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Netaudio: The Oracle Hysterical

Trotz einiger kommerziell erfolgreicher Crossover-Hits sind Hip-Hop und Klassik noch immer zwei hermetisch voneinander getrennte Welten. Die beiden zeitgenössischen Komponisten Brad Balliett und Elliot Cole haben sich zu einem Produzenten-Duo zusammengeschlossen, um diesen Missstand zu ändern. Als „The Oracle Hysterical“ liefern sie komplexe, matschig groovende Beats und haben nun mit „The Rake’s Progress“ eine ganze Oper neu vertont.

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Beat sprach mit Brad Balliett und Elliot Cole über ihre Beweggründe, Strawinskys Oper auszuwählen, Berührungsängste zwischen Klassik und Hip-Hop sowie eine scheinbar bis in die Bronzezeit reichende Storytelling-Tradition.

Beat / Habt ihr euch in erster Linie wegen der Musik oder eher der Geschichte für eine Neubearbeitung von „The Rake’s Progress“ entschieden?

Brad / Beides war uns gleich wichtig. Genauer gesagt sind Musik und Geschichte in Strawinskys Oper so eng miteinander verbunden, dass es eine fast schon selbstverständliche Wahl war. Die Hauptfigur, Tom Rakewell, hat scheinbar eine Menge zu erzählen, aber Strawinsky bietet wenig Informationen darüber, wie sein Innenleben aussieht. So gesehen ist unser Projekt eine Art Ergänzung, in der die Sprechgeschwindigkeit schneller sein muss als bei einer gesungenen Oper, weil sie sich nicht an das Tempo der Handlung anlehnt, sondern an das der Gedanken. Die Story ist zeitlos: ein typisches Faust-Drama über einen fehlgeschlagenen Pakt mit dem Teufel, unvorstellbaren Reichtum in einer Großstadt sowie dem letztendlichen Verlust der großen Liebe und geistigen Gesundheit.

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