Top 11: Die besten kostenlosen Plugins für Overdrive, Distortion, Saturation & Co.

Geschrieben von Kai Chonishvili
30.05.2017
16:48 Uhr

Kai Chonishvili widmet sich wieder dem Thema Freeware und zeigt die besten kostenlosen Plugins (Windows & Mac) zum Thema Übersteuerung - also Distortion, Overdrive, Saturation, Gitarrenverstärker etc. Neben elf grandiosen Plug-ins gibt es in diesem Artikel auch ein inspirierendes Video, in dem der Autor mehrere Plug-ins auf kreative Weise einsetzt.

(Bild: Screenshot)

Platz 11: Metasonix TM-7 von Trevor Gavilan

Die Hardware-Prozessoren aus dem Hause Metasonix stechen allein schon durch das Design, dem konsequenten Einsatz brutaler Röhren und dem Hang zum aggressiven Sound völlig heraus. Trevor Gavilan nahm sich dem G1000 Röhren-Verstärker von Metasonix an und portierte Elemente dieses Röhren-Verzerrers ins virtuelle Format von Native Instruments Reaktor, namentlich Metasonix TM-7. Allerdings handelt es sich bei Metasonix TM-7 nur um eine lockere Inspiration und keine akkribische Emulation. Zu dem Reaktor-Ensemble gibt es wenig zu sagen, da der Klang schlicht und einfach verbogen und brutal ins Jenseits geschickt wird. Dabei ist es beinahe egal, an welchem Regler man dreht, der aggresive Sound steht prompt vor der Tür.

Fazit

Metasonix TM-7 von Trevor Gavilan ist ein Spaß-Verzerrer der frischen Art und sollte unbedingt einmal getestet werden. Wer auf der Suche nach einem krassen Verzerrer mit viel Eigenleben ist, wird mit Metasonix TM-7 glücklich werden. Das Ensemble läuft unter NI Reaktor und dem kostenlosen NI Reaktor Player.

(Bild: Screenshot)

Platz 10: Audified Live Guitar and Bass Bundle LE 

Dieses Bundle beinhaltet die Plug-ins ampLion Free, GK Amplification 2 LE und inTone 2 Lite von Audified.

Audified ampLion Free

ampLion Free integriert eine detailreiche Emulation des Mesa Boogie Recitifier, der insbesondere in der Rock- und Metal-Szene äußerst gefragt ist. Der virtuelle Vorverstärker wartet mit fünf Kanälen, einer vierbandigen Klangregelung und einem Federhall auf. Durch die Umschaltmöglichkeit zwischen Röhre und Transistor zeigt sich die Nachbildung des Gitarrenverstärkers auch in puncto Verzerrung flexibel. Des Weiteren können Sie auf die Mikrofonierung der beiden Lautsprecher Einfluss nehmen: So lassen sich nicht nur die horizontale und vertikale Position der Mikrofone und ihr Abstand zum Lautsprecher, sondern auch die jeweiligen Winkel beliebig einstellen. Da die beiden Verstärker individuell im Stereopanorama platziert werden können, sind auch sehr breite Gitarrenwände möglich.

Darüber hinaus umfasst die Ausstattung des Plug-ins ein Noise Gate sowie eine Lernfunktion zur automatischen Anpassung der Ausgangslautstärke. Dank verschiedener Qualitätsstufen können Sie auch die Ressourcenlast des Gitarrenverstärkers anpassen, sodass er auch auf betagteren Rechnern mit geringen Latenzen betrieben werden kann.

Fazit

Mit AmpLion Free ist Audified ein großer Wurf gelungen, denn dieses Plug-in rockt! So weiß das virtuelle Gitarren-Setup durch einen ausgesprochen dynamisch spielbaren und druckvollen Klang sowie eine bemerkenswerte Vielseitigkeit zu begeistern. Auch die aufgeräumte Bedienoberfläche verdient ein dickes Lob. Ein Amp-Simulator, der Lust auf mehr macht!

Dieser Kurztest von Mario Schumacher ist in unserer Heft-Ausgabe 68 erschienen.

