Test

Samson Graphite 25

Das Graphite 25 soll trotz kompakter Maße alles mitbringen, was Musiker und Produzenten zur Bedienung moderner DAWs benötigen. Im Gegensatz zu gängigen „Zwergen-Controllern“ verfügt das Gerät über ausgewachsene Tasten, die neben Anschlagdynamik auch Aftertouch beherrschen. Als weitere Komponenten gibt es Pitch- und Mod-Räder, Drum-Pads, Endlos-Drehregler, Taster und einen Fader, viele Elemente lassen sich mehrfach belegen. Zur Programmierung ist, zumindest für Windows, zwar ein Editor vorhanden.

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Die 25 normal-großen, halb-gewichteten Tasten des Graphite 25 kommen haptisch vielleicht nicht ganz an Edel-Klaviaturen von etwa Fatar heran, für einen Budget-Controller ist das Spielgefühl aber dennoch hervorragend. Die Anschlagdynamik lässt sich zwischen sieben verschiedenen Kurvenformen und drei Fix-Werten umschalten, zusätzlich kann man auch die Aftertouch-Funktion justieren. Taster erlauben Verschiebungen des Spielbereiches um bis zu ±4 Oktaven, ergänzend sind Anpassungen in Halbtonschritten möglich. Die Pitch-Bend- und Modulations-Räder tun ihren Dienst klaglos, hätten subjektiv aber ruhig etwas größer und griffiger ausfallen können. Für die gleichzeitige Bedienung mehrerer Klangerzeuger, der Umschaltung von Spielweisen und so weiter lässt sich die Klaviatur in drei Zonen aufteilen. Jede verfügt über eigene MIDI-Einstellungen und Stimmungs-Parameter. Ergänzend zur Klaviatur wurden dem Graphite 25 vier anschlag- und druckempfindliche Drum-Pads spendiert. Wie von günstigen Controllern gewohnt, ist das dafür verwendete Material vergleichsweise hart. Da sie leicht federn, kann man die Komponenten aber dennoch angenehm spielen.

Die acht Endlos-Drehregler des Graphite 25 sind von außergewöhnlich hoher Qualität. Leider liegen sie aber recht eng beieinander, für schnelle Filterfahrten, Effekt-Einwürfe und andere „hektische“ Eingriffe wäre ein wenig mehr Freiraum schön gewesen. Die Bedienelemente senden stets MIDI-CC-Daten. Unter den Encodern befinden sich vier Taster, die, wie schon die Pads, Noten- oder CC-Werte ausgeben und in den Betriebsarten Toggle beziehungsweise Momentary arbeiten können. Knöpfe wie auch Regler verfügen über vier Bänke, ergänzend lässt sich schnell zwischen MIDI-Kanälen umschalten. Als weitere Bedienelemente gibt es einen recht einfach gehaltenen Fader und eine fünf Taster umfassende Transportsektion.

Fazit
Das Graphite 25 ist eine kompakte, aber dennoch umfangreiche Steuerzentrale für Software- und Hardware-Setups. Verarbeitung und Technik sind zwar nicht in jeder Hinsicht perfekt, für den günstigen Preis aber dennoch beachtlich. Besonderes Highlight ist sicherlich die exzellent spielbare Klaviatur. Wem 25 Tasten zu wenig sind, sollte sich einmal das größere Graphite 49 ansehen. Aber auch die anderen Komponenten liegen auf solidem bis sehr gutem Niveau, in Verbindung mit dem leichten, robusten Gehäuse bleibt an der Langlebigkeit kein Zweifel.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5 von 6 | Preis: 149 Euro

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