Test

Test: Lucas Nano 600

Das PA-System Lucas Nano 600 aus dem Hause HK Audio soll sich neben sattem Sound auch durch hohe Wandlungsfähigkeit auszeichnen. Ist man mit dieser kompakten Anlage für die nächste Party gerüstet?

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Herkömmliche Fullrange-PA-Systeme zwischen 1000 und 2500 Euro kommen zwar meist mit ordentlicher Klangqualität daher, in Sachen Flexibilität lassen sie allerdings des öfteren zu wünschen übrig. Ihre Aufstellung fällt an manchen Veranstaltungsorten gar nicht so leicht. Denn entweder stehen Hindernisse im Weg, der Raum ist ungünstig geschnitten oder es fehlt an passenden Stativen und Halterungen. HK Audio könnte mit der Lucas Nano 600 die Antwort auf diese und viele weitere Probleme im Angebot haben. Bei dieser Crossover-PA genügen angeblich wenige Handgriffe, um zum Beispiel aus einer Mono-Säule ein Stereo-2.1-System zu machen. Auch die Verwendung vollwertiger Stereo-Sets scheint komfortabel machbar, so dass man die Anlage an jedes Event anpassen kann. Dank einem integrierten Mixer sind Zuspieler, Instrumente und Mikrofone direkt anschließbar. Und in der Theorie reicht die gebotene Auswahl an Buchsen selbst für kleine Bandprojekte vollkommen aus. Der Sound ist laut Hersteller über jeden Zweifel erhaben, von knackigen Höhen bis hin zu markerschütternden Bässen soll die Lucas Nano 600 jedem Anspruch gerecht werden. Auf dem Papier wirkt HK Audios Neuerscheinung damit wie das perfekte Musiksystem für unterwegs. Hat das Bausteinkonzept aber vielleicht auch einen Haken?

Fliegengewicht

Die Lucas Nano 600 setzt sich aus einem 35 mal 49 mal 47 Zentimeter großen Subwoofer und zwei rund 14 mal 14 mal 13 Zentimeter großen Satelliten zusammen. Letztere lassen sich zum Transport im Gehäuse der Bassbox unterbringen und befestigen, mit einem Gesamtgewicht von gerade mal 16,3 Kilogramm und einem soliden Haltegriff erweist sich das System als leicht tragbar. Die Stabilität leidet nicht unter diesem Aufbau. Das Äußere der PA wirkt unempfindlich gegenüber Kratzern und Stößen, die Bedienelemente wurden gut geschützt angebracht. Die Lautsprecher werden durch solide Metallgitter geschützt, selbst wilde Partys dürften den Geräten somit kaum etwas anhaben.

Modular

Der Aufbau kann, wie eingangs erwähnt, in verschiedenen Konfigurationen erfolgen. Im einfachsten Fall steckt man beide Satelliten zusammen und macht sie anschließend direkt auf dem Gehäuse des Subwoofers fest. Als Audioleitung dient die integrierte Easy-Click-Leitung. Allerdings ist das System in dieser Aufstellung sehr gedrungen, eignet sich demnach also nur für Veranstaltungen, bei der das Publikum direkt vor den Boxen sitzt. Wer die Satelliten für eine großflächigere Beschallung weiter oben anbringen möchte, kann dies mithilfe des Mono-Stand-Add-ons bewerkstelligen. Dieses Zusatz-Set setzt sich aus zwei Distanzrohren von jeweils 55 Zentimetern Länge und einem Stativ- Adapter zusammen. Ein passendes M20-Gewinde ist im Subwoofer integriert, so dass sich schnell eine Mono-Säule mit variabler Höhe aufbauen lässt. Speakon-Kabel und eine Transporttasche sind im Lieferumfang des Sets enthalten. Die Konfiguration als 2.1-System wird mit dem Stereo-Stand-Add-on möglich. Damit bekommt man zwei dreibeinige Stative geliefert, die sich in ihrer Höhe verstellen lassen. Nach der Positionierung muss ihnen nur noch jeweils ein Satellit aufgesteckt und erneut die Verknüpfung zum Subwoofer hergestellt werden. Wiederum ist im Lieferumfang des Sets alles dabei, was man für Aufbau und Mitnahme benötigt. Als weiteres Zubehör bietet HK Audio Wand- beziehungsweise Tischhalterungen und eine rollbare Transporttasche mit Haltegriff für das komplette PA-System an.

Technik

Der Subwoofer der Lucas Nano 600 besitzt einen zehn Zoll großen Lautsprecher. Er arbeitet ab 43 Hz, sein maximaler Schalldruckpegel ist mit 123 dB angegeben. Die Satelliten besitzen 4½ Zoll große Mittenund einzöllige Hochtöner, die den Frequenzbereich von 175 Hz bis 22 kHz abdecken. Der maximale Schalldruckpegel beträgt hier 124 dB pro Stück, im Verbund liefern die kleinen Boxen laut Herstellerangaben bis zu 130 dB. Ihr Abstrahlverhalten liegt bei 90 mal 60 Grad. Zur Verstärkung verfügt die PA über ein Endstufen- System mit insgesamt 460 Watt, welches im Subwoofer eingebaut ist. Dieser Wert teilt sich in 300 Watt für den Tiefen-Bereich sowie zweimal 80 Watt für Mitten und Höhen auf.

