Willkommen zu einem Workshop, der über die traditionelle Nutzung von Hall hinausgeht. Reverb ist oft der unsichtbare Held im Mix – er gibt Instrumenten und Stimmen ihren Platz im Raum und sorgt für Weite. Aber was, wenn wir Reverb nicht nur als eine Simulation von Akustik, sondern als eigenständiges, klangformendes Instrument betrachten?
Genau hier kommt der Shimmer-Hall ins Spiel ...
In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf LiquidSonics Tai Chi, ein Plugin, das diese beiden kreativen Ansätze meisterhaft vereint. (Bild: Beat)
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Shimmer-Hall ist eine besondere Art von Halleffekt, die einen harmonischen Nachhall erzeugt, der sich um eine Oktave oder mehr nach oben verschiebt. Dieser Effekt fügt dem Klang eine ätherische, schwebende und oft überirdische Dimension hinzu. Ursprünglich oft durch eine Kombination aus Pitch-Shifting und Reverb erzielt, ist Shimmer-Hall heute ein festes Feature in vielen modernen Hall-Plugins. Er ist besonders beliebt in Genres wie Ambient, Epic Music und Filmmusik, wo er dazu beiträgt, weite, träumerische Klanglandschaften zu erschaffen.
In diesem Workshop konzentrieren wir uns auf LiquidSonics Tai Chi, ein Plugin, das diese beiden kreativen Ansätze meisterhaft vereint. Egal ob du schwebende Piano-Texturen für Ambient erschaffen oder epische Gesangsparts ohne Matsch produzieren möchtest – Tai Chi bietet die Werkzeuge, um Reverb als klanggestaltendes Element zu nutzen.
1 Schimmernder Hall: Dank der integrierten Chorus-Shimmer-Effekte eignet sich Tai Chi hervorragend, um Pianoklänge in schimmernde Texturen für Ambient und Co. zu verwandeln. Spiele eine nicht zu komplexe Pianosequenz ein oder nutze einfach die Audiodatei „Emotional Piano“ aus den Heft-Daten. Das Preset Golden Room ist ein guter Start. Stelle Dry / Wet mittig ein. (Bild: Beat)
2 Reverb im Takt: In der Master-Sektion sorgt eine Reverb Time von 7.36 sec für einen dichten, langen Hall. Durch ein Pre-delay von 1/8 D setzt der Halleffekt nach einer punktierten Achtelnote ein. Wähle für die Reflections den Modus Nonlin. Env, mit den gezeigten Einstellungen. Wechsle danach zu der Fidelity-Seite und stelle in der Shimmer-Sektion Level auf 8.0. (Bild: Beat)
3 Klang in Bewegung: Dadurch erhält das Piano einen schimmernden, um eine Oktav nach oben transponierten Nachhall. Die schwebende Qualität des Halls kannst du mit den beiden Chorus-Effekten unterstreichen, die wir wie auf dem Bild anpassen. Justiere dann die Advanced- und Equaliser-Parameter, sowie die Multiband Reverb Time Multiplier nach Belieben. (Bild: Beat)
4 Hall unter Kontrolle: Während beim Piano der Hall fließen darf, braucht es bei Vocals mehr Kontrolle. Ein dichter, langer Hall kann auf Gesang (z. B. bei Synthwave) sehr beeindruckend klingen – doch geht die Verständlichkeit dabei schnell verloren. Tai Chi bietet dafür eine elegante Lösung: Die Ducking-Funktion senkt die Reverb-Lautstärke automatisch, sobald Gesang einsetzt. (Bild: Beat)
5 Ducking: Lade eine Gesangsaufnahme oder einen Vocal-Loop deiner Wahl und aktiviere Tai Chi als Insert-Effekt mit dem Preset Golden Room. Wähle dann den Reflections-Modus Hall, erhöhe Reverb Time auf 8.00 sec und stelle Dry / Wet mittig ein. In der Dynamics-Sektion wählst du Reverb als Ziel und aktivierst den Duck-Modus – damit wird nur die Hallfahne beeinflusst. (Bild: Beat)
6 Transparenz trotz Tiefe: Für etwas mehr Druck, ladet ihr im Effektbereich von Vital die Module Distortion und Compressor. Erstes stellt ihr auf Sine Fold und dreht Drive auf 3.5 dB. Dazu aktiviert ihr dort das Lowpass-Filter in Post mit dem Cutoff auf 800 Hertz. Den Compressor nutzt ihr dahinter im Multiband-Modus und dreht dort das Low-Band auf 13 dB. (Bild: Beat)