Ratgeber

Klingen wie The Prodigy in 15 Schritten: Mit Zampler Model 1978

Bassmonster, Wuchtbrumme, Rampensau … der Korg MS-20 aus dem Jahre 1978 ist der geborene Rockstar, denn aus seinen beiden Filtern röhrt es, dass es nur so kracht! So ist es kein Wunder, dass Artists wie The Prodigy, Daft Punk, Deadmau5 und Aphex Twin auf den Synthesizer schwören. Freuen Sie sich auf ein Soundset mit 64 erlesenen Bässen und Synth-Patches mit dem Prädikat „einmalig“. In unserem folgenden Workshop darf das Soundset Model 1978 in einem knackigen Big-Beat-Track im Stil von The Prodigy die Muskeln spielen lassen.

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1 Breakbeats

Obwohl Hits von The Prodigy wie „Firestarter“, „Smack My Bitch Up“ und „Omen“ auf Drum-&-Bass-typische Breakbeats setzen, bewegen sie sich in einem Tempo zwischen 130 und 140 BPM. Für unseren Big-Beat-Track erstellen wir ein neues Projekt mit 136 BPM. Wir beginnen mit dem Groove. Das Plug-in XLN Audio XO bringt mit „Detonator“ ein passendes Preset mit.

2 Voodoo Beats

Damit wir den Groove in der DAW ändern können, exportieren wir den Beat in Form von MIDI-Daten. Die Bassdrum spielt auf den Achtelzählzeiten 1 und 4 und die Snare auf 3 und 8. Durch leiser gespielte Snare-Schläge (Ghost Notes) auf den Sechzehntelzählzeiten 8, 10, 11, 12 und 14 erhält unser Pattern den Breakbeat-typischen Charakter.

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3 Drive und Dreck

Die Hi-Hat sorgt durch eingestreute Sechzehntelsalven für den gewünschten Drive. Mehr Druck erhält der Beat durch eine Parallelkompression mit dem Plug-in Goodhertz Vulf Compressor, das sich bestens eignet, um Drums einen dreckigeren Sound zu spendieren. Programmierte Beats wie dieser können durch das Layering mit Drumloops lebendiger klingen.

4 Layering

Wir greifen auf einen Beat aus dem Sample-Paket „Loopmasters Dread Recordings Vol 1: Titan“ zurück. Um den 174 BPM schnellen Loop möglichst artefaktfrei an das Projekttempo anzupassen, bietet sich das REX2-Format an. Damit der Beat auch rhythmisch zu dem programmierten Groove passt, verschieben wir die Slices entsprechend .

5 Bass 1

Auch bei dem Bass ist Layering angesagt. Hier kombinieren wir zwei Klänge aus dem Soundset Model 1978. Laden Sie dazu Zampler//RX in Ihrer DAW, um dann auf Load Bank zu klicken. Nun ist die Datei „Zampler Model 1978.fxb“ anzuwählen. Für eine treibende Bassline nutzen wir das Patch 005: BS Degraded. Deaktivieren Sie den Arpeggiator sowie den Delay-Effekt.

6 Bass 2

Für einen mittigeren und präsenteren Klang jagen wir den Bass durch das Distortion-Plug-in d16 Devastor 2. Die abgebildete Bassline sorgt im Zusammenspiel mit dem Beat für einen treibenden Groove. Als unterstützender zweiter Bass kommt das Preset 014: BS Jimminy zum Einsatz. Bei dem achttaktigen Pattern wird jeweils die erste Viertelnote betont.

7 Lead-Sound

Des Weiteren spielt der Bass jede zweite Viertelnote in jedem ungeraden Takt sowie auf der letzten Achtelzählzeit des dritten Takts. The Prodigy verwenden gerne kreischende Lead-Klänge, um Grooves aufzulockern. Das Preset 034: LD Let Loose liefert eine gute Grundlage dafür. Zunächst aktivieren wir den Wiedergabemodus Mono.

