine Reihe nützlicher Bedienelemente sind auf der Rückseite der Turbo 5 angebracht. Diese umfassen neben Netzschalter auch Lautstärkeregler sowie Schalter für das digitale Routing. Zwei zusätzliche Drehregler beeinflussen den integrieren Equalizer. Mit diesem lassen sich die Höhen ab 10 kHz und die Bässe ab 100 Hz um jeweils 6 dB stufenlos anheben oder absenken, was der Anpassung der Boxen an den jeweiligen Arbeitsplatz dient. Sämtliche Drehregler sind mittengerastert, die Nullstellung ist also schnell gefunden. Die Verarbeitung des Gehäuses ist ebenso wie Buchsen und Bedienelemente in Sachen Haltbarkeit über jeden Zweifel erhaben. Schade nur, dass die Drehregler als Minipotis ausgelegt sind. Für schnelle Anpassungen bei ungünstigen Lichtverhältnissen wären freilich größere Regler mit farbigen Kappen schöner gewesen.

Überzeugungsarbeit

Techniklaien werden bei einem Blick in das mitgelieferte Handbuch sicher schnell die Stirn runzeln. Lineare Auslenkung der Membran? Ferrit-Treiber? NDFeB-Neodym-Magnete? – Eine ganze Reihe fremd anmutender Begriffe sind da zu finden, die der Spezialist sicher interessant findet, Otto-Normalmusiker aber gar nicht verstehen muss. Erkennbar wird aber, dass hier auch über kleine Details lange gegrübelt wurde, was sich in der Entwicklungszeit der Turbo-Serie von nicht weniger als fünf Jahren niedergeschlagen hat. Besondere Beachtung wurde dem Übergangsbereich zwischen Hoch- und Tieftöner geschenkt, um Über- oder Unterbetonungen und Resonanzen vom Start weg keine Chance zu geben. Diese Detailversessenheit zahlt sich in der Praxis aus, denn die Turbo 5 klingen überraschend sauber und aufgeräumt. Sowohl Höhen als auch Mitten werden extrem detailliert wiedergegeben, Einbrüche im Frequenzbereich sind nicht zu verzeichnen. In den tiefen Frequenzen wirkt die Turbo 5 aufgrund ihres relativ kleinen Tieftöners und Volumens nicht ganz so präsent, für extrem basslastige Musik sollte daher eher eines der größeren Modelle in Betracht gezogen werden. Dennoch muss man auch hier ein Lob aussprechen, denn für ihre Eckdaten ist die Basswiedergabe durchaus komfortabel. Auch können kleinere Klangkorrekturen bequem mit dem Equalizer ausgeglichen werden. Ein ernsthafter Kritikpunkt ist also auch hier nicht zu verzeichnen. Besonders beeindruckt haben während des Tests das Stereobild und die Tiefenstaffelung. Nur wenige Monitorboxen liefern in diesem Bereich so exakte Ergebnisse, vor allem zu dem aufgerufenen Preis. Einen vermeintlichen „Haken“ hat der verblüffende Detailreichtum der Turbo 5 dann aber doch, denn es werden wirklich alle Fehler schonungslos aufgedeckt. Für den audiophilen Genuss sind diese Monitore damit nicht geeignet, weil auch viele kommerzielle Produktionen der peniblen Abbildung nicht standhalten. So kann es durchaus sein, dass die Lieblings-CD mit diesen analytischen Boxen kein großes Hörvergnügen darstellt.

Fazit

Die Monkey Banana Turbo 5 bieten für den aufgerufenen Preis ganz außergewöhnliche Qualitäten und dürften schnell in vielen Produktionsumgebungen Einzug halten. Freunde des audiophilen Wohlklangs sollten sich den Kauf allerdings genau überlegen, denn auch kleinste Produktionsschnitzer werden hier hemmungslos offengelegt.

Bewertung
Name
Monkey Banana Turbo 5
Pro
  • innovatives Konzept
  • extrem ehrlicher Klang
  • sehr gute Tiefenstaffelung
  • hochwertiger Aufbau
  • günstiger Preis
  • vielseitige Anschlussoptionen
Preis
249 EUR
Bewertung
(100%)
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