Test

Adam Artist 3

Kleine Maße, großer Sound – die Artist 3 kombiniert Adams Studiomonitor-Technologien mit Features moderner Multimedia-Boxen. Die richtige Abhöre für anspruchsvolle Hobby-Produzenten?

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Die Verarbeitung der Artist 3 ist, wie von Adam gewohnt, rundum hochwertig. Das Gehäuse wirkt robust, Hoch- und Tieftöner sind sauber in die Front eingelassen und ordentlich verschraubt. Buchsen und Bedienelemente machen ebenfalls einen langlebigen Eindruck. In Verbindung mit ihrem kompakten Formfaktor erscheint die Abhörlösung somit nicht nur als exzellente Wahl für kleine Heimstudios, sondern auch mobile Anwendungen.

Zur Lautstärke-Regelung besitzt die Artist 3 auf der Vorderseite ein Potentiometer. Gleichsam dort angebracht sind der Netzschalter und ein Miniklinken-Eingang. Rückseitig findet sich als weiterer Analog-Anschluss eine Cinch- und eine XLR-Buchse. Auf digitaler Seite gibt es, wie eingangs erwähnt, einen USB-Port. Darüber lässt sich die Box direkt mit einem Rechner verbinden. Die Signalwandlung erfolgt mit maximal 16 Bit und 48 kHz. Im Test waren Latenzen von drei Millisekunden möglich, Verbindungsfehler oder ähnliche Unannehmlichkeiten traten nicht auf. Zur Weitergabe von Audiomaterial sind Stereo-Link-Anschlüsse an Bord, mit denen man ein Artist 3-Stereopaar mit Hilfe von nur einem USB-Kabel betreiben kann. Ergänzend ist die Lautstärke beider Boxen über nur einen Drehregler justierbar. Das System funktioniert auch bei Verwendung der Miniklinken- oder Cinch-Buchsen. Strom bekommt die Artist 3 über eine Kaltgeräte-Buchse.

Im Testverlauf lieferte die Artist 3 durchweg guten Sound. Der X-Art-Schallwandler bildet hohe Frequenzen überaus detailliert ab, selbst kleine Nuancen treten deutlich zutage. Tiefgang ist ebenfalls kein Problem für die Box, trotz des kleinen Woofers werden Bassdrums und Bässe druckvoll dargestellt. Allerdings fällt die Auflösung in diesem Bereich etwas ab, verglichen mit größeren Adam-Monitoren wirkt der Klang hier leicht verwaschen. Zudem kommt die Artist 3 natürlich nicht ganz so weit herunter wie ihre großen Geschwister. Die Abstimmung von Hoch- und Tieftöner ist sehr gut gelungen. Wer möchte, kann den X-Art-Schallwandler über eine Stellschraube dennoch in seiner Lautstärke nachjustieren. Maximal sind Pegelabhebungen oder Absenkungen um bis zu vier Dezibel machbar. Der DA-Wandler für den USB-Betrieb kommt nicht an edle Audiointerfaces heran, liefert aber dennoch hochwertige Ergebnisse.

Fazit
Wer in seinem Studio mit Platzproblemen zu kämpfen hat, sollte sich die Artist 3 unbedingt einmal anhören. Trotz ihrer zwergenhaften Maße liefert sie über einen breiten Frequenzbereich lebendigen, aber dennoch recht ehrlichen Sound. Freunde basslastiger Musikstile können die Tiefen mit einem Subwoofer unterstützen. Allerdings ist dann, mangels entsprechender Anschlüsse, kein USB-Betrieb mehr machbar. Diese Option dürfte aber ohnehin nur für Einsteiger interessant sein, die kein separates Audiointerface besitzen und auf Eingänge für Aufnahmen verzichten können. Wer etwas mehr Platz hat und im Besitz einer Soundkarte ist, sollte sich alternativ zur Artist 3 auch mal Adams F5 anhören. Der Einsteiger-Studiomonitor liefert subjektiv ein gleichmäßigeres, neutraleres Klangbild, bietet mehr Tiefgang und kostet auch 110 Euro weniger pro Stück.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5 von 6 | Stückpreis: 350 Euro

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