8 Smack My Pitch Up

Stellen Sie außerdem die Pitch-Bend-Intensität (Bend Up / Down) auf 12. Des Weiteren sind die gezeigten Zuweisungen in den Zeilen 5 und 7 der Modulationsmatrix vorzunehmen. Die Rate von LFO 2 erhöhen wir auf 8.0 Hz. Spielen Sie mit diesem Sound gehaltene Noten und machen Sie dabei von dem Pitchbend-Regler Gebrauch. Aftertouch steuert dabei das Vibrato.

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9 Riff

Die Effekte NI Replika XT und IK Multimedia TR5 CSR Hall spendieren dem Sound mehr Räumlichkeit. Wie wäre es nun mit einem markanten Riff? Für diese Aufgabe bringen wir das Patch 029: LD Guitar Hero ins Spiel und reduzieren den Glide-Wert auf 38%. Das gezeigte Riff mit Vibrato auf den längeren Noten klingt erst durch ein Delay so richtig raumfüllend.

10 Funky Shit

NI Replika X liefert dabei ein hypnotisches Ping-Pong-Delay mit einer punktierten Achtelnote als Delay-Zeit. Ein paar organische Akzente gefällig? Zu diesem Zweck nutzen wir ein paar Instrumenten-Loops aus den Sample-Packs der Serie „Lost Tapes“ von Freshtone. So sorgt ein Wah-Wah-Gitarren-Riff mit gedämpften Noten für eine Prise Funk.

11 Lead-Sound 2

Dabei passen wir das Tempo des Loops mit der Time-Stretching-Funktion von Cubase automatisch an das Projekttempo an. Auf dieselbe Weise bauen wir ein einfaches Wah-Wah-Lick ein, wobei wir dieses transponieren, sodass es mit unserer Bassline harmoniert. Im Break des Tracks gibt der Lead-Sound 045: LD Sober die Akkordwechsel vor. Der in unserem Riff verwendete Klang folgt diesem.

12 Abwechslung im Break

Einzelne Noten des Riffs werden von dem Patch 06 LD Retrologic hervorgehoben, für das wir den Mono-Modus aktivieren. Das Preset 07 PD Flashing setzt hingegen mit pulsierenden gehalten Noten Akzente. Dabei erhöhen wir die Attack-Zeit der Lautstärkehüllkurve auf 85% und aktivieren für einen atmosphärischen Klang den Reverb-Effekt von Zampler//RX.

13 Abgeh-Part

Der Break geht in einen treibenden Part über. In diesem folgt auch der bewährte Bassklang 014: BS Jimminy den Akkordwechseln. Unseren ersten Bass-Sound 005: BS Degraded ersetzen wir hingegen durch einen anderen Klang, der eine Bassline mit prägnanten Pitch-Bends spielt. Laden Sie das Preset 016: BS Metropolis und deaktivieren Sie den Wiedergabemodus Mono.

14 Bassline

Stellen Sie die Bend-Werte jeweils auf 12 und reduzieren Sie Cutoff auf 50% und Reso für einen dumpferen Sound auf 0%. Reduzieren Sie zudem die Modulationsintensität des ersten Eintrags in der Matrix auf 0, sodass die Anschlagsstärke die Filterfrequenz nicht beeinflusst. Die abgebildete achttaktige Bassline klingt besonders durch die Pitch-Bends sehr dynamisch.

15 Ausschmücken

Mit einem Shaker-Loop aus dem Freshtone-Fundus steigert sich der finale Part des Tracks auch rhythmisch. Für zusätzliche Würze sorgen gezielt eingestreute Vocal-Samples von Singomakers und Native Instruments . Die Shouts „Hey, hey, hey“ wecken dabei Erinnerungen an The Prodigy's „Firestarter“. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß beim „Fire starten“!

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Die Model 1978 Soundbank ist für 12,49 Euro erhältlich auf www.zamplersounds.com

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