Audified GK Amplification 2 Pro

Dank ihres erdigen Sounds erfreuen sich die Bassverstärker aus dem Hause Gallien-Krueger insbesondere im Rock-Lager einer enormen Beliebtheit. Zu den bekanntesten Anwendern gehören Flea (Red Hot Chili Peppers), Tony Kanal (No Doubt), Duff McKagan (Velvet Revolver) sowie Justin Chancellor (Tool). In Zusammenarbeit zwischen Gallien-Krueger und Audified entstand das Plug-in GK Amplification 2, das einige der beliebtesten Verstärker und Lautsprecher des Herstellers emuliert. Die klar strukturierte Bedienoberfläche beherbergt ein Verstärkermodul mit drei verschiedenen Modellen mit individuellen Einstellmöglichkeiten, wobei auch die Filter und Equalizer der Originale nachgebildet werden. Für die beiden Lautsprechermodule stehen verschiedene Typen zur Auswahl, die mithilfe von jeweils einem Mikrofon abgenommen werden können. Dank eines Angebots von acht gängigen Recording-Mikrofonen und der Möglichkeit, das angewählte Modell frei zu platzieren, lässt sich auch hier der Klang flexibel anpassen.

Neben der Pro-Version von GK Amplification 2 ist ferner eine Standard-Version mit nur einem Lautsprecher erhältlich. Das puristische Konzept der beiden Plug-ins hat freilich seine Beschränkungen: So vermisst man Effektpedale und Rack-Prozessoren wie in IK Multimedia Ampeg SVX oder NI Guitar Rig. Insbesondere ein Kompressor, Delay und Hall sowie ein Stimmgerät wären eine willkommene Erweiterung.

Fazit

GK Amplification 2 Pro weiß mit einer intuitiven Bedienoberfläche sowie eines kraftvollen, dynamischen Klangs zu punkten, der dem der Hardware-Vorbilder erstaunlich nahe kommt. Angesichts dieser Liebe zum Detail sieht man gerne über die kleinen Mängel des Plug-ins hinweg. Wenn Sie einen Bass-Amp-Simulator suchen, der sich auf das Wesentliche konzentriert, stellt dieser eine interessante Alternative zu den Platzhirschen in diesem Segment dar.

Dieser Kurztest von Mario Schumacher ist in unserer Heft-Ausgabe 75 erschienen.

(Bild: Screenshot)

Platz 9: Audio Damage FuzzPlus 3

Audio Damage bietet bereits seit längerem die Nachbildung eines Vintage-Verzerrer-Pedals unter dem Namen FuzzPlus kostenlos an. Mit FuzzPlus3 ist jetzt der vollständig überarbeitete Nachfolger veröffentlicht worden, der neben einer neuen Benutzeroberfläche auch zahlreiche neue Funktionen bietet. Den Kern des Plug-ins bildet weiterhin die Verzerrereinheit, die frühe Fuzz-Gitarrenfußtreter nachmodelliert. Die Stärke der Verzerrung ist mit dem in der Mitte platzierten großen Drehregler einstellbar. Hinzugekommen ist ein resonanzfähiges Tiefpassfilter, das laut Entwickler dem mittlerweile legendären Filter des Analog-Synthesizers Korg MS20 nachempfunden wurde. Wie schon beim Original darf man auch hier also keine technisch saubere Filterung des Eingangssignals erwarten, sondern es dröhnt eher dreckig und angezerrt aus den Boxen. Insbesondere bei aufgedrehter Resonanz kann das Plug-in auch ordentlich fies klingen. Wem das noch nicht reicht, nutzt den ebenfalls neu hinzugekommenen Feedback-Regler. Hiermit wird die Rückführung des Ausgangssignals in den Signalweg geregelt – auch dies ist ein typischer Trick bei alten und neuen Analog-Geräten, um mehr Druck und Schmutz in das Klangbild zu bekommen. Mit dem Level-Regler wird das ganze dann wieder auf einen angemessenen Pegel gebracht. Positiv zu erwähnen ist, dass FuzzPlus 3 sowohl in 32bit als auch 64 bit in den Formaten VST, VST3 und AU erhältlich ist und sogar Surround-Unterstützung bietet – eine Seltenheit bei kostenlosen Plug-ins!

Fazit

Dank überzeugend nachmodelliertem Verzerrer-Pedal, MS20-Tiefpassfilter und Feedback-Schleife kann FuzzPlus 3 z.B. Gitarren, Bässe oder Drumloops wahlweise ordentlich durch die Mangel nehmen oder auch nur etwas dreckiger klingen lassen – bei Bedarf sogar in 7.1 Surround.

Dieser Kurztest von Jan Wilking ist in unserer Heft-Ausgabe 116 erschienen.

