Test

Test: UAD-2 Satellite Quad

Die UAD-2 Satellite Quad soll Macbook, Mac mini & Co. anstrengende Berechnungen abnehmen. Doch: Brauchen diese kompakten Rechenknechte aktuell eine solche Unterstützung überhaupt noch?

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Die digitale Musikproduktion wurde auch unter OS X in der Vergangenheit oft durch die geringe Rechenleistung limitiert, die hohen Auflösungen und Plug-in-Vielfalt enge Grenzen setze. Abhilfe schaffen externe DSP-Systeme, welche die Berechnung leistungsintensiver Plug-ins übernehmen. Mittlerweile sind aber selbst Laptops zumeist mit Mehrkernprozessoren und großen Mengen RAM ausgestattet – haben DSP-Karten damit ausgedient? Universal Audio sagt Nein und stellt mit der UAD-2 Satellite Quad eine neue Generation seiner Rechenboliden vor. Mit externem Gehäuse, moderner Anschlusstechnologie und ordentlich DSP-Power möchten die Geräte auf aktuellen Computer neue Klangdimensionen eröffnen. Doch lohnt sich die Investition wirklich?

Bereit zum Start

Im Gegensatz zu den UAD-2-Karten steckt die Satellite QUAD in einem externen Gehäuse, das Stabilität und Langlebigkeit garantiert. Der Anschluss erfolgt mithilfe einer Firewire-800- beziehungsweise -400-Schnittstelle; die Installation läuft einfach und dauert nur wenige Minuten.

Im Inneren der Satellite QUAD werkeln vier SHARC-Prozessoren, für den schmalen Geldbeutel steht mit der DUO-Variante auch eine kleinere Version bereit. Die Treiber der UAD-2-Generation sind für den Einsatz auf Multi-Prozessorsystemen getrimmt, was eine ganze Reihe unschöner Bugs vom Start weg eliminiert. Neben Echtzeitverhalten ist für Offline-Bounces auch schnellere Datenverarbeitung möglich, eine intelligente Verwaltung garantiert die gleichmäßige Auslastung des DSP-Systems. Wem die Leistung trotzdem nicht ausreicht, der kann mehrere UAD-1- und UAD-2-Karten gemeinsam betreiben, ein entsprechendes Update wurde gerade veröffentlicht.

Wohlklang

Sämtliche Algorithmen der UAD-2-Serie können auf dem Satellite-System mit einer Samplefrequenz von 44,1 kHz bis 192 kHz als VST-, AU- und RTAS-Plug-ins genutzt werden. Ab Werk ist bereits eine kleine Kollektion namens „Analog Classics“ enthalten. Diese umfasst mit dem LA-2A Classic Audio Leveler und dem 1176LN/1176SE Classic Limiting Amplifier zunächst einige vielseitige Werkzeuge zur Dynamikbearbeitung, deren Hardwarevorbilder bereits Legenden in der Studiowelt sind. Mit Einsatzmöglichkeiten sowohl auf Summen als auch Einzelsignalen eine ideale Wahl für den Einstieg in die UAD-Welt.

Weiterhin ist der Pultec EQP-1A enthalten, ein ebenfalls an ein berühmtes Hardware-Vorbild angelehnter Equalizer. Dieser ist zwar nicht so vielseitig wie die Dynamiksektion, bringt mit seinem runden und fetten Klang aber gerade die Wärme mit, die vielen DAWs vom Start weg fehlt.

Das Realverb Pro bietet schließlich Hallräume in Hülle und Fülle. Im Gegensatz zum sonst so beliebten Faltungshall kann hier wirklich tief ins Klanggeschehen eingegriffen werden. Dank gleichsam hoher Qualität abermals eine durchdachte Ergänzung für jede gängige DAW.

Weitere Plug-ins können im Onlineshop von Universal Audio hinzugekauft werden, ein 50-Dollar-Gutschein liegt der Satellite gleich bei. Trotzdem reißen die Erweiterungen schnell Löcher in die Finanzen ambitionierter Anwender, denn mit Preisen zwischen 150 und 350 Dollar sind die Plug-ins nicht gerade ein Schnäppchen. Dafür erhält man aber auch kompromisslose Qualität – hier sollte jeder Nutzer selbst entscheiden, in wieweit er das bereits solide ausgestattete System noch ergänzen muss. Eine Alternative zum Einzelkauf sind die sogenannten Flexi-, Neve- und Omni-Packs, die Satellite-Systeme direkt mit einer großen Vielfalt an Plug-ins verbinden. Die Bandbreite reicht von einer breiten Auswahl weiterer Outboard-, Hall- und Modulationseffekte über Mastering-Lösungen bis hin zu Spezial-Plug-ins. Der letzte Streich ist der Studer A800 Multichannel Tape Recorder, der Bandsättigung fernab semiprofessioneller Lösungen bietet. Klang und Verhalten sind dem Original extrem detailliert nachempfunden, eine wirklich erstklassige Alternative zur wartungsintensiven und fast unbezahlbaren Hardwareversion.

Fazit

Mit der UAD-2-Satellite-Serie zeigt Universal Audio, dass DSP-Karten auch in Zeiten potenter Computersysteme eine Daseinsberechtigung haben. Die Klangqualität hängt so manche native Software locker ab, wobei sich die Belastung für den Host-Rechner in erfreulich geringen Grenzen hält. Auch die Performance der Satellite liegt voll auf der Höhe der Zeit, einfache Installation und Handling unterstreichen das positive Gesamtbild weiter. 

Bewertung
Name
Universal Audio UAD-2 Satellite Quad
Website
Pro
  • hochwertiger Klang
  • moderne Architektur
  • hohe Rechenleistung
  • gute Verwaltung der Rechenleistung
  • Analog-Classic-Bundle enthalten
  • optionale Plug-in-Auswahl
Contra
  • hoher Plug-in-Preis
Preis
1801 EUR
Bewertung
(91%)
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