Vielfalt

Neben Lautsprecher und Verstärkerschaltungen beherbergt die Bassbox des Lucas Nano 600-Systems auch einen integrierten Mixer mit drei Spuren. Die Erste ist einkanalig ausgelegt, als Eingang wird eine XLR-Klinken-Kombi-Buchse verwendet. Mit einem Umschalter kann man ihn auf die Verwendung von Mikrofon-, Instrumenten- oder Line-Signalen vorbereiten. Neben einem Lautstärke-Potentiometer ist mit dem Contour-Drehregler eine einfache Möglichkeit zur Klangbearbeitung an Bord. Bei Verwendung eines Mikrofons lassen sich über dieses Bedienelement die für Sprachverständlichkeit besonders wichtigen Frequenzen anheben. Im Instrumenten- oder Line-Betrieb werden Höhen und Bassbereich angehoben, die Mitten erfahren hingegen eine Absenkung. Eine 48-Volt-Phantomspeisung zum Betrieb von Kondensator- Schallwandlern ist zuschaltbar. Die zweite Spur verfügt gleich über zwei XLR-Klinken-Kombi-Anschlüsse. Sie können wahlweise für einen Stereo-Zuspieler, ein Mischpult oder ein Mikrofon und ein Instrumentensignal genutzt werden. Der dritte Weg besitzt hingegen Cinch-Buchsen und eine Miniklinkenbuchse, zum Beispiel um einen Laptop, MP3-Player oder dergleichen ins Geschehen einzubinden. Auch diese Kanäle haben Lautstärke- und Contour- Regler dabei.

Kombinationen

Als weitere Bedienelemente bietet die Lucas Nano 600 zwei Potis zur Regulierung des Subwoofer- Pegels und der Stereo-Balance. Neben den schon angesprochenen Speakon-Ausgängen für die Satelliten gibt es zwei Studio-Klinkenbuchsen, mit denen sich entweder die Summe oder nur das Signal des zweiten Kanals ausgeben lässt. Ersteres ist für Aufnahmen von Live-Darbietungen nützlich, Letzteres dient Monitoring-Anwendungen. Ferner ist ein weiterer Klinkenanschluss zur Verbindung von zwei Lucas Nano 600 vorhanden. Damit lassen sich die Signale von beiden Boxen-Systemen austauschen, womit nicht nur noch leistungsfähigere Stereo-Aufbauten möglich werden, sondern auch die Kombination beider Mixer-Einheiten. Anstelle von drei Spuren mit insgesamt fünf Kanälen stehen dann gleich sechs Wege mit zehn Kanälen bereit, was bei kleinen Events ein Mischpult überflüssig machen dürfte. Strom bekommt die PA über ein Kaltgerätekabel, ergänzend zum Netzschalter gibt es eine LED-Anzeige die Betriebsbereitschaft und Übersteuerungen anzeigt. Ein Standby-Modus deaktiviert das System auf Wunsch nach zwei Stunden ohne Benutzung.

In der Praxis

Klanglich stellte sich die Lucas Nano 600 im Test als Meisterstück dar. Ihr Sound ist über sämtliche Frequenzbereiche hochauflösend und prägnant, mithilfe der Contour-EQs kann man Einzelsignale leicht in den Vordergrund rücken. Die gebotene Lautstärke und der vergleichsweise breite Abstrahlwinkel reichen für die Beschallung kleiner Events locker aus, im Twin-Stereo-Betrieb lassen sich auch größere Feste kompetent mit Musik versorgen. Das Grundrauschen ist erfreulich gering, Störungen, Einstreuungen und dergleichen traten im Test nicht auf. Kurz: Ein rundum stimmiges Bild also, das jedem Musiker und DJ viel Freude bereiten dürfte. 

Fazit

HK Audio hat nicht zu viel versprochen! Die Lucas Nano 600 ist ein überaus flexibles PA-System, das sich in wenigen Minuten an jedweden Aufstellungsort anpassen lässt. Der integrierte Mixer präsentiert sich mit seinen verschiedenen Eingangs-Optionen ebenfalls als vielseitig. Die Klangqualität spielt für den aufgerufenen Preis auf enorm hohem Niveau, Audiomaterial wird detailliert und druckvoll wiedergegeben. Eine exzellente Wahl für DJs und mobile Veranstalter, aber auch im stationären Einsatz kann das System voll überzeugen.

Bewertung
Name
HK Audio Lucas Nano 600
Pro
  • robuster Aufbau
  • geringes Gewicht
  • vielseitig aufstellbar
  • integrierter Mixer
  • erstklassiger Sound
  • Contour-EQ
  • fairer Preis
Preis
1149 / 79 (Mono Stand) / 135 (Stereo Stand) EUR
Bewertung
(100%)
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