(Bild: Screenshot)

Platz 8: Audio Assault HeadCrusher Free

Audio Assault ist eine Simulation eines analogen Sättigungs-Effektes, das von warmen Übersteuerungen bis zu heftigen Verzerrungen reicht. Während die kostenpflichtige große Version mit fünf virtuell-analoge Sättigungs-Typen aufwartet, arbeitet HeadCrusher Free lediglich mit einer Charakteristik. Die Bedienung ist denkbar einfach: über den Drive-Regler wird das Eingangssignal in die Übersteuerung gefahren, die Kompensation der Lautstärke erfolgt über den Output-Parameter. Um die Klangfarbe zu bestimmen, gibt es den Tone-Paramter, der ein dunkles bis helles Klangbild schafft. Ebenfalls zu finden ist ein Hoch/Tiefpass-Filter, um Frequenzenden zu beschneiden. Klanglich spielt HeadCrusher Free im soliden Mittelfeld mit. Obwohl die harmonische Sättigung überzeugend gelingt, so reagieren die Parameter manchmal zu sensibel und das ausgewogene Klangbild geriet ins Wanken.

Fazit

HeadCrusher Free von Audio Assault eignet sich hervorragend zum Verdichten von Gruppen-Spuren mit einer ordentlichen Portion harmonischer Verzerrungen. 

(Bild: Screenshot)

Platz 7: Voxengo Tube Amp

„Sound with a soul“ ist die Devise von Voxengo. Auch Tube Amp, das neueste frei erhältliche Plug-in des Herstellers, verspricht, Ihren Signalen mehr Seele und analoge Wärme zu verleihen. Der virtuelle Röhrenverstärker simuliert das charakteristische Klangverhalten von Triodenröhren, die oft in Mikrofon-Preamps verbaut werden. Mit zwei Betriebsarten zeigt er sich sowohl für moderate Sättigungseffekte als auch für eine starke Verzerrung gewappnet, die sich insbesondere zur Bearbeitung von Gitarrenaufnahmen eignet. Während Sie die Verstärkung mithilfe des Drive-Parameters fein dosieren können, beeinflusst der Bias-Regler das Obertonspektrum. Ein Tiefpassfilter mit regelbarer Grenzfrequenz hilft zudem, den Klang einer Triode geringerer Qualität nachzubilden. Für eine noch stärkere Übersteuerung können Sie eine zusätzliche Sättigungsstufe zuschalten. Tube Amp leistet hervorragende Dienste, um Einzelsignalen wie Gitarren-, Bass- und Gesangsaufnahmen zu mehr Wärme und Charakter oder auch Biss zu verhelfen. Aber auch bei der Lautstärkemaximierung von Mixen kann das Plug-in seine Stärken ausspielen.

Wie man es von Voxengo gewohnt ist, wartet auch Tube Amp mit einem bis zu achtfachen Oversampling und komfortablen Ausstattungsmerkmalen wie einer Undo/Redo-Historie und einer A-B-Vergleichsfunktion auf. Dank des flexiblen Kanalroutings sind außerdem ein Multikanalbetrieb sowie eine unabhängige Bearbeitung des Mitten- und Seitensignals möglich.

Fazit

Als feinfühlig zwischen leichter Sättigung und bissiger Verzerrung einstellbarer virtueller Röhrenverstärker stellt Voxengo Tube Amp nicht weniger als ein essenzielles Mixwerkzeug dar. Sie erhalten damit ein hervorragendes Plug-in zum freien Download, das dank seiner hervorragenden Klangeigenschaften, seiner Vielseitigkeit und seines vorbildlichen Bedienkomforts auch mit einem Preisschild von 50 Euro überzeugen würde.

Dieser Kurztest von Mario Schumacher ist in unserer Heft-Ausgabe 49 erschienen.

(Bild: Screenshot)

Platz 6: Tritik Krush

​Tritik Krush, die Entwickler des innovativen Resonator-Effekts Moodal, haben mit Krush jetzt auch ein Freeware-Plug-in im Angebot. Bei Krush handelt es sich um eine Mischung aus digitalem Verzerrer und Multimodefilter, gepaart mit einem Modulator sowie der Möglichkeit der Parallelbearbeitung. Die Verzerrersektion umfasst regelbaren Drive, Bitcrusher und Downsampler, um digitalen Schmutz und Artefakte hinzuzufügen. Es folgt das resonanzfähige Filter, das wahlweise als Hochpass oder Tiefpass betrieben werden kann. Sowohl die Stärke der Verzerrung, des Bitcrushers und Downsamplers als auch die Filterfrequenz und -resonanz können Sie mit einem LFO modulieren, wobei die Modulationsstärke auch optisch beim jeweiligen Parameter angezeigt wird. Der LFO bietet die Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck und Rauschen und kann zum Songtempo synchronisiert werden oder frei laufen, wobei die Frequenz von 0,01 Hz bis hin zu 10 kHz reicht. Dank der dry/wet-Fader können Sie den Effekt auch nur dem Originalsignal leicht hinzumischen, um beispielsweise statischen Flächensounds zu mehr Bewegung zu verhelfen. Entsprechend enthalten die 25 mitgelieferten Presets neben typischen Bitcrusher-Effekten wie digitalen Verzerrern und LoFi-Sounds auch subtilere Varianten, die hervorragend mit atmosphärischen Klängen funktionieren. Einzelne Parameter lassen sich einfrieren und bleiben so beim Umschalten von Presets erhalten. Benutzerfreundlich ist auch die frei skalierbare Oberfläche.

