Test

Eventide Tverb

Wir schreiben das Jahr 1977. David Bowie ist in den Hansa-Studios, um sein Album „Heroes“ aufzunehmen. Beim Titeltrack stößt Tontechniker Tony Visconti auf ein Problem: Es ist nur noch eine Bandmaschinenspur frei, um den Gesang mit sämtlichen Variationen und Effekten festzuhalten. Darum positioniert Visconti drei Mikrofone im großen Hansa-Aufnahmeraum, der historischen Meistersaal-Konzerthalle. Das Erste steht genau vor Bowie, ein Kompressor gibt der Stimme die nötige Fülle. Die beiden anderen Mikros sind weiter hinten im Raum platziert, fangen also auch den Raum mit ein. Ihnen nachgeschaltet folgen Gates. Die Geräte sind so eingestellt, dass sie sich nur während des Refrains öffnen. Hier singt Bowie lauter als in den Strophen.

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Mit dem Tverb haben Eventide und Tony Visconti eine detaillierte Nachbildung des oben beschriebenen Setups geschaffen. Das Direktmikrofon bietet drei Richtcharakteristiken plus Hoch- und Tiefpassfilter. Anschließend folgt ein gut ausgestatteter Kompressor im Signalweg. Die Raummikros lassen sich frei im virtuellen Meistersaal verschieben. Sein Klangcharakter kann mittels Höhen- und Tiefen-EQ sowie Parametern für Diffusion und Abklang variiert werden. Die Gates lassen sich flexibel an verschiedene Anwendungszwecke und Mikro-Positionen anpassen. Pegelsektionen mit Pan-, Mute-, Solo- und Phasen-Optionen dienen der Zusammenführung sämtlicher Spuren.

Fazit
Auf den ersten Blick mag das Tverb wie ein Spezialist für Gesangseffekte wirken, tatsächlich ist das Plug-in aufgrund der variablen Mikro-Aufstellung, dem abwandelbaren Raumklang und hochwertigen Bearbeitungsstufen aber sehr vielseitig einsetzbar. Egal ob als Lieferant von voluminösem, realistischem Hall oder für Spezialanwendungen, das Tverb macht dank seines exzellenten Sounds stets eine erstklassige Figur.

Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 296 Euro

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