Um unterwegs oder auch im Studio schnell Akkordideen, Harmoniefolgen und Groove-Skizzen anfertigen zu können, hat AlphaTheta den kompakten Chordcat veröffentlicht. Wie sich der Sequencer in der Praxis schlägt erfährst du hier im Test.
Nicht selten sitzt man im Studio und hat einen fetten Beat am Start, doch für die passenden Melodie-Akkorde fällt einem nichts mehr ein. Doch damit ist jetzt Schluß, dank der neuen kompakten Akkord-Engine Chordcat von AlphaTheta. Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen dürften Desktop-Setups, DJ-Setups, aber auch Live-Performance für mobile Jam-Sessions zählen.

Die Bedienoberfläche ist links mit 16 Tasten für den Step-Sequencer reserviert, während die Kreation der Akkordfolgen auf der rechten Hälfte auf dem XY-Pad stattfindet. Die Soundengine basiert auf einem 8-Spur-Sequencer mit 145 Klänge und 16 Drum-Kits aus verschiedenen Musikgenres. Jede dieser acht Spuren kann bis zu 16 Spuren umfassen und jedes der Pattern bis zu 128 Steps (8 Bars) andauern. Um auf die Soundlibrary zugreifen zu können, muss zunächst die Sound-Taste angewählt werden.
Zu den Sounds zählen Bässe, GrandPianos, House-Orgeln, aber auch gewöhliche Synthesizer-Leadsounds und Pad, zwischen denen per Pfeiltasten neben denm kleinen Display navigiert werden kann. Für den ersten klanglichen Eindruck lassen sich über den Menu-Button vollständige Demo-Projekte auswählen und via Enter-Taste laden. Die Sounds der Drums sind druckvoll, lassen sich jedoch nicht individuell bearbeiten. Auch der Austausch oder Import von eigenen Drums ist leider nicht möglich. Hier wäre ein eigener Editor wünschenswert.
Der Chord-Cruiser
Das Herzstück von Chordcat ist aber die untere Reihe des Bedienfelds mit dem Modus Chord Cruiser. Wird dieser aktiviert, werden dir auf dem XY-Pad mehrere musikalisch kompatible Akkorde vorgeschlagen, die sich durch leichtes Drücken auch sofort anhören lassen. Je nachdem welcher Akkord einem gefällt lässt sich dieser durch gedrückt halten auf die untere Klaviatur zuweisen. Es können bis zu 110 000 Akkordkombinationen erzeugt werden, sodass sich sehr intuitiv schnell passende Arrangements erstellen lassen. Das Umschalten zwischen verschiedenen Chordsets erfolgt über die Pfeiltasten neben dem kleinen Display. In den Chordsets stehen unter anderem Minor, Major aber auch diverse Musikgenres wie Drum&Bass, House oder Pop zur Auswahl.
Um gewünschte Akkorde und Spuren zu programmieren muss man über den Track-Button die gewünschte Spur anwählen und kann dann auch Drums oder andere Instrumente am Step-Sequencer einspielen. Auf der unteren 4er-Reihe des Step-Sequencers kann zudem Hall hinzugefügt werden.
Ein weiteres nettes Feature ist, dass sich unterschiedliche Pattern-Leserichtungen für die Programmierung des Step-Sequencers einstellen lassen. Die Kreativität und der Workflow für neue Ideen lässt sich damit gewiss steigern.
In unserer Blitzanleitung zeigt Carl, wie sich mit Chordcat im Handumdrehen Akkorde erstellen lassen, Variationen per XY-Pad on-the-fly eingespielt werden und Jamsessions nicht mehr ins Leere laufen, sondern immer musikalischen Output liefern.
Das XY-Pad
Über das XY-Pad lässt sich aber auch dafür nutzen, die erstellten Melodien mit dem Apeggiator variantenreicher spielen zu lassen. Außerdem kannst du dem Sound mehr Räumlichkeit mit dem Delay hinzufügen. Mehr Bewegung in deine Tracks bekommst du mit dem Ducker der auch über das XY.-Pad gesteuert wird. Nicht zuletzt kann am XY-Pad bei gedrückter Note am Step-Sequencer die Lautstärke und Panorama justiert, sowie die Tonhöhe für jede Note nach oben und unten transponiert werden.
Fazit
Der Fokus von ChordCat ist eindeutig die Komposition. Als Kompositions-Tool oder Songstarter für unterwegs ist Chordcat eine sehr nützliche Produktions- und Inspirationshilfe. Es ist verblüffend wie schnell und unkompliziert sich mit dem Chord Cruiser Harmonien und Akkorde herauszaubern lassen. Wer wenig oder keine Kenntnisse über die Zusammensetzung von Akkorden und Harmonielehre besitzt, gelangt durch passende Akkord-Vorschläge schnell zu Erfolgserlebnissen. Die Chord-Engine ersetzt jedoch kein vollständiges Studio-Setup, es gibt weder eine Sampling-Option noch Editions-Optionen für das Sounddesign.
Chordcat ist im Fachhandel für 279 Euro erhältlich.
Features
- mobile Akkord-Groovebox
- 8-Spur Sequencer
- 16 Pattern pro Spur
- 145 Sound-Presets
- 16 Drum-Kits
- 16 Step-Buttons
- XY-Touchpad
- 3 integrierte Effekte
- USB-C & MIDI I/O
- Batteriebetrieb möglich