Fazit

Krush ist nicht nur ein einfacher Bitcrusher für digitale Verzerrung und Lofi-Sounds. Dank Multimodefilter und LFO mit weitem Frequenzbereich sorgt der Effekt auch für interessante Modulationen von Flächenklängen und Atmosphären, wobei aufgrund der dry/wet-Fader auch subtile Bearbeitung ohne aufwändiges Routing möglich ist. 

Dieser Kurztest von Jan Wilking ist in unserer Heft-Ausgabe 126 erschienen.

(Bild: Screenshot)

Platz 5: brainworx bx_rockrack  V3 Player

Wer kennt sie nicht, die bx_rockrack-Amp-Simulation aus dem Hause brainworx? Mit dem bx_rockrack V3 Player koppelt das Team um Dirk Ulrich jetzt eine tolle Starter-Version mit drei Amps und 26 Presets aus. Die Oberfläche ist zwar mit der Vollversion identisch, doch können keine Parameter justiert werden, stattdessen gibt es nur eine regelbare Lautstärke-Kontrolle. Das tolle jedoch ist, dass alle Presets auf das Original zurückgreifen und man entsprechend mit einem hammermäßigen Klang belohnt wird, den man jedoch nicht verändern kann. Zur Wahl stehen Presets mit Verstärkern wie Marshall JCM800, ENGL 530, Mesa Boogie Rect-O-Verb, Marshall 1960TV und viele weitere.

Fazit

Mit seinem direkten und ausgesprochen organischen Klang setzt bx_rockrack V3 Player in puncto Realismus Maßstäbe. Dabei fängt es nicht nur den erstklassigen Sound, sondern auch das dynamische Spielgefühl der nachgebildeten Verstärker auf eindrucksvolle Weise ein. Eine echte Empfehlung für alle, welche die Unmittelbarkeit eines echten Amps schätzen und einfach losrocken möchten! Wer die volle Parameter-Kontrolle haben will, muss auf die kostenpflichtige Variante austeigen.

(Bild: Screenshot)

Platz 4: LVC Audio PhreePhuzz

„Simpel zu bedienen und effektiv in der Anwendung“, so lässt sich LVC Audio PhreePhuzz am besten beschreiben! Das Plug-in für Windows und Mac ist ein Sättigungs-Effekt, der mit sechs Charakteristiken arbeitet und nur drei Parameter zur Bedienung benötigt. Das Eingangslevel und der Grad der Sättigung bestimmen die harmonischen Verzerrungen, die jedem Sound eine interessante Textur verpassen. Beats lassen sich druckvoller gestalten, während Vocals von einem rauen Touch profitieren. In Reihe geschaltet macht es besonders Spaß, die unterschiedlichen Charakteristiken auszureizen. Durch das Fehlen eines Dry/Wet-Reglers muss man sich jedoch über DAW-Umwege ein Effekt-Rack basteln, damit man ein Mischverhältnis mit dem Original herstellen kann. Intern werkeln übrigens die Algorithmen des kostenpflichtigen Vorverstärker-Plug-ins PreAMPed.

Fazit

LVC Audio PhreePhuzz kann trotz seines beschaulichen Auftreten begeistern, denn neben dem sehr guten Klang sorgen die unterschiedlich klingenden Sättigungs-Typen für viel Spielraum. Von subtilen Texturen bis zur harrschen Verzerrung eignet sich PhreePhuzz für die tägliche Anwendung.

