Test

Test: Arturia BeatStep

BeatStep ist nicht nur ein solide verarbeiteter Pad-Controller mit einer Vielzahl von Bedienelementen, sondern Arturia hat dem Gerät zusätzlich einen monophonen 16-Step-Sequenzer mit Lauflichtprogrammierung und ein USB-MIDI-/CV-Gate-Interface spendiert. Das Gerät steckt in einem stabilen Gehäuse, wobei der Metall-Unterbau für ein angenehmes Gewicht und einen soliden Stand sorgt. Die Anschlüsse befinden sich seitlich und sind mit USB(-Netzteil), MIDI-Out (mittels mitgelieferten Adapter) und CV-/Gate-Out (für analoges Equipment) erfreulich umfangreich. Die anschlag- und druckdynamischen Pads laden zum Spielen ein, wobei jeder Treffer mit einem Aufleuchten der roten Hintergrundbeleuchtung belohnt wird. Die Pads haben einen etwas härteren Anschlag und sind auch nicht die Größten ihrer Klasse, reagieren aber zuverlässig und nuanciert auf jede Berührung. Bei den Reglern handelt es sich um gerasterte Endlosregler mit angenehmem Widerstand. Langsame Drehung ermöglicht detaillierte Einstellungen und schnelle Drehung Werteänderungen in einem größeren Bereich, was seit dem letzten Firmware-Update auch zuverlässig funktioniert. Der große Regler links oben kann diverse Funktionen wie Tempo oder Lautstärke übernehmen. Die sechs Funktionstaster darunter dienen dem Starten des Sequenzers und dem Laden der Presets. BeatStep ist für seine Preisklasse überdurchschnittlich gut verarbeitet, nichts wackelt oder steht schief – hier scheint Arturia aus der Vergangenheit gelernt zu haben. 

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BeatStep als Controller

Nach dem Einschalten wird zunächst ein Init-Preset mit Standard-CC auf den Drehreglern, MMC-Befehlen auf den Transport-Tastern und Notenbefehlen auf den Pads geladen. Jedes der genannten Bedienelemente kann aber frei programmiert werden, allerdings nicht direkt am Gerät, sondern mittels MIDI-Control-Center-Software. Die Regler können MIDICC, NRPN oder RPN senden, in absolutem und relativem Modus und mit wählbaren Minimal- und Maximalwerten (auch invertiert). Allerdings geben die Endlosregler mangels LED-Kranz oder Display keinerlei visuelles Feedback über den gesendeten Wert – hier muss entweder ein Blick auf den Monitor geworfen oder allein nach Gehör geschraubt werden. Die Pads und Taster können MMC-, MIDI-CC, Noten- oder Patch-Change-Befehle senden, wahlweise nur während des Tastendrucks (Gate) oder als Schalter (Toggle). Das Ergebnis kann auf einen der 16 Speicherplätze im Gerät abgelegt werden. BeatStep ist USB class compliant, benötigt also keine speziellen Treiber und kann auch mit einem iPad (mit CCK) genutzt werden.

BeatStep als Sequenzer

Der Wechsel in den Sequenzer-Modus wird durch einen Farbwechsel von Rot auf Blau – sowohl der Cntrl-/Seq-Taste als auch der Pads – signalisiert. Durch Druck auf den Recall-Taster und das entsprechend nummerierte Pad kann nun eine der 16 gespeicherten Sequenzen geladen und gestartet werden. Die Pads bilden einen Lauflicht-Sequenzer ab, der aktuell gespielte Step wird durch eine rote LED angezeigt. Durch Druck auf das jeweilige Pad können einzelne Steps ausgeschaltet werden, die blaue LED erlischt dann. Die Sequenz kann auch verkürzt und ein Teiler zwischen Viertel und 1/32 gewählt werden. Zu beachten ist allerdings, dass dies die Sequenz sofort auf Step 1 zurücksetzt und eine laufende Sequenz daher aus dem Takt geraten kann. Mit den Reglern kann die Tonhöhe des jeweiligen Steps über vier Oktaven eingestellt werden. Auch hier muss mangels Werte-Anzeige nach Gehör gearbeitet werden, wobei dies aber durch das Senden der jeweiligen Note bei jeder Reglerbewegung erleichtert wird. In der Software kann die Sequenz auch detailliert bearbeitet werden. Es stehen verschiedene Ton-Skalen zur Verfügung, einschließlich einer erstellbaren User-Skala. Die Sequenz kann entweder über den großen Regler oder externe Notenbefehle (via USB) transponiert und zudem rückwärts, alternierend oder in zufälliger Reihenfolge abgespielt werden. Zusätzlich kann man den globalen Swing-Faktor, die Notenlänge und Legato einstellen. Die Velocity-Werte sind leider nicht editierbar, aber vielleicht überrascht Arturia ja noch mit einem weiteren Update. Beat-Step kann sowohl als Master und als Slave synchronisieren, wobei Letzteres mangels MIDI- oder Gate-Eingang leider nur mittels USB möglich ist. Während laufender Sequenz kann übrigens auch in den Controller-Modus umgeschaltet werden, um zum Beispiel Parameter des angesteuerten Synthesizers anzupassen.

Fazit

Alleine als Controller wäre der Beat-Step schon sein Geld wert. Aufgrund der Zusatzfunktion als Step-Sequenzer und USB-to-MIDI-/CV-Gate-Interface kann ihm aber ein hervorragendes Preisleistungs-Verhältnis attestiert werden. Insofern relativiert sich auch die genannte Kritik, die eher als eine Anregung für einen BeatStep Pro verstanden werden sollten.

Bewertung
Name
Arturia BeatStep
Website
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • parallel als Controller und Sequenzer nutzbar
  • CV-/Gate-Interface
Contra
  • Sync nur via USB
  • kein visuelles Feedback der Regler
Preis
99 EUR
Bewertung
(100%)
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