(Bild: Screenshot)

Platz 3: Shattered Glass Audio SGA1566

Shattered Glass Audio hat mit SGA1566 einen modellierten Vintage-Röhren-Vorverstärker am Start, der ordentlich Dampf macht. Über die Input- und Gain-Regler wird das anliegende Signal in die Übersteuerung gebracht, wodurch harmonische Verzerrungen entstehen. Der 2-Band-EQ kann entweder vor oder nach der Sättigung die Klangregelung übernehmen. Die Lautstärke-Kompensation erfolgt mit dem Output-Regler. Das war's dann auch schon mit den Parametern für den Sättigungs-Effekt.

Fazit

Wenn man den High-Quality-Modus aktiviert, wird man beim Shattered Glass Audio SGA1566 mit einer astreinen Sättigung belohnt, die sich von kostenlosen Vertretern deutlich abhebt. Auf die klangliche Spitze treiben lässt sich dies durch aktivieren des 4-fachen Oversamplings. Allerdings ist die CPU-Auslastung ab dann auch exorbitant hoch und sowieso im höheren Bereich. SGA1566 eignet sich aufgrund seiner hervorragenden Qualität für Bus-Spuren, Mixing-Anwendungen und dem gezielten Sounddesign - doch einen ordentlichen Rechner sollte man parat haben!

(Bild: Screenshot)

Platz 2: Saturation Knob

Mit dem Saturation Knob hat der Hersteller Softube neben zahlreichen kommerziellen Plug-ins auch einen kostenlosen Sättigungseffekt im Angebot. Die Installation ist etwas aufwendiger, da Sie den Hauptinstaller mit allen Softube-Plug-ins herunterladen müssen und dann erst entsprechend auswählen können. Der Aufwand lohnt sich allerdings, da der Saturation Knob wirklich gut klingt. Wie der Name vermuten lässt, ist die Oberfläche sehr übersichtlich ausgefallen, zentrales Bedienelement ist der große Saturation-Knopf. Hiermit regeln Sie, wie stark das Eingangssignal verzerrt werden soll. Von leichter Sättigung bis hin zu brutalem Crunch ist hier alles möglich. Ein zusätzlicher virtueller Kippschalter ermöglicht eine Anpassung des Effekts. Keep Low nimmt die tiefen Frequenzen aus der Bearbeitung heraus. So können Sie z.B. einen Drumloop oder eine Bassline anzerren, ohne den Bassbereich zu verwaschen. Das Gegenstück bildet Keep High. Hiermit schützen Sie die hohen Frequenzen und vermeiden einen zu spitzen und anstrengenden Klang. Neutral dagegen schickt das gesamte Frequenzspektrum durch den Verzerrer. Der Saturation Knob ist kostenlos als VST, AU oder AAX-Plug-in oder als kostenpflichtige Rack-Extension für Reason erhältlich.

Fazit

Der Saturation Knob des renommierten Herstellers Softube überzeugt mit einfacher Bedienung und einem sehr guten Grundklang. Auch bei starker Verzerrung klingt der Effekt noch rund und satt mit analogem Charakter. Besonders gut hat uns aber die leichte Sättigung gefallen, mit der Sie unter Verwendung der Keep Low-Funktion Drumloops und Basslinien anfetten können, ohne den Kick und Punch zu verlieren. Aber auch in zahlreichen anderen Anwendungsszenarien macht der Saturation Knob klanglich eine gute Figur und sollte daher in keinem Plug-in-Ordner fehlen!

Dieser Kurztest von Jan Wilking ist in unserer Heft-Ausgabe 132 erschienen.

(Bild: Screenshot)

Platz 1: Guillotine 2 von Stephen Reid

Guillotine 2 von Stephen Reid ist ein Reaktor-Ensemble und arbeitet als Sättigungs-Effekt. Als Vorbild nahm sich der Entwickler den edlen virtuellen Sättiger Soundtoys Decapitator, der schon seit langem als Industriestandard gilt. Zwei Sättigungs-Engines, ein Kompressor sowie ein Bias-Regler zaubern im Handumdrehen eine druckvolle und harmonisch-verzerrte Textur, die sich ideal für Beats und Summenspuren eignet. Mithilfe des Tone-Regler wird das Klangbild entweder dunkler oder heller gemacht. Ein Hoch- und Tiefpass-Filter runden die Ausstattung ab.

Fazit

Guillotine 2 erinnert stark an Soundtoys Decapitator, denn wie auch beim Vorbild klingt die Sättigung einfach bei jeder Einstellung sau gut. Natürlich kann man es auch übertreiben, aber die feine Abstimmung des Entwickler zahlt sich definitiv aus. Wer kein Problem mit Reaktor als Plug-in-Umgebung hat, findet mit Guillotine 2 einen echten ''Go to''-Sättigungs-Effekt für jede